Inflation steigt im Oktober 2010 leicht auf 2,0%   

erstellt am
16. 11. 10

Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für Oktober 2010 betrug nach Berechnungen von Statistik Austria 2,0% (September 1,9%). Maßgeblich beeinflusst wurde sie durch höhere Preise für Mineralölprodukte (+15% im Jahresabstand; Einfluss auf Inflationsrate: +0,62 Prozentpunkte). Ohne Berücksichtigung der Preisentwicklung bei Energie (Treibstoffe, Brennstoffe, Strom, Gas, Fernwärme) hätte die Inflation 1,4% betragen.

Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2005 (VPI 2005) für den Monat Oktober 2010 betrug 110,0 (September 109,8 revidiert; Basisjahr 2005). Gegenüber dem Vormonat (September 2010) stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,2%.

Teureres Wohnen und Tanken für Hälfte der Inflationsrate verantwortlich
Die Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser und Energie" (durchschnittlich +2,7%; Einfluss +0,51 Prozentpunkte) war Hauptpreistreiber im Jahresabstand. Dazu trugen überwiegend Preisanstiege bei Haushaltsenergie (durchschnittlich +3,8%; Heizöl +22%, Strom +1%, Gas jedoch -1%), Instandhaltung von Wohnungen (durchschnittlich +2,6%) sowie Wohnungsmieten (+3,1%) bei.

Die durchschnittlichen Preisanstiege von 3,3% in der Ausgabengruppe "Verkehr" (Einfluss: +0,49 Prozentpunkte) wurden hauptsächlich durch teurere Treibstoffe (insgesamt +13%) verursacht. Wartung und Reparaturen von PKW kosteten im 12-Monatsabstand um insgesamt 4% mehr, neue PKW durchschnittlich um 2% weniger. Flugtickets verbilligten sich um insgesamt 9%.

In der Ausgabengruppe "Verschiedene Waren und Dienstleistungen" (durchschnittlich +2,6%; Einfluss: +0,27 Prozentpunkte) waren vor allem höhere Preise für Versicherungsdienstleistungen (durchschnittlich +2,2%) sowie für Schmuck und Uhren (insgesamt +17%) ausschlaggebend.

Die Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" (durchschnittlich +1,9%; Einfluss: +0,24 Prozentpunkte) verzeichnete teilweise deutliche Preisbewegungen bei den Nahrungsmitteln (durchschnittlich +1,8%; Gemüse +9%, Obst +8%, Kaffee, Tee, Kakao insgesamt +6%, Speisefette und -öle +5%) die sich aber nur relativ moderat auf die Inflationsrate auswirkten.

Durchschnittliches Preisniveau stieg um 0,2% gegenüber September 2010
Die Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe" war Hauptpreistreiber im Monatsabstand (+3,1%; Einfluss: +0,17 Prozentpunkte). Zurückzuführen war dies auf Kollektionsänderungen (weniger Artikel der Herbst-/mehr Artikel der Winterkollektion). Insgesamt wurden Bekleidungsartikel sowie Schuhe gegenüber September 2010 um jeweils 3% teurer.

Als stärkster Preisdämpfer im Monatsabstand erwies sich die Ausgabengruppe "Freizeit und Kultur" (durchschnittlich -0,6%; Einfluss: -0,07 Prozentpunkte). Ausschlaggebend dafür waren in der Nebensaison billigere Pauschalreisen (insgesamt -4,5%). Preisanstiege bei Geräten und Ausrüstungen für Sport (insgesamt +9%) spiegelten den Wechsel auf Wintersportartikel wider.

Harmonisierter Verbraucherpreisindex im Oktober 2010: +1,9%
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2005) lag im Oktober bei 110,12 (September: 109,78 revidiert). Die harmonisierte Inflationsrate im Jahresvergleich war mit 1,9% (September: 1,7% revidiert) geringfügig niedriger als jene des nationalen VPI. Die Differenz erklärt sich aus den Ausgaben für eigentümergenutztes Wohnen, die konzeptgemäß im HVPI nicht enthalten sind, sowie den Versicherungsleistungen, die im HVPI eine geringere Gewichtung aufweisen und damit den HVPI gegenüber dem VPI abschwächten (siehe methodische Informationen). Im Vergleich zum Vormonat stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,3%.

Preisindex für Pensionistenhaushalte im Oktober 2010: +2,2%
Die Teuerungsrate des PIPH 2005 betrug im Oktober 2010 2,2% (September 2,1% revidiert), der Indexstand lag bei 111,8 (September 111,6 revidiert). Der Unterschied zum VPI von 0,2 Prozentpunkten war hauptsächlich auf Teuerungen bei den Sozialschutz- und Krankenhausdienstleistungen, bei Nahrungsmitteln sowie bei Heizöl zurückzuführen (jeweils höherer Gewichtsanteil im PIPH). Preisanstiege bei Treibstoffen und Wohnungsmieten (jeweils geringerer Gewichtsanteil im PIPH) schlugen im PIPH hingegen weniger durch als im VPI.
     
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