Passage Hauptbahnhof: Direktverbindung zur U-Bahn eröffnet   

erstellt am
17. 12. 10

1 Gehminute zur U1-Station, Arbeiten gehen weiter
Wien (rk) - Seit 17.12. ist die unterirdische Passage Hauptbahnhof eröffnet und zur Benützung freigegeben. Vorläufig verbindet die neue Passage unter dem Wiedner Gürtel die U1-Station Südtiroler Platz mit den Straßenbahnlinien O und 18, mit mehreren Busverbindungen sowie mit derzeit neun S-Bahnlinien der ÖBB.

Mit Eröffnung des neuen Hauptbahnhofes im Dezember 2014 stellt dieser barrierefreie Durchgang eine bequeme Direktverbindung und die witterungsgeschützte Anbindung des Bahnhofgebäudes an die U-Bahn (Linie U1/Station Südtiroler Platz - künftig Station Hauptbahnhof) dar. Die reine Gehzeit vom Aufgang der U1-Station durch die moderne und helle Passage beträgt nur rund eine Minute. Die Wegstrecke von circa 100 Metern entspricht etwa der Länge eines U-Bahn-Bahnsteiges. Da der neue Hauptbahnhof vom Standort des ehemaligen Südbahnhofes zum Südtiroler Platz rückt, sorgt die Passage für optimale Umsteigemöglichkeiten mit kurzen Wegen zur U-Bahn, insgesamt elf S-Bahnlinien sowie mehreren städtischen Straßenbahn- und Autobuslinien für Pendler und Fernreisende.

Gemeinschaftsprojekt von Wiener Linien und ÖBB
Die Eröffnung der Passage Hauptbahnhof - ein Gemeinschaftsprojekt von Wiener Linien und ÖBB - nahmen am Freitag die neue Verkehrsstadträtin Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou, der Erste Wiener Landtagspräsident Harry Kopietz, Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer sowie Karl-Johann Hartig, Gesamtprojektleiter Hauptbahnhof Wien, ÖBB-Infrastruktur AG, vor. Unmittelbar im Anschluss wurde die Passage den Fahrgästen zur Benützung freigegeben.

"Begreiflicherweise bin ich sehr stolz, dass Wien mit dem neuen Bahnhof für Europa und wahrscheinlich für die ganze Welt ein großartiges und sehr zeitgemäßes Herzeigeprojekt entwickelt. Die Eröffnung der Passage ist vor allem für Fußgänger und Reisende ein kleiner, aber sehr wichtiger Mosaikstein, der sich nach Fertigstellung des Jahrhundertprojekts wunderbar ins Ganze einfügen wird", sagte Harry Kopietz. "Die Eröffnung der Passage für die Wienerinnen und Wiener ist der erste Schritt in Richtung neuer Hauptbahnhof. Mit der Verkürzung der Wege und der jetzt barrierefreien Verbindung der verschiedenen Verkehrsmittel durch die Passage wurde die KundInnenfreundlichkeit dieses wichtigen Verkehrsknotens in Wien deutlich erhöht. Jetzt bekommt man auch eine erste Vorstellung davon wie es sein wird, wenn der Bahnhof einmal fertig ist", sagte Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou im Zuge der Eröffnung.

Nächste Baustufe zur finalen Fertigstellung startet
Die Bauarbeiten im Bereich der Passage Hauptbahnhof sind mit der Freigabe für die Fahrgäste noch nicht abgeschlossen. Die Eröffnung der Passage ist Voraussetzung für den bevorstehenden Beginn der letzten Bauphase. Diese sieht die Schließung des alten Verbindungsganges zwischen U-Bahn, Straßenbahn und S-Bahn vor. In diesem Bereich entstehen technische Betriebsanlagen, die Voraussetzung für den weiteren Ausbau der neuen Passage mit Geschäften und einer Infostelle der Wiener Linien sind. Ende 2012 werden die Bauarbeiten endgültig finalisiert sein.

Modernisierung S-Bahnstation Südtiroler Platz
Begonnen haben die umfangreichen, bautechnisch und planerisch sehr aufwändigen Arbeiten am gesamten Verkehrsbauwerk Südtiroler Platz im Sommer 2007. Der Errichtung der neuen Verbindungspassage vorausgegangen ist die Modernisierung der S-Bahnstation Südtiroler Platz. Nach dem Tausch der gesamten Tunneldecke über den S-Bahngleisen, wurden die Bahnsteige auf 55 cm erhöht und auf 215 m verlängert. Seither ist ein barrierefreies Ein- und Aussteigen in Niederflurtriebwagen für die Fahrgäste möglich. Weiters wurden neue Aufgänge Richtung Argentinierstraße und zwei neue Stiegenaufgänge und ein Doppellift direkt zum Südtiroler Platz zu den Haltestellen der Straßenbahnlinie O und dem Autobus 69A errichtet. Die S-Bahnstation ist seit dem Umbau außerdem mit den neuesten Informationssystemen ausgestattet: Moderne Fahrgastinformations-Monitore sorgen seit Anfang des Jahres dafür, dass die Fahrgäste immer am neuesten Stand sind.

Ende 2014: Von der Passage direkt in den Hauptbahnhof
Im Herbst 2008 haben die ÖBB begonnen, den ersten Teil der neuen Passage Hauptbahnhof zu graben. Anfang Jänner 2009 starteten die Wiener Linien mit den Arbeiten für den zweiten Teil Die Passage verläuft in 12 Meter Tiefe unterhalb des Gürtels sowie unterhalb der Straßenbahn- und Schnellbahnverbindungen. Mehrere Lifte und Fahrtreppen ermöglichen den Zugang zu Straßenbahn, S-Bahnen sowie an die Oberfläche zu mehreren städtischen und regionalen Autobuslinien. Die neue Passage endet derzeit an einer provisorischen Wand. Unmittelbar dahinter entsteht bis Ende 2014 der Aufgang zum neuen Hauptbahnhof. Einkaufsbereiche, Bahnhofshalle sowie Bahnsteige sind dann von hier aus bequem mit Fahrtreppen und Liften erreichbar.

Passage ermöglicht bessere Verteilung der Fahrgäste
Die Passage ist so konzipiert, dass ausreichend Entflechtungsmöglichkeiten für die Fahrgastströme der angebundenen öffentlichen Verkehrsmittel berücksichtigt wurden und so eine reibungslose Verteilung der Passanten möglich ist. Die Fahrgäste können die Passage so ungehindert durchqueren bzw. bequem zwischen den verschiedenen Verkehrsmitteln umsteigen. Der Einfall von natürlichem Tageslicht durch verglaste Seitenwände unterstreicht den hellen und freundlichen Eindruck des hallenartigen Verteilgeschosses. Ein klares Leitsystem wird auch Touristen und Ortsfremden die Orientierung erleichtern.

Mit der U1 in fünf Minuten am Stephansplatz
"Mit der U1 ist man in fünf Minuten am Stephansplatz, in 12 Minuten bei der UNO-City. Die U1 verfügt über ausreichende Kapazitäten, um rasche und kurze Verbindungen für Pendler und Fernreisende von der City zum Hauptbahnhof bzw. in die Gegenrichtung sicherzustellen", erklärte Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer am Freitag. Mit den Buslinien 13A und 69A und den Straßenbahnlinien O und 18 ist eine optimale Anbindung des künftigen Hauptbahnhofes gegeben. Außerdem wird die Straßenbahnlinie D in das neue Stadtviertel am neuen Hauptbahnhof verlängert.

S-Bahn-Linien im U-Bahntakt in Ost-West-Richtung
Die S-Bahn-Stammstrecke zwischen Meidling und Floridsdorf stellt neben der U1 die zweite hochrangige Verkehrsanbindung des Hauptbahnhofes dar. Rund 700 Züge der Linien S1, S2, S3, S5, S6, S7, S8, S9, S15, S60, S80 werden hier auf dem am meisten befahrenen Gleisabschnitt in ganz Österreich täglich verkehren! "Der S-Bahnverkehr auf der Stammstrecke bietet mit 3-4 Minuten-Intervallen den Fahrgästen auch in der Stadt eine optimale Verbindung in Ost-West-Richtung und ist damit eine perfekte Ergänzung der in Nord-Süd-Richtung verlaufenden U1", unterstreicht Karl-Johann Hartig, ÖBB-Gesamtprojektleiter Hauptbahnhof Wien, die vielfach unterschätzte Bedeutung der S-Bahn-Anbindung und ergänzt: "Viele denken auch nicht daran, dass die S-Bahn ebenso wie die U-Bahn mit einem Fahrschein für die Stadtzone des VOR benutzbar ist".

Die U1-Station "Südtiroler Platz" wird mit Teilinbetriebnahme des neuen Hauptbahnhofes Wien im Dezember 2012 in "Hauptbahnhof" umbenannt. Auch die S-Bahn-Station Südtiroler Platz wird dann "Wien Hauptbahnhof" heißen.
     
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