Altersleiden durch Bewegung vorbeugen
Innsbruck (i-med) - Arthrose und Osteoporose kann vorgebeugt werden: Vernünftiger Bewegung
und ausgewogener Ernährung verdanken wir funktionierende Gelenke und starke Knochen. Die erfolgreich angelaufene
Vortragsreihe von Forum Land und der Medizinischen Universität „Medizin für Land und Leute“ beschäftigte
sich am 30.11. in der Naturbrennerei Kuenz in Dölsach mit dem aktuellen Thema „Altersleiden am Bewegungsapparat“.
Univ.-Prof. Dr. Martin Krismer erklärte auf anschauliche Weise die Ursachen, Entwicklung und Vorbeugung von
Gelenkabnutzung und Knochenentkalkung bzw. welche Behandlungsmethoden die Medizin im 20. Jahrhundert anbietet.
Wie lässt sich gegen Arthrose vorbeugen?
„Menschen werden immer älter. Gleichzeitig mit dem Alter nimmt allerdings auch die Häufigkeit der Arthrose
zu“, weiß Dr. Martin Krismer. Alter gehört ebenso wie Übergewicht und Extremsport zu den Risikofaktoren
für eine Arthrose. Dieser Abnutzung der Gelenke kann man nur durch ausreichende Bewegung vorbeugen, bei welcher
das Gelenk relativ gleichmäßig be- und entlastet wird. Diese Bewegungen sorgen nämlich dafür,
dass der Knorpel, den Krismer mit einem Schwamm vergleicht, ausreichend mit Nährstoffen versorgt wird. „Geschieht
das nicht, kommt es zum Abbau vom Knorpel, Knochen reiben auf Knochen und das verursacht Schmerzen“, erklärt
Krismer die Entstehung von Arthrose. In weiteren Krankheitsverlauf kommt es zu Steifigkeit, bis hin zu starken
Bewegungseinschränkungen, welche die Teilnahme am Gesellschaftsleben beeinträchtigen.
Die Therapie bei Arthrose wird an den jeweiligen Schweregrad der Erkrankung angepasst und reicht von einem veränderten
Lebensstil über Physiotherapie und Schmerzmitteln bis zum letzen Ausweg – einer Operation. Rund 1200 Hüften
und 1000 Knie werden jährlich in Tirol operiert, 93 Prozent der Operationen verlaufen reibungslos und ermöglichen
den Patienten ein normales und schmerzfreies Leben.
Frauen häufiger von Osteoporose betroffen
Die Knochenentkalkung im fortgeschrittenen Alter betrifft einen sehr großen Teil der Bevölkerung sehr
häufig leiden Frauen unter Osteoporose. „40 Prozent aller Frauen über 50 Jahren werden von einem Knochenbruch
wegen Osteoporose betroffen sein“, so Dr. Martin Krismer. Das häufige Auftreten von Osteoporose beim weiblichen
Geschlecht erklärt er folgendermaßen: „Der Körper einer Frau baut im ersten Teil des Zyklus den
Knochen auf, indem er viel Knochensalz einlagert. Im zweiten Teil vom Zyklus sowie in der Schwangerschaft wird
dieses Knochensalz wieder abgegeben, denn der Embryo benötigt viel Knochensalz für seine Entwicklung.“
Im Alter fehlt der erste knochenaufbauende Teil des Zyklus, daher erfahren Frauen oft einen starken Knochenabbau,
da ihr Körper nur mehr einen kleinen Teil der zugeführten Knochensalze aufnehmen kann. Das führt
zu Knochenbrüchen, von denen 30 Prozent durch Stürze, 10 Prozent durch Heben schwerer Lasten, fünf
Prozent durch Verkehrsunfälle und rund die Hälfte ohne äußere Einwirkungen ausgelöst
werden. Vorbeugen kann man der Osteoporose durch viel Bewegung an der Sonne, Vitamin D, das in Eidotter und Fisch
vorkommt und einer ausgewogenen Ernährung mit viel Milch- und Milchprodukten, welche reich an Knochensalzen
sind. |