Außenministerium veranstaltet gemeinsam mit der UNO ein Seminar in Sierra Leone
Wien (bmeia) - „Gerade in Ländern, die Konflikte überwunden haben, ist es besonders wichtig,
jungen Menschen sinnvolle und positive Perspektiven zu eröffnen“, sagte Botschafterin Irene Freudenschuss-Reichl,
Sektionsleiterin für Entwicklungszusammenarbeit im Außenministerium. „Wenn Jugendliche in labilen Staaten
keine Chance auf Arbeitsplätze und Beschäftigung haben, sind sie besonders anfällig dafür,
politischen Scharfmachern zu folgen und eine oft noch junge Demokratie zu gefährden.“ Das österreichische
Außenministerium veranstaltet daher gemeinsam mit dem Peacebuilding Support Office (PBSO) der Vereinten Nationen
Anfang Dezember ein zweitägiges Seminar in Freetown, Sierra Leone, bei dem positive Beispiele für Arbeitsmarktinitiativen
in Westafrika diskutiert werden.
Hohe Arbeitslosigkeit und Mangel an wirtschaftlichen Möglichkeiten behindern in vielen afrikanischen Ländern
die Entwicklungsperspektiven der Bevölkerung. In Postkonfliktsituationen oder jungen Demokratien ist das Risiko
eines Rückfalls in gewalttätige Auseinandersetzungen allgegenwärtig. Die Schaffung von Arbeitsplätzen
ist in diesen Situationen besonders schwierig, da einerseits die wirtschaftliche Infrastruktur (wieder)aufgebaut
werden muss, und andererseits viele Arbeitskräfte schlecht oder kaum ausgebildet sind. Bei dem von Österreich
initiierten Seminar nehmen Regierungsvertreter, Unternehmer, Vertreter der Zivilgesellschaft und von Stiftungen
sowie Entwicklungshilfepartner aus den westafrikanischen Staaten Sierra Leone, Guinea, Guinea-Bissau, Cote d’Ivoire
und Liberia teil, um Strategien und Programme zu diskutieren und aus bisherigen Erfahrungen zu lernen.
„Österreich hat sich während seiner Mitgliedschaft im Weltsicherheitsrat sehr für den Schutz von
Zivilisten und die Stärkung von Frauen eingesetzt. Dabei geht es uns nicht nur um die unmittelbare Konfliktsituation,
sondern auch darum, für die zivile Bevölkerung beim Wiederaufbau Chancen zu eröffnen“, so Thomas
Mayr-Harting, Österreichs Botschafter bei den Vereinten Nationen. „Mit diesem Seminar versuchen wir, gemeinsam
mit betroffenen Ländern zu erarbeiten, wie für junge Menschen und Frauen Rahmenbedingungen für ein
selbstbestimmtes Leben geschaffen werden können. Diese Initiative ist ein weiteres, sehr konkretes Ergebnis
unserer Arbeit im Sicherheitsrat.“ |