Gemeinsame Wolfsstrategie wird geprüft   

erstellt am
07. 12. 10

Innsbruck/St. Pölten (lk) - Bei der kürzlich stattgefundenen Landes-Agrarreferentenkonferenz in St. Pölten haben Landwirtschaftsminister Niki Berlakovich und die Agrarlandesräte der Bundesländer einen Antrag von LHStv Anton Steixner hinsichtlich einer gemeinsamen Wolfsstrategie angenommen. Demnach wird nun ein bundesländerübergreifendes Konzept ausgearbeitet, das Maßnahmen zum Schutz der Nutztiere, wie etwa Schafe, vor großen Beutegreifern beinhalten soll. Zudem wird die Schaffung eines österreichischen Kompetenzzentrums für Herdenschutz geprüft.

„Das Auftreten von Wölfen und auch Bären führt unweigerlich zu Konflikten. Dabei sind die Nutztiere, die auf Almen oder Weiden gehalten werden, besonders betroffen. Deshalb müssen wir für dieses mittlerweile österreichweite Problem auch eine gemeinsame Lösung finden“, betont LHStv Anton Steixner. „Mit meinem bei der Landesagrarreferentenkonferenz angenommen Antrag können wir jetzt ein Konzept für eine gemeinsame Strategie ausarbeiten. Mit der einstimmigen Zustimmung zu meinem Antrag haben der Bundesminister und die Agrarlandesräte der anderen Bundesländer signalisiert, dass sie sich der Bedeutung und Wichtigkeit des Herdenschutzes bewusst sind.“

Dabei sollen einerseits Maßnahmen zum Schutz der Weidetiere vor Beutegreifern entwickelt, andererseits aber auch in anderen Ländern bereits bewährte Schutzkonzepte hinsichtlich einer möglichen Umsetzbarkeit in Österreich geprüft werden, so Tirols Landesagrarreferent weiter. In Österreich wandern derzeit frei lebende Wölfe aus allen Richtungen ein. Nach übereinstimmender Einschätzung der jeweiligen Länderexperten ist von einer steigenden Tendenz der natürlichen Zuwanderung auszugehen.

Wolfsriss von Rotwild in Thiersee
Beinahe zeitgleich bezeugen nun jüngste Analysen einmal mehr ein Wolfsvorkommen im Bezirk Kufstein. „Wir haben eine weitere DNA-Bestätigung von einem Wolfsriss erhalten. Im Gemeindegebiet von Thiersee hat ein Wolf ein Rotwild gerissen“, gibt LHStv Anton Steixner bekannt. „Deshalb war und ist es mir ein großes Anliegen, dieses Problem österreichweit zu diskutieren und in Zusammenarbeit mit allen Bundesländern einer vernünftigen Lösung zuzuführen.“
     
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