|
||
2010 - ein Rekordjahr für das Gartenbaukino |
erstellt am |
|
Über 100.000 BesucherInnen im vergangenen Kinojahr Wien (gartenbaukino) - Das Gartenbaukino kann für das jetzt zu Ende gehende Jahr 2010 eine außerordentlich erfolgreiche Bilanz vorlegen. Mit über 100.000 BesucherInnen verzeichnet das Kino sein bestes Ergebnis seit Übernahme durch die Viennale im Jahr 2002. Diese mehr als 100.000 BesucherInnen verteilen sich zu je 50 % auf den laufenden, täglichen Spielbetrieb und auf Premieren, Festivals und Sonderveranstaltungen während des Jahres. Mit diesem Besucherzuspruch hat das Gartenbaukino seine Bedeutung als wesentliches Programmkino ebenso überzeugend unter Beweis gestellt wie seine wichtige urbane Funktion als kultureller Nah versorger in Wien. Dass dies zudem mit einem reichhaltigen und anspruchsvollen Programmangebot gelungen ist, ist eine große Ermutigung für die Kinoarbeit an diesem Standort in den kommenden Jahren. Von den regulär im Gartenbaukino im Jahr 2010 angelaufenen Filmen waren rund ein Drittel dokumentarische Arbeiten, darunter Die Frau mit den 5 Elefanten, It Might Get Loud, Die Frauenkarawane, Gypsy Spirit oder Im Bazar der Geschlechter. Ebenso stark vertreten waren das heimische Kino oder von Österreich koproduzierte Filme wie Lourdes, Der Räuber oder Women Without Men. Bemerkenswert ist auch die Unterschiedlichkeit der erfolgreichsten Filme des vergangenen Jahres, die beide jeweils über 5.000 BesucherInnen im Gartenbaukino verzeichneten, nämlich Die Frau mit den 5 Elefanten und Inception. Neben dem täglichen, regulären Spielbetrieb, der die Basis des Kinos darstellt, sind es die zahlreichen Sonderveranstaltungen, die die Besonderheit des Gartenbaukinos ausmachen. Das Gartenbaukino dient als Hauptspielort für die jährliche Viennale, aber auch als Eröffnungskino für zahlreiche andere Festivals und Filmwochen wie "Tricky Women", "This Human World", "Vienna Independent Shorts", "Kinderfilmfestival", "Bergfilmfestival" oder "fullframe". Darüber hinaus ist es Premierenkino für eine große Anzahl vor allem österreichischer Filme sowie Ort der großen jährlichen Oscar-Nacht in Wien. Diese Mischung aus regulärem Programmkino und besonderem Ort für Festivals, Premieren und Events hat sich im Laufe der Jahre als eigenständiges und erfolgreiches Konzept des Gartenbaukinos erwiesen. Gala Das Gartenbaukino feiert im Dezember 2010 seinen 50. Geburtstag. Als Auftakt der Feierlichkeiten, die sich über das gesamte Jahr 2011 erstrecken und von Sonderprogrammen wie einer Ausstellung, Modenschauen und Wochenschauen begleitet werden, veranstaltet das Gartenbaukino am 16. Dezember eine große Gala mit dem Film Spartacus (Restaurierte Fassung in neuer ±5mm Kopie), mit dem 1960 in Anwesenheit von Kirk Douglas das Kino eröffnete wurde. Spartacus wird als Sonntags-Matinee am 19. Dezember, exakt 50 Jahre nach der feierlichen Eröffnung 1960, bei freiem Kartenverkauf wiederholt. Ausstellung Zum Anlass des Jubiläums wird im Foyer und Garderobenbereich eine Ausstellung präsentiert, die die Bereiche Architektur, Geschichte, Gesellschaft und Technik beleuchtet. Die Ausstellung wurde von der Kuratorin Fiona Liewehr und Norman Shetler in Zusammenarbeit mit der Architektin Judith Eiblmayr und dem leidenschaftlichen Sammler Walther Richter erstellt und läuft bis ins Frühjahr 2011. Besondere Aufmerksamkeit wird hierbei dem Architekten Mag.arch. Robert Kotas (1904-1972) gewidmet. Robert Kotas muss als DER Kinoarchitekt Österreichs bezeichnet werden. Zwischen 1947 und 1972 zeichnete er für den Bau bzw. Umbau von über 40 Kinos in Wien, Salzburg und Graz verantwortlich, darunter FLOTTEN, PARK, CAPITOL und das 1950 als "modernstes Kino Wiens" eröffnete FORUM (1950-1972, Stadiongasse, heute Bundesrechenzentrum). Er war bereits Mitte der 50er Jahre am Umbau des alten Gartenbaukinos (heute: Marriot/Gartenbaupromenade) beteiligt. Kotas war zu gleichen Teilen Ästhet, Bauherr und Techniker. Bei seinen Bauten legte er großen Wert auf die nahtlose Verschmelzung kinotechnischer Innovation (Cinemascope, 70mm, Cinerama etc.), klassischer Elemente der Kinoarchitektur wie Lichtführung und Farbgebung sowie der Verwendung moderner Baustoffe. Mit Ausnahme des Gartenbaukinos ist heute kein einziger seiner Bauten erhalten, und es gibt kaum Erwähnungen oder gar Abhandlungen seiner Arbeit. Die Ausstellung soll erstmals einen kleinen Überblick über das für die Wiener Kinolandschaft essentielle, aber mittlerweile fast völlig in Vergessenheit geratene Schaffen von Robert Kotas geben. Der Einladung an zeitgenössische Künstler, sich mit der Wiener Kinokultur im Allgemeinen und dem Gartenbaukino im Speziellen zu beschäftigen, sind Theo Ligthart und Christian Mayer gefolgt. Ihre Installationen werden im Foyer des Gartenbaukinos als Teil der Ausstellung zu sehen sein. Modenschau Die Kinomodenschau erfreute sich bis in die 1980er Jahre großer Beliebtheit und war viele Jahrzehnte lang fixer Bestandteil eines klassischen Kino-Abends. In einigen der großen Kinos der KIBA (Flotten, Forum, Kolosseum und Gartenbaukino) wurden vor ausgewählten Vorstellungen "aktuelle Modetipps" präsentiert, meist mit Kollektionen der großen Modehäuser wie Tlapa, Texhages, Teller auf der Landstraße oder Foggensteiner. Im Rahmen der Gala "50 Jahre Kino von Welt" soll erstmals nach 25 Jahren wieder Bezug auf diese Tradition genommen werden. Zehn Wiener JungdesignerInnen präsentieren Teile ihrer aktuellen Kollektion, getragen von Vertretern der Wiener Filmbranche und augenzwinkernd moderiert vom beliebten Conferencier Herr Hermes. Im Laufe des kommenden Jahres will das Gartenbaukino die Modenschau wieder als fixen, punktuell eingesetzten Teil des Kinoprogramms etablieren, teils in Kooperation mit den jährlich stattfindenden Wiener Modemessen. Beiprogramm Als weitere Tradition soll 2011 auch das so genannte Beiprogramm wieder zum Einsatz kommen, in Form von eigens ausgewählten und thematisch bzw. stilistisch komplementären Kurzfilmen. Den Anfang macht hierbei der Kurzfilm Die Karatetiger des jungen Filmemachers Florian Wrobel. Es ist dies ein liebevolle, ironische Ode an das asiatische Martial-Arts-Kino der 60er und 70er. Der Kurzfilm wird als Beiprogramm zu Robert Rodriguez' Machete ab 17. Dezember gezeigt. |
||
Informationen: http://www.gartenbaukino.at | ||
zurück |