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Budgetdebatte im Hohen Haus |
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erstellt am
01. 12. 10
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Strache:
Budget ist konzeptlos, ideenlos, hoffnungslos
Österreicher werden mit über 7 Milliarden Euro belastet
Wien (fpd) - Mit den Worten "konzeptlos, ideenlos, hoffnungslos" charakterisierte FPÖ-Bundesparteiobmann
HC Strache in der Nationalratssitzung am 01.12. das von Finanzminister Pröll und der Bundesregierung vorgelegte
Budget. Es handle sich um ein Dokument des Scheiterns und einen regelrechten Offenbarungseid. Strache kündigte
eine Verfassungsklage an, die die FPÖ gemeinsam mit den Freiheitlichen in Kärnten sicherstellen werde.
Heftige Kritik übte Strache am Vorgehen der Bundesregierung bei den sogenannten "Rettungspaketen"
für Griechenland, Irland und die Banken. Dabei verwies er auch darauf, dass die FPÖ immer vor der Einführung
des Euro gewarnt habe. "Unser Geld für unsere Staatsbürger", forderte der FPÖ-Klubobmann.
Die Regierung betreibe hingegen reinen Bankenlobbyismus, Pröll lasse sich von seinem "Wahlonkel",
Raiffeisen-Chef Konrad, diktieren, was er zu tun habe.
"Die Familien verlieren in den nächsten vier Jahren 1,274 Milliarden Euro. Insgesamt werden die Österreicher
in den nächsten vier Jahren 7,067 Milliarden Euro zusätzlich an Steuern zahlen müssen", so
der FPÖ-Chef. Allein der CO2-Zuschlag bei der Mineralölsteuer mache in diesem Zeitraum fast 2 Milliarden
Euro aus. Und bei der Flugticketabgabe zapfe man den Österreichern auch über 300 Millionen Euro ab. Wenn
Pröll behaupte, dass dies ein "rot-weiß-rotes" Budget sei, dann sei das geradezu eine Verhöhnung
der Farben unserer Fahne, kritisierte Strache. Es handle sich um ein Knebel- und ein Plünderungs-Budget, das
den Familien und dem Mittelstand die Luft zum Atmen raube.
Besonders perfide ist laut Strache auch die angebliche "Nachbesserung" im Bereich des Alleinverdienerabsetzbetrags.
Dieser soll jetzt nicht restlos für Paare gestrichen werden, bei denen die Kinder schon ausgezogen sind, sondern
soll bei Pensionisten bis zu einem Einkommen knapp an der Ausgleichzulage erhalten bleiben. "Der Effekt bei
den Pensionisten ist Null", erläuterte Strache. "Der Grenzbetrag ist so angesetzt, dass man mit
dem Absetzbetrag ganz knapp unter der Ausgleichszulage zu liegen kommt, die ohnehin zusteht. Mit dieser so genannten
"Nachbesserung" verhöhnen Sie 100.000 Pensionistenpaare."
Aber das sei eben Finanzpolitik der Marke ÖVP. "Die ÖVP ist jetzt seit 1987 ununterbrochen in der
Regierung. In dieser Zeit wurden zusätzliche Schulden in der Höhe von 134,4 Milliarden Euro angehäuft",
stellte Strache klar. Hinzu kämen die Finanzverbindlichkeiten der ausgegliederten Unternehmen des Bundes,
also Bahn, Straße und Immobilienverwaltung, in einer Höhe von rund 30 Milliarden Euro. Insgesamt beträgt
der österreichische Schuldenstand 230 Milliarden Euro. Und 8 Milliarden Euro betragen allein die Zinsen für
diese irrwitzige Summe. |
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Bucher zu Pröll: Ein schlechter Tag beginnt mit einem ruinierten Budget
ÖVP-Finanzminister wirft den maroden Banken und EU-Staaten das Geld nach, die österreichischen
Steuerzahler werden von ihm geschröpft
Wien (bzö) - "Ein schlechter Tag beginnt mit einem ruinierten Budget. ÖVP-Finanzminister
Josef Pröll hat mit seinen Jammerklagen bei der Budgetrede die schlimmsten Befürchtungen des BZÖ
noch übertroffen. Statt neue Wege zu gehen, geht er den alten ÖVP-Schuldenpfad, der seit 24 Jahren beschritten
wird, weiter. Bereits 2008 hätte Pröll bereits begreifen müssen, dass uns das Geld, das er für
die Banken zur Verfügung gestellt hat, einmal abgehen wird und schmerzhafte Einschnitte notwendig sein werden.
Leider hat Pröll keine Hausaufgaben gemacht und Reformen umgesetzt, denn Österreich hat noch immer einen
Amtsschimmel, der nicht mehr finanzierbar ist", kritisierte BZÖ-Bündnisobmann Josef Bucher im Rahmen
der Budgetdebatte im Nationalrat.
Das Einzige, was Pröll umsetzt, seien die Aufträge aus Brüssel, nämlich den Banken und den
finanzmaroden europäischen Mitgliedsstaaten zu helfen. "Alle bekommen von Pröll einen Rettungsschirm,
außer die österreichische Bevölkerung, denn diese bekommt Belastungen und Steuererhöhungen",
so Bucher, der darauf verwies, dass die Rettungszusagen für Griechenland, Irland und bald auch Spanien und
Portugal unserem Land 10 Milliarden Euro kosten. "Pröll und die ÖVP verschulden unser Land und verschwenden
unsere Zukunft. Die Schulden, die Pröll macht, werden unsere Kinder und Enkelkinder noch zurückzahlen
müssen. Wir müssen daher aus dieser Euro-Überschuldungskrise herauskommen. Der einzige Weg ist über
eine Euro-Kernzone mit den starken Euro-Ländern. Alle anderen Pleite-Länder, die ihre Hausaufgaben nicht
machen, sollen in ihre eigene Währung zurückführen", sagte der BZÖ-Chef.
Bucher warf der ÖVP und Pröll vor, eine Tiefkühlpolitik für die sozial Schwachen, die Familien,
die Jugendlichen und die Pflegebedürftigen zu machen und gleichzeitig den Banken das Geld nachzuwerfen. Das
ist verwerflich. Wenn Pröll immer meint, er braucht Planbarkeit für sein Budget, dann frage ich ihn,
wie viel ihn die Planbarkeit eines Familienvaters kümmert. Denn diesem nimmt er den Mehrkindzuschlag und die
Familienbeihilfe weg. Pröll steht ausschließlich im Sold der Banken und der EU, verabschiedet sich von
den Interessen der österreichischen Steuerzahler und macht aus Bürgern Bürgen. Diese Geldeintreibungsaktion
der Regierung ist haltlos und das BZÖ wird alles unternehmen, damit die Belastungen vom Verfassungsgerichtshof
zu Fall gebracht werden."
Der BZÖ-Bündnisobmann empörte sich über Briefe von den Präsidenten der ÖVP- Wirtschaftskammer
und der SPÖ-Arbeiterkammer, die die Oppositionsparteien auffordern, sich gegen die Belastungen und Steuererhöhungen
zur Wehr zu setzen. "Auch die Kampagne der Wirtschaftskammer gegen neue Steuern ist Augenauswischerei auf
dem Rücken der Pflichtmitglieder. Diese Verlogenheit der ÖVP hängt den Menschen zum Hals hinaus.
Daher weg mit der Pflichtmitgliedschaft und dem teuren Kammernsystem, das den Österreicherinnen und Österreichern
jährlich 600 Millionen Euro kostet."
Bucher forderte Pröll auf, sich nicht an den osteuropäischen Staaten zu orientieren, sondern an der Schweiz.
Dort würden die Schulden reduziert und gleichzeitig die Steuer- und Abgabenquote gesenkt. "Der ÖVP-Finanzminister
soll endlich über Teilprivatisierungen der staatlichen Betriebe, etwa den ÖBB, nachdenken. Jährlich
werden den maroden ÖBB, bei der die roten Gewerkschaften das Sagen haben, sieben Milliarden Euro Steuergeld
nachgeworfen. Auch das Gesundheitswesen mit seinen 22 Sozialversicherungen und die Staatsverwaltung müssen
endlich reformiert werden."
"Das vorliegende Budget ist kein Zukunftsbudget, im Gegensatz zu Pröll ist ein Archäologe ein Zukunftsforscher.
Wir sagen Ja zu einem neuen, einfachen Steuersystem und niedrigeren Steuern für mehr Wachstum. Das BZÖ
ist auch weiterhin die Schutzburg der Steuerzahler gegen die rot-schwarzen Raubritter", betonte der BZÖ-Bündnisobmann. |
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Kogler: Budget ist familienfeindlich, frauenfeindlich und bildungsfeindlich
Freundlich ist die Regierung nur gegenüber den Reichen und Superreichen
Wien (grüne) - "Dieses Budget ist familienfeindlich, frauenfeindlich und bildungsfeindlich.
Freundlich ist es nur gegenüber den Reichen und Superreichen", stellte unser stv. Bundessprecher Werner
Kogler in seiner Parlamentsrede zum Budget fest.
"Das Budget ist in mehrfacher Hinsicht feig: Die Regierung war zu feige, das Budget rechtzeitig vorzulegen
und hat es unter glattem Bruch der Verfassung allein auf Grund von zwei Landtagswahlen vor der Bevölkerung
versteckt. Wenn die Verfassung nicht mehr gilt, ist das üblicherweise ein Rücktrittsgrund für eine
Regierung", kritisiert Kogler. Die Regierung hat sich selbstverschuldet in Zeitnot versetzt und dann einen
Murks fabriziert. Das Budget ist kein großer Wurf, sondern eine mutlose Minimalaktion."
"Verhöhnung der SteuerzahlerInnen"
Bild: Familie mit Kind."Die Regierung ist feige, weil sie bei Jenen spart, die sich am wenigstens
wehren können. Das hat mit Herzlosigkeit zu tun, Ihnen geht die Nähe zu den Menschen ab, Herr Finanzminister",
so Kogler. "Die Regierung ist feige, weil sie die Stiftungs- und Agrarlobby erhört hat und vor diesen
Lobbys und den Landeshauptleuten in die Knie gegangen ist. Es ist eine Verhöhnung der SteuerzahlerInnen, wenn
der Finanzminister in der Budgetrede gestern sagte: 'Alle reden von der Verwaltungsreform – wir leben sie'. Das
genaue Gegenteil ist der Fall", bemängelt Kogler. "Bei der Verwaltungsreform sind Sie als Tiger
gesprungen und als Bettvorleger gelandet, wie das die Kleine Zeitung schon treffend kommentiert hat.", so
Kogler in Richtung des Finanzministers.
"Die Regierung ist auch feige, weil sie einen großangelegten Schwindel aufzieht und SchülerInnen,
Studierende und Eltern für dumm verkaufen will. Zu behaupten, für die Schulen und Unis gäbe es mehr
Geld, weil die Regierung ihnen zuerst drei Zuckerln weggenommen hat und dann eins hingelegt mit dem Kommentar,
jetzt haben Sie eines mehr': Das ist primitiv. Fakt ist, es gibt kaum frisches Geld für Schulen und Universitäten,
der Bildungsstandort Österreich wird weiter kaputt gespart", kritisiert Kogler.
Bildung wäre finanzierbar
Die Regierung war auch zu feige, ihren Loipersdorfer Murks zu reparieren. Etwa bei der Kürzung der
Familienbeihilfe von 26 auf 24 Jahre. Wenn die vielen Ausnahmen, die angekündigt wurden, wirklich umgesetzt
werden, von den 60 Mio. angeblicher Einsparung kaum etwas übrig bleiben aber stattdessen die Bürokratie
aufgeblasen und ein sinnloses Verwaltungsmonster geschaffen", bemängelt Kogler.
"Das Geld für mehr Bildung wäre da. 160 Mio. Euro wirklich frisches Geld für Schulen und Unis
wären finanzierbar, wenn SPÖ und ÖVP mit ihrer feigen Klientelpolitik aufhören würden.
Warum schmeißen Sie beispielsweise 100 Mio. Euro für die Subventionierung von Agrar- und Schiffsdiesel
raus? Ihre Waldviertler Philsosophie, Herr Finanzminister lautet: Wo eine dicker, fetter Traktor eine breite Spur
im Schnee zieht, schmeißen sie das Geld hin, Großkonzerne, Großbauern und Banken wird das Geld
nachgeschmissen, Jenen, die zu wenig haben, noch etwas weggenommen", so Kogler.
Einigen Punkten im Budget kann Kogler auch Positives abgewinnen. "Die Besteuerung von Aktienkursgewinnen wurde
lange diskutiert, gut dass das jetzt endlich gemacht wird. Auch die Flugticketabgabe und die Investitionen in die
thermische Sanierung bewerten die Grünen positiv."Insgesamt ist es aber deutlich zu wenig. Wenn dieses
Budget nicht nachgebessert wird, werden die Proteste andauern, zu Recht", so Kogler. "Ich wünsche
mir mehr Mut, weniger Feigheit. Nur dann kann die Regierung wieder auf Augenhöhe vor die Bevölkerung
treten", so Kogler. |
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Faymann: Budget bringt Richtungsänderung bei vermögensbezogenen Steuern
3,7 Mrd. Euro bis 2014 aus vermögensbezogenen Steuern - Effizienzsteigerung in der
Verwaltung zum Leistungsausbau für Bevölkerung nutzen
Wien (sk) - Das vorgelegte Budget bringt eine deutliche Neuorientierung in der Frage der vermögensbezogenen
Steuern. Das sagte Bundeskanzler Werner Faymann am 01.12. im Parlament. "Wir haben in diesem Budget eine Richtungsänderung
vorgenommen und werden 3,7 Milliarden Euro bis 2014 aus Banken-, Stiftungs- und Konzernsteuern sowie der Besteuerung
von Wertpapieren und Aktien einnehmen", so Faymann. Unter vorherigen Kanzlern wurden derartige Steuern abgeschafft
beziehungsweise Vorteile für Großunternehmen und Stiftungen eingeführt.
Durch die zusätzlichen Einnahmen aus vermögensbezogenen Steuern bleibe der Staat handlungsfähig,
so Faymann. "Kein Land in Europa, in dem diese Steuern mit dem Argument des Standortvorteils gesenkt wurden,
ist damit gut gefahren." Der Bundeskanzler betonte in seiner Rede: "Die Erhöhung von vermögensbezogenen
Steuern ist wichtig, es ist der richtige Weg, von jenen mehr Beiträge zu holen, die sich mehr leisten können."
Er bedankte sich diesbezüglich auch beim Koalitionspartner ÖVP, da er wisse, dass dies für diesen
keine einfache Diskussion gewesen sei.
Durch Reformen erzielte Einsparungen in der Verwaltung will Faymann zum gleichzeitigen und notwendigen Ausbau der
Leistungen in den wichtigen Bereichen Pflege, Gesundheit, Kinderbetreuung, Bildung und Forschung sowie zur Schaffung
von Arbeitsplätzen nutzen. "Die Verwaltungsreform die wir anstreben ist eine Effizienzgestaltung: Wir
wollen besser werden, wir wollen effizienter werden, aber wir werden uns die Budgetkonsolidierung dadurch nicht
ersparen", so Faymann. Eine Verwaltungsreform, die einfach nur die Kassen des Finanzministers fülle,
könne es nicht geben.
Faymann verwies auch auf die gute Ausgangslage Österreichs im europäischen Vergleich: "Wir haben
die geringste Arbeitslosigkeit, unsere Spar- und Konsolidierungsziele zählen zu den besten und wir zählen
bei den Wirtschaftsprognosen zu den Besten." Und auch in Zukunft werde man zur europäischen Spitze zählen,
"weil wir offensiv in Bildung, Forschung und Entwicklung investieren", so Faymann. Das vorgelegte Budget
stärke diese Rahmenbedingungen. |
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Pröll zur Opposition: Reden Sie Österreichs Spitzenposition in Europa nicht schlecht
Finanzminister erinnert FPÖ, BZÖ und Grüne an gemeinsame Nationalratsbeschlüsse
Wien (övp-pk) - Finanzminister Josef Pröll appellierte in seinem Debattenbeitrag zum Bundesbudget
an die Opposition, Österreichs Spitzenposition in Europa nicht schlecht zu reden. "Wir sind durch gezielte
Maßnahmen der Bundesregierung früher und besser aus der Krise herausgekommen, haben die beste Arbeitsmarktsituation
und weisen wesentlich bessere Kennzahlen auf als andere Länder. Unser Schuldenstand wird sich bei 72 Prozent
einpendeln. Das geht gegen den Trend in Europa. Darauf können wir stolz sein", so Pröll.
Der Finanzminister erinnerte dabei an die gemeinsamen Beschlüsse des Nationalrats zum Bankenpaket. "Das
Bankenpaket diente nicht nur zur Stabilisierung der Banken, sondern hauptsächlich zur Aufrechterhaltung des
Kreditkreislaufes und zur Sicherung der Spareinlagen", so Pröll, der einräumte, dass sehr wohl eine
Bank in Österreich der Regierung große Sorgen bereite: "Das ist Ihre Hypo-Alpe-Adria Bank, für
die alle Österreicherinnen und Österreicher haften müssen", so der Finanzminister in Richtung
BZÖ-Klubobmann Bucher.
Pröll erneuerte mit der europäischen Perspektive einen wesentlichen Punkt seiner Budgetrede und warnte
die Opposition vor emotionalen Spielchen. "Was wir jetzt nicht brauchen, sind nationale Abgrenzungen und fehlende
gemeinsame Anstrengungen zur Stabilisierung des Euro. Spielen wir die österreichischen Interessen nicht gegen
die europäischen aus. Ich stelle mich dieser Verantwortung, denn die greift auch viel weiter als ihre zehn
emotionalen Minuten vor dem Rednerpult", schloss Pröll in Richtung Opposition. |
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