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Der älteste Krippenverein der Welt wird 150 Jahre alt |
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Wenns im Pitztal (hansmann) -Der älteste Krippenverein der Welt, der Weihnachtskrippe-Gesellschaftsverein
Wenns feiert sein 150jähriges Jubiläum. Über 350 Krippen aller Stilrichtungen wurden seitdem im
vorderen Pitztal handgefertigt. Etwa 70 dieser liebevoll gestalteten alpenländischen und orientalischen Krippen
können vom 8. Dezember 2010 bis zum 6. Februar 2011 bei der großen Krippen-Sonderausstellung in Wenns
bewundert werden. Im Jahre 1860 gründeten 38 Krippenfreunde im Pitztaler Ort Wenns den Weihnachtskrippe- Gesellschaftsverein Wenns, der - nach bisherigem Wissensstand - nachweislich als ältester Krippenverein der Welt gilt. Seitdem ist viel geschehen: heute sind es über 160 Mitglieder, die in 150 Jahren mehr als 350 Wenner Krippen erschaffen haben. Die meisten der alten, handgeschnitzten Werke sind bis heute noch erhalten. Anlässlich des Jubiläums werden davon die schönsten 70 zusammengetragen und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Sonderausstellung 150 Jahre Krippenverein Wenns vom 8. Dezember 2010 bis zum 6. Februar 2011 gibt Einblicke in die detailverliebte Schaffenskraft der Wenner Vereinsmitglieder und Krippenkünstler und zeigt Krippenkunst aus allen Zeiten und Stilrichtungen. Das Jubiläum bietet gleichzeitig den perfekten Rahmen für den 95. Tiroler Landeskrippentag, der am 8. Dezember mit einem feierlichen Festgottesdienst in der Pfarrkirche Wenns ausgerichtet wird. Weitere Punkte im Fest-Programm: Die Eröffnung der Ausstellung und eine ganz besondere Buchpräsentation. Die Festschrift wird anlässlich des Jubiläums als Buch präsentiert. Mit dem klangvollen Titel Ein Stern ging auf - 150 Jahre Krippenverein Wenns spiegelt das Werk das vielfältige Schaffen der Krippenkünstler wider und dokumentiert mit über 100 Krippenfotos sowie vielen interessanten und amüsanten Begebenheiten, wie z. B. dem Krippenball, die traditionsreiche Historie des Vereins. http://www.krippenverein-wenns.com Der Krippenball - Ein besonderes Stück Wenner Krippen-Geschichte Der "Krippeleball" war ein Festessen in der Weihnachtszeit, an dem nur Krippenvereins-Mitglieder über 18 Jahre teilnehmen durften. Neben dem Essen durfte der perlende Wein nicht fehlen. Aber wer sollte diesen bezahlen? Die Wenner wussten sich zu helfen. Am Nachmittag vor dem Ball suchten die Krippeler gemeinsam alle Krippen des Ortes auf und beurteilten die richtige Aufstellung. Wurde ein Fehler entdeckt, musste der Besitzer eine Maß Wein - ein eigenes Weingefäß mit 1,25 Litern Fassungsvermögen - bezahlen. Selbstverständlich bemühte sich daher jeder Krippenbesitzer, seine Krippe vorbildlich aufzustellen. Um trotzdem an Wein zu kommen, wurden im Ausschuss so genannte Krippenpfleger beauftragt, unauffällig in die Häuser zu schleichen und die Krippen in Unordnung zu bringen. Figuren wurden umgedreht, so dass sie mit dem Rücken zur Krippe standen, andere wurden umgeworfen oder verstellt. War der Krippenbesitzer nicht auf der Hut, entdeckten die scharfen Augen der Besichtiger - unter denen auch die Missetäter waren - den Fehler und er zahlte eine Maß. Verdurstet sind die Wenner beim Krippenball nie. (Josef Gaim, Wenns - nacherzählt und im Krippenfreund veröffentlicht von F. Mang / Schriftleiter des Landeskrippenverbandes im Jahre 1960) Eine Weihnachtskrippe in jede Familie Krippenbauen ist im Pitztal eine echte Volkskunst, die in der Bevölkerung aus Überzeugung und viel Liebe zur Krippe entstanden ist. Auch heute noch wird das kulturelle Leben in Wenns durch die Krippenbewegung geprägt. Hauptaufgabe und erklärtes Vereinsziel ist deshalb die Pflege, Instandhaltung und Aufstellung der Krippen im öffentlichen Bereich und die Umsetzung des Krippengedankens: In jede Familie eine Weihnachtskrippe und Altes bewahren und Neues schaffen. Durch eine aktive Vereinsarbeit bleibt der älteste Krippenverein der Welt jung und begeistert auch die junge Generation für die Wenner Krippen. Das Pitztal mit seinen 7.400 Einwohnern und den vier Ortschaften Arzl, Jerzens, St. Leonhard und Wenns liegt in Tirol auf einer Höhe von 880 bis 1.640 Metern. Die Wildspitze (3.774 Meter Höhe) am Ende des Tals ist der höchste Berg Tirols; direkt davor erstreckt sich der Pitztaler Gletscher. Besonders praktisch: Der kostenlose Busshuttle für Gäste, der im Ein-Stunden-Takt Gäste durch das Tal fährt. |
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Informationen: http://www.pitztal.com | ||
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