50 Jahre Lawinenwarndienst Tirol: Viel Erfahrung zum Überleben   

erstellt am
06. 12. 10

Innsbruck (lk) - Gegründet wurde er als Folge der katastrophalen Lawinenunglücke in den Fünfzigerjahren und im Hinblick auf die Olympischen Winterspiele 1964 in Innsbruck: Mittlerweile kann der fachlich weltweit angesehene Lawinenwarndienst des Landes Tirol auf eine 50jährige Erfolgsgeschichte blicken. Tirols Sicherheitsreferent LHStv Anton Steixner gratulierte bei einer Feier Freitagabend im Landhaus in Innsbruck.

„Tirol ist ein Gebirgsland mit einer funktionierenden Infrastruktur bis in die hintersten Seitentäler. Für ein sicheres Leben und Wirtschaften der Menschen auch in entlegeneren und höheren Lagen ist der Lawinenwarndienst unerlässlich. Sein außerordentlich guter Ruf reicht weit über unsere Landesgrenzen hinaus“, ist auch LHStv Anton Steixner stolz auf diese hochmoderne Sicherheitseinrichtung des Landes Tirol.

„Mit 16 Lawinentoten und über 100 Lawinenabgängen mit Personenbeteiligung im letzten Winter wissen wir nur zu gut über die Gefahren des weißen Todes. Der Lawinenwarndienst als Serviceeinrichtung des Landes ist in Tirol nicht mehr wegzudenken. Die Lawinenlageberichte, Tipps und Hinweise nehmen sich verantwortungsbewusste Wintersportlerinnen und Wintersportler zu Herzen und schützen damit ihr eigenes Leben.“

Viel Anerkennung für die Serviceeinrichtung des Landes Tirol
„Ich freue mich über dieses runde Jubiläum unseres Lawinenwarndiensts Tirol. Durch seine umfangreichen fachlichen Weiterentwicklungen hat er sich in Expertenkreisen auch international einen exzellenten Ruf erarbeiten können. Als Tourismusreferent des Landes weiß ich um die besondere Bedeutung dieser Arbeit für unser Land Tirol, für unsere Bevölkerung und die Gäste. Mit diesem Service zählen wir im Winter zu den sichersten Ländern der Welt“, stellt Tirols LH Günther Platter fest.

„Das vorbildliche flächendeckende Mess-System und der Lawinenlagebericht liefern eine pofessionelle Vorarbeit als Entscheidungsgrundlage für unsere Lawinenkommissionen. Ich danke dem Land Tirol für den laufenden Ausbau des Lawinenwarndiensts, der wohl zu den besten der Welt zählt“, lobte Ernst Schöpf, Bgm von Sölden und Präsident des Tiroler Gemeindeverbands, die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit den Experten dieser Serviceeinrichtung des Landes.

Ein aktueller Film zum Lawinenwarndienst-Jubiläum des Landes Tirol kann unter http://www.tirol.gv.at/video abgerufen werden.

Zehn Gefahrenmuster machen 98 Prozent aller Lawinengefahrensituationen aus
In einem gerade erschienenen Praxishandbuch geben Lawinenwarndienst-Leiter Rudi Mair und sein Stellvertreter Patrick Nairz Tipps für WintersportlerInnen, wie man die zehn häufigsten Lawinengefahrenmuster erkennen und dadurch falsche Entscheidungen im Gelände vermeiden kann. „Zahlreiche Unfallanalysen der letzten zwei Jahrzehnte haben uns geholfen, einzelne Gefahrenmuster herauszufiltern und daraus ein zusammenhängendes System zu erstellen“, betont Rudi Mair. „Diese zehn Mustern decken 98 Prozent aller Lawinengefahrensituationen eines Winters ab.“

Die zehn Gefahrenmuster in der Reihenfolge lauten:

  1. Der zweite Schneefall
  2. Gleitschnee
  3. Regen
  4. Kalt auf Warm/Warm auf Kalt
  5. Schnee nach langer Kälteperiode
  6. Kalter, lockerer Neuschnee und Wind
  7. Schneearme Bereiche in schneereichen Wintern
  8. Eingeschneiter Oberflächenreif
  9. Eingeschneiter Graupel
  10. Frühjahrssituation


Geplante Neuerungen im Laufe dieses Winters sind ein Auftritt bei der Internetplattform Facebook und die Empfangsmöglichkeit für alle Infos auf I-phone- sowie Android-Handys.

Die aktuellen Infos des Lawinenwarndiensts gibts im Internet rund um die Uhr unter http://www.lawine.at/tirol

     
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