Linz (lk) - Bereits traditionell verleiht das Land Oberösterreich rund um den 10. Dezember, dem Jahrestag
der Deklaration der Menschenrechte durch die Vereinten Nationen, seinen Menschenrechtspreis. Mit dem Menschenrechtspreis
2010 wurden heute Anneliese Ratzenböck und der Verein "migrare" von Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer
im Linzer Landhaus ausgezeichnet.
"Die beiden Preisträger leisten durch ihr Engagement einen wesentlichen Beitrag zum Mit- und Füreinander
in Oberösterreich", so Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer in seiner Laudatio. "Annliese Ratzenböck
gibt mit ihrer Lebenseinstellung, ihrer Menschenliebe und ihrem tief religiösen Glauben sozial schwächeren
Mitmenschen eine Stimme. Der Verein 'migrare' tritt seit 25 Jahren für eine Gemeinschaft getragen von gegenseitiger
Wertschätzung und Respekt und gegen Diskriminierung, Ausgrenzung und Rassismus ein."
Die Anfänge des sozialen Engagements von Anneliese Ratzenböck gehen auf das Jahr 1976 zurück und
waren über lange Zeit mit ihrer Funktion als Landesobfrau der Oö. Goldhaubenfrauen verknüpft. So
engagierte sich Anneliese Ratzenböck zunächst für das Caritas-Kinderdorf St. Isidor. Sie wirkte
an der Gründung der Lebenshilfe mit, die sich aus einem Gesprächskreis im Linzer "Haus der Frau"
entwickelte. Bald übernahm sie auch den Vorsitz im Kuratorium der MS-Gesellschaft, setzte sich für krebskranke
Kinder ein, zunächst über die Kinderkrebshilfe und dann über einen eigenen Kinderkrebshilfefonds
der Goldhaubenfrauen. Seit 1992 ist sie bei den Erholungsaktionen der "Tschernobylkinder" der Caritas
engagiert.
Seit 1997 ist Anneliese Ratzenböck Obfrau des von ihr initiierten Forums "Freunde der Caritas Oberösterreich",
deren Ziel es ist, die Arbeit der Caritas zu unterstützen, indem jedes Jahr für ein In- und Auslandsprojekt
mit verschieden Veranstaltungen Geld- und Sachleistungen gesammelt werden. Dank ihres großartigen menschlichen
Einsatzes konnten bisher 16 Projekte in Weißrussland, Rumänien, Serbien, Bosnien und der Demokratischen
Republik Kongo sowie 13 Projekte in Oberösterreich unterstützt werden.
Der gemeinnützige Verein "migrare" setzt sich seit 25 Jahren Tag für Tag für die Einhaltung
und Absicherung der Menschenrechte, Menschenwürde, soziale Absicherung und nachhaltige Gleichstellung für
alle in Oberösterreich lebenden Menschen, unabhängig von ihrer ethnischen, kulturellen, religiösen
und sprachlichen Identität in beeindruckender Weise ein. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Vereins
leisten unentgeltlich Beratung für und Betreuung von in Oberösterreich lebenden Menschen mit Migrationshintergrund.
Die Beratungsinhalte betreffen die unterschiedlichsten Themenbereiche wie Bildung, Arbeit, Aufenthalt, Soziale
Sicherheit oder Verfahrensabwicklung. Auch zielgruppenspezifische Inhalte für Jugendliche, Frauen und ältere
Menschen im Rahmen von Lebens- und Sozialberatung werden vermittelt. Darüber hinaus werden bildende Maßnahmen
angeboten, wie zum Beispiel Seminare, Workshops, Diskussionsveranstaltungen, Lehrgänge und Sprachkurse, um
in Konfliktsituationen resultierende Vorurteile abzubauen. |