Erste Vorausschätzungen für 2010: Anstieg der Agrareinkommen
infolge höherer Erzeugerpreise
Wien (bmlfuw) - Die Zahlen der Statistik Austria für die erste Einkommensvorschätzung nach
der Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung 2010 liegen nun vor. Nach dem dramatischen Einkommensrückgang des
Vorjahres hat sich im Jahr 2010 das reale landwirtschaftliche Einkommen je Arbeitskraft erholt und ist um plus
12,4 Prozent gestiegen. Dennoch konnte das massive Minus des Jahres 2009 bei weitem nicht aufgeholt werden, dafür
waren die Einschnitte im Bauerneinkommen zu stark. Im langjährigen Vergleich befindet sich das Einkommensniveau
der heimischen Bauern damit in etwa auf dem Stand des Jahres 2004.
Dass es aber jetzt eine Erholung gibt, ist auch auf die Maßnahmen der Politik zurückzuführen,
so haben etwa die Markteingriffe wie Intervention, Lagerhaltung und Exporterstattung gewirkt. „Durch diese Maßnahmen
hat sich der Markt stabilisiert und das hat positive Auswirkungen auf das Bauerneinkommen“, so Landwirtschaftsminister
Niki Berlakovich zur ersten Einkommensvorschätzung der Statistik Austria.
Maßgeblich verantwortlich für die Einkommensverbesserungen im Jahr 2010 sind kräftige Preissteigerungen
im Getreidebau und in der Milchproduktion, auch bei Ölsaaten und im Gemüse- und Gartenbau konnte sich
der Produktionswert verbessern. Im Obst- und Weinbau sind durch rückläufige Erntemengen Wertrückgänge
zu verzeichnen, die durch Preisanstiege nicht kompensiert werden. In der Tierhaltung waren Mengen und Preise bei
Rindern, Schweinen, Schafen und Ziegen leicht rückläufig. Die heimischen Bauern mussten im Jahr 2010
mehr Geld, vor allem bei Treibstoffen, für Vorleistungen ausgeben, deren wertmäßige Steigerung
betrug insgesamt im Jahresvergleich plus 1,9 Prozent. |
Erste Vorausschätzungen für 2010: Anstieg der Agrareinkommen infolge höherer Erzeugerpreise
Wien (statistik austria) - Nach herben Einkommensverlusten in der heimischen Landwirtschaft im Jahr
2009 konnten die Agrareinkommen 2010 teilweise wieder aufholen. Erste Schätzungen im Rahmen der Landwirtschaftlichen
Gesamtrechnung von Statistik Austria ergeben einen Zuwachs der realen Agrareinkommen (gemessen als preisbereinigtes
Faktoreinkommen je Arbeitskraft) um 12,4% gegenüber 2009, nach Rückgängen um 3,1% im Jahr 2008 bzw.
21,4% im Jahr 2009. Die realen Einkommen pro Arbeitskraft 2010 lagen jedoch nach wie vor deutlich unter dem sehr
hohen Niveau des Jahres 2007 (-14,4%). Die starken Schwankungen der Agrareinkommen in den letzten Jahren sind auf
die gestiegene Volatilität der Preise und Kosten für landwirtschaftliche Produkte zurückzuführen.
Hauptfaktoren für die Einkommensentwicklung 2010
Das Jahr 2010 war von witterungsbedingten Ertragseinbußen in der pflanzlichen Erzeugung gekennzeichnet,
gleichzeitig erholten sich die Erzeugerpreise für eine Reihe von landwirtschaftlichen Produkten kräftig.
Das Volumen der pflanzlichen Erzeugung nahm infolge niedrigerer Erntemengen im Getreide- und Obstbau bzw. der sehr
geringen Weinernte um 6,3% gegenüber 2009 ab. Das tierische Produktionsvolumen hingegen blieb laut ersten
Berechnungen im Vorjahresvergleich stabil. Der Anstieg der Erzeugerpreise betraf vorwiegend pflanzliche Erzeugnisse
und Milch, während bei den Fleischpreisen ein leichter Rückgang festzustellen war. Der Wert der landwirtschaftlichen
Produktion zu Herstellungspreisen erhöhte sich im Vorjahresvergleich nominell um rund 4,8%. Den höchsten
Beitrag zu diesem Anstieg lieferte der Getreidebau, gefolgt von der Milchproduktion bzw. der Erzeugung von Ölsaaten
und Ölfrüchten.
Die Erzeugungskosten fielen höher aus als 2009. So stieg der Aufwand der Landwirtschaft für Vorleistungen
laut ersten Schätzungen um 1,9%. Dabei nahmen die Treibstoffpreise nach ihrem Rückgang im Jahr 2009 wieder
kräftig zu, während die Preise für Düngemittel stark sanken. Die Abschreibungen der Landwirtschaft
für das Anlagevermögen erhöhten sich um 1,5%.
Bei den Agrarförderungen erfolgte 2010 eine weitere Entkoppelung produktbezogener Maßnahmen, was im
Rahmen der Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung eine Umschichtung zwischen Gütersubventionen und sonstigen
Subventionen bewirkte. Neu eingeführt wurde die Milchkuhprämie. In Summe stiegen die im Rahmen der Einkommensberechnung
berücksichtigten Förderungen und Leistungsabgeltungen gegenüber 2009 um 1,0%.
Die dargestellten Entwicklungen führten zu einer Zunahme des landwirtschaftlichen Faktoreinkommens um 11,5%.
Der durch den Strukturwandel bedingte Rückgang der landwirtschaftlichen Arbeitskräfte wurde für
2010 auf 1,4% geschätzt. Je Arbeitskraft fiel der durchschnittliche Einkommensanstieg damit etwas höher
aus (nominell: +13,1%). Deflationiert mit dem impliziten Preisindex des BIP ergab sich ein realer Anstieg des Faktoreinkommens
je Arbeitskraft um 12,4%.
Die Hauptergebnisse der ersten Schätzung der Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung für 2010 sind in den
Tabellen 1 und 2 zusammengefasst.
Ergebnisse für die EU-27
Diese erste Vorausschätzung der Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung für Österreich wurde Ende November
2010 an das Statistische Amt der Europäischen Gemeinschaften (Eurostat) übermittelt. Die auf Meldungen
der einzelnen Mitgliedstaaten basierende erste Schätzung der Agrareinkommen in der EU-27 insgesamt wird von
der Europäischen Kommission voraussichtlich am 20. Dezember 2010 in Form einer Pressemitteilung vorgestellt
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