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Thema Familie in der "Aktuellen Stunde" des Nationalrates |
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erstellt am
17. 11. 10
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Mitterlehner:
Jetzt handeln sichert künftige Aktionsfähigkeit Österreichs
Wirtschafts- und Familienminister in der Aktuellen Stunde des Nationalrates
Wien (övp-pk) - "Wir dürfen der Jugend nicht unsere Schulden überlassen, sondern müssen
jetzt den Staatshaushalt sanieren, um die Aktionsfähigkeit Österreichs langfristig zu sichern",
betonte Wirtschafts- und Familienminister Reinhold Mitterlehner am 17.11. in der Aktuellen Stunde des Nationalrats.
"Es ist sehr bedauerlich, dass wir bei den Familien - der Keimzelle unserer Gesellschaft - Kürzungen
tätigen müssen, trotzdem müssen wir den überschuldeten Familienlastenausgleichsfonds (FLAF)
jetzt sanieren. Nur so können wir künftige Leistungen sichern", sagte Mitterlehner.
Mitterlehner erinnerte in seiner Rede besonders an das "Hochkonjunktur-Jahr 2008", in dem große
Leistungsverbesserungen für Familien beschlossen wurden - wie zum Beispiel die 13. Familienbeihilfe, die Erhöhung
der Geschwisterstaffelung, den Ausbau der Kinderbetreuung oder die später wirksame steuerliche Absetzbarkeit
der Kinderbetreuungskosten. "Seit 2008 geben wir jährlich 941 Millionen Euro mehr für Familien aus
als in den Jahren zuvor. Angesichts der Wirtschaftskrise und den sinkenden FLAF-Einnahmen müssen wir hier
nun Konsolidierungsmaßnahmen durchführen - wobei es viele der davon betroffenen Leistungen im Jahr 2008
noch gar nicht gegeben hat", so der Minister.
Der Minister betonte, dass auch viele andere Länder gezwungen seien, im Familienbereich zu sparen. In Deutschland
gebe es Einschränkungen beim Elterngeld, in Spanien werde die Babyprämie abgeschafft, in Großbritannien
werde Besserverdienenden das Kindergeld gestrichen, in Tschechien werde nur noch für das erstgeborene Kind
ein Geburtengeld ausgezahlt. "Der internationale Vergleich macht sicher: Zu behaupten, dass unsere Konsolidierungsmaßnahmen
ein Anschlag auf die Familien seien, ist eine Übertreibung der Sonderklasse", betonte Mitterlehner in
Richtung Opposition. "Trotz unserer Einsparungen wird unser Leistungsniveau immer noch über dem von 2008
liegen", so der Minister. Zudem nehme man beispielsweise Rücksicht auf Familien mit schulpflichtigen
Kindern, bei denen es nur moderate Kürzungen gebe.
Mitterlehner bekräftigte, dass noch "Abrundungen" bei den geplanten Einsparungen diskutiert werden,
zum Beispiel beim Mehrkindzuschlag. Bereits im Gesetzesentwurf zur Novelle des Familienlastenausgleichsgesetzes
ist vorgesehen, dass es die Familienbeihilfe für Präsenz- und Zivildiener sowie für Mütter
ein Jahr länger geben soll. Auch Studien mit einer längeren Mindeststudiendauer könnten dementsprechend
berücksichtigt werden, schloss der Minister. |
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Binder-Maier: Mehr Sachleistungen und Infrastruktur für Familien
Gesamtvolumen der Familienleistungen kann sich sehen lassen
Wien (sk) - "Die Familienleistungen werden auch weiterhin garantiert sein. Das Gesamtvolumen von 9,5
Mrd. Euro an Familienleistungen kann sich sehen lassen", sagte SPÖ-Familiensprecherin Gabriele Binder-Maier
im Nationalrat. Die 7 Mrd. Mehreinnahmen für das Budget würden mehrheitlich durch Beiträge von Banken,
Konzernen und Finanzmärkten gespeist, das sei "federführend" durch das 8-Punkte-Programm der
SPÖ erreicht worden, so Binder-Maier. Sie forderte mehr Sachleistungen und Infrastruktur für Familien.
Binder-Maier zeigte sich über das Umschwenken von Wirtschaftsminister Mitterlehner erfreut, mehr über
Sachleistungen und Infrastruktur in der Familienpolitik zu diskutieren. "Ich werde Sie beim Wort nehmen",
so Binder-Maier. Nur durch ein dichtes Netz von Krabbelstuben, Kindergärten und Eltern-Kind-Zentren sei die
Vereinbarkeit von Familie und Beruf gewährleistet. Es brauche eine Ausgewogenheit zwischen Geld- und Sachleistungen
bzw. Infrastruktur, so Binder-Maier. Die SPÖ-Familiensprecherin bekräftigte, dass in der Familienpolitik
bereits vieles verbessert wurde und verwies auf das kostenlose Kindergartenjahr, Schülerfreifahrt, kostenlose
Schulbücher und das einkommensabhängige Kindergeld.
"Es ist wichtig, dass die Einkommen so gestaltet sind, dass ein Familienleben möglich ist", betonte
Binder-Maier. Familienleistungen seien ein Ausgleich, können aber gerechte Einkommen nicht gänzlich ersetzen.
Angesichts des Minus des Familienlastenausgleichsfonds (FLAF) müsse man auch über dessen Struktur und
Finanzierung diskutieren. "Wer zahlt was ein und wer profitiert davon?", fasste Binder-Maier die Ansatzpunkte
zusammen. In Bezug auf die Budgetdebatte sagte Binder-Maier, dass in der Begutachtungsphase auch Vorschläge
und Stellungnahmen der Opposition diskutiert werden. |
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Strache: Familienpaket im neuen Budget ist verfassungswidrig
Freiheitliche werden Verfassungsgerichtshof gegen Familienbelastungswelle dieser Regierung
anrufen
Wien (fpd) - Da das österreichische Steuerrecht keine wie auch immer geartete Absetzbarkeit von Unterhaltsleistungen
vorsieht, eine solche Absetzbarkeit aber verfassungsrechtlich erforderlich wäre, ist die Auszahlung der "Familien-Transferleistungen"
(Familienbeihilfe, Kinderabsetzbetrag, etc.) kein Almosen für Familien, sondern ihr gutes Recht. Laut Erkenntnis
des Verfassungsgerichtshofs wird damit "im Ergebnis lediglich eine Steuer erstattet, die von Verfassungs wegen
nicht hätte erhoben werden dürfen". Dies stellte FPÖ- Bundesparteiobmann HC Strache klar.
Daher sei es aus freiheitlicher Sicht gar nicht möglich, die geplanten Einschnitte bei Familien umzusetzen.
Ob und für wen eine Auszahlung erfolge, liege nicht im Ermessen einer Regierung, sondern sei einzig und alleine
vom Vorhandensein, Entstehen und Untergehen von Unterhaltspflichten abhängig, betonte Strache. Wenn den Studierenden
zwischen 24 und 26 Jahren die Transferleistungen gestrichen werden sollen, wäre es verfassungsrechtlich geboten,
steuerliche Maßnahmen für die betroffenen Eltern zu schaffen, mit denen die Unterhaltspflicht steuerlich
in Abzug zu bringen wäre.
Der Verfassungsgerichtshof ist der Ansicht, dass es dem Gesetzgeber obliegt, ob Unterhaltsleistungen direkt im
Steuersystem berücksichtigt werden, wie dies im freiheitlichen Modell des Familiensteuersplittings vorgesehen
wäre, oder über ein Transfersystem ausgeglichen werden. Es komme lediglich darauf an, "dass im Effekt
die Unterhaltsleistung an Kinder in den vom Gerichtshof angenommenen Grenzen steuerfrei bleibe, das heißt,
dass die im Vergleich zu einer nicht unterhaltspflichtigen Person verminderte Leistungsfähigkeit durch entsprechende
Verminderung der Steuerlast berücksichtigt wird."
Der Verfassungsgerichtshof weiter: "Da die Unterhaltsleistung an Kinder nicht bloß Sache privater Lebensgestaltung
ist, geht es nicht an, jene Einkommensbestandteile, die vom Steuerpflichtigen an die Unterhaltsberechtigten weiterzugeben
sind, in diesem Umfang zu besteuern. Auf diese Weise werden nämlich unterhaltspflichtige und nicht unterhaltspflichtige
Einkommensbezieher gleicher Einkommenshöhe ungeachtet der unterschiedlichen Höhe des ihnen zur eigenen
Verwendung verbleibenden Einkommens gleich behandelt, obwohl es sachlich geboten wäre, die - eben nur zum
Teil als Folge privater Lebensgestaltung zu qualifizierenden - Unterhaltsverpflichtungen gegenüber Kindern
steuerlich zumindest so zu berücksichtigen, dass nicht der größere Teil des Unterhaltsaufwandes
der Einkommensteuer unterworfen wird." "Zumindest die Hälfte der Einkommensteile, die zur Bestreitung
des Unterhalts der Kinder erforderlich sind, müsste im Effekt steuerfrei bleiben."
In diesem Sinne wird die FPÖ die geplanten Änderungen umgehend nach Inkrafttreten mit allen Mitteln bekämpfen. |
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Bucher: SPÖ/ÖVP-Belastungspaket ist eine Strafaktion gegen die Familien
VP-Pröll steht für Schuldenmachen und Belastungen - BZÖ fordert Strukturreformen
und Privatisierungen
Wien (bzö) - "Dieses Belastungspaket der Bundesregierung ist an Grauslichkeiten und Ungerechtigkeiten
nicht zu überbieten und das Ergebnis jahrelanger Arbeitsverweigerung von Rot und Schwarz. Es war nach dem
Bankenrettungspaket 2008, der Wirtschaftskrise und der Rettung Griechenlands schon länger absehbar, dass das
Geld ausgehen wird. Jetzt werden von ÖVP-Finanzminister Josef Pröll all jene belastet, die für die
Finanzmarktkrise nichts können. Die Familien, die sozial Schwachen und die Pflegebedürftigen werden jetzt
für diejenigen Dinge zur Verantwortung gezogen, welche die rot-schwarze Bundesregierung verbockt hat",
kritisierte BZÖ-Bündnisobmann Josef Bucher im Rahmen der vom BZÖ beantragten Aktuellen Stunde zum
Thema "SOS-Familie! Jugend und Familien als Opfer einer reformunfähigen Bundesregierung". Das BZÖ
unterstütze daher mit aller Kraft die Bürgerinitiative der Familienzukunft Österreich "SOS-Familie"
auf www.sosfamilie.at
Das rot-schwarze Belastungspaket sei eine Huschpfusch Aktion, ungerecht und unnötig. Wie komme der eigene
ÖVP-Wirtschaftskammerchef Leitl dazu, die Opposition in einem Brief aufzufordern, sich gegen die Belastungen
zur Wehr zu setzen und gleichzeitig mit den Kammerzwangsbeiträgen eine sauteure Kampagne gegen neue Steuern
zu starten. Bezeichnend für die Chaospolitik Marke Pröll sei, wenn er und Familienminister Mitterlehner
die neue Familienstaatssekretärin mit dem aktuellen Paket der Grauslichkeiten nicht "belasten wolle".
"Wir brauchen keine neue Superpraktikantin als Staatssekretärin, die nicht für die Familien zur
Verfügung steht", betonte Bucher.
"Der Name Pröll steht nicht nur in Niederösterreich, sondern im ganzen Land für das Schuldenmachen.
Jetzt ist VP-Pröll wieder in Brüssel und schießt möglicherweise neues Geld für die finanzmaroden
Länder Griechenland, Irland, Portugal und Spanien nach", kritisierte der BZÖ-Chef weiters. Das BZÖ
sei immer für eine homogene Kernzone der EU eingetreten, der nur Länder angehören, die die Kriterien
erfüllen und ihre Finanzen in Ordnung halten.
Bucher wies darauf hin, dass die ÖVP seit 24 Jahren ununterbrochen in Regierungsverantwortung und damit Hauptverantwortlich
für die enorme Schuldenlast des Landes sei. "Das BZÖ fordert daher, dass endlich Privatisierungen
und Strukturreformen in der Staatsverwaltung und im Gesundheitssystem angegangen werden. Außerdem muss man
sich den Pensionen annehmen und das Pflegeproblem gelöst werden. Auch die ÖBB, die den Steuerzahler jährlich
sieben Milliarden Euro an Zuschüssen kosten und sich de facto im Besitz der roten ÖBB-Gewerkschafter
befinden, müssen endlich reformiert und teilprivatisiert werden."
"Das aktuelle SPÖ/ÖVP Belastungspaket ist eine Strafaktion gegen die Leistungsträger, den Mittelstand
und die Familien. Die ÖVP ist die Anti-Familien- und Belastungspartei dieses Landes. Aber auch die Wirtschafts-
und Familienminister Mitterlehner sollte wissen, dass die Familien der Wirtschaftsfaktor Nummer eins sind. Gerade
junge Familien sind daher angewiesen auf Unterstützung. Familienbeihilfen sind keine Almosen, sondern eine
Entschädigung für einen weitvollen Dienst an der Gesellschaft", erklärte Bucher. |
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Jarmer: Kein Sparpaket auf dem Rücken von Menschen mit Behinderungen
Grüne unterstützen die morgige Demonstration vor dem Sozialministerium
Wien (grüne) - Menschen mit Behinderungen sind von den geplanten Budgeteinsparungen besonders betroffen,
denn die Armutsgefährdungsgefährdungsquote beträgt in dieser Bevölkerungsgruppe 20 Prozent
im Vergleich zu elf Prozent bei der Restbevölkerung. "Durch die von der Bundesregierung geplanten Maßnahmen
werden in Österreich die Aussonderung und Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen verstärkt",
erklärt die Behindertensprecherin der Grünen, Helene Jarmer und erläutert: So trifft z.B. der Verlust
der Familienbeihilfe ab 24 Jahren Studierende mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen besonders, da diese
bereits jetzt mit zahlreichen Einschränkungen und Barrieren zu kämpfen haben. Aufgrund von Barrieren
im Schulsystem steigen sie oft später ins Studium ein, können das Studium wegen des hohen Aufwandes nicht
in Mindestzeit absolvieren und deshalb auch nicht neben dem Studium arbeiten.
Ein weiterer Kritikpunkt der Grünen sind die geplanten Einschnitte beim Pflegegeld. Diese treffen Menschen
im Alter am Beginn einer Pflegebedürftigkeit, z.B. bei Demenz oder Menschen mit intellektueller Behinderung
sowie Kinder mit Behinderungen. "Beim Pflegegeld bei den Menschen einzusparen und nicht die schon lange vom
Rechnungshof vorgeschlagenen Strukturbereinigungen vorzunehmen, ist nicht akzeptabel", so Jarmer und weiter:
" Wir Grüne fordern eine Rücknahme der Kürzungen sowie eine jährliche Valorisierung des
Pflegegeldes."
Die angekündigte Verschiebung der Umsetzung der Barrierefreiheit von öffentlichen Gebäuden und Verkehrsmitteln
um weitere vier Jahre stellt die Verlängerung einer Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen dar. "Dass
Gebäude, wie zum Beispiel das Arbeits- und Sozialgericht Wien, noch immer nicht barrierefrei zugänglich
sind, ist ein Skandal", so Jarmer "Österreich verstößt mit dieser und allen anderen Maßnahmen
ganz klar gegen die UN-Konvention über die Rechte der Menschen mit Behinderungen, die Österreich im Jahr
2008 ratifiziert und umzusetzen hat". |
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