Export-Chancen in Zukunftsmärkten wie China stärker nützen - Internationalisierungs-Offensive
wird neu ausgerichtet
Wien (bmwfj) - Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner präsentierte am 16.12. gemeinsam mit
dem Präsidenten der Wirtschaftskammer Österreich, Christoph Leitl, sowie Expo- Regierungskommissär
Hannes Androsch die Ziele, Strategien und Maßnahmen für den Exportmarkt China. "Wir wollen die
Globalisierung der Wirtschaft noch stärker leben und unsere Exporte in Zukunftsmärkte wie China ausweiten",
sagte Mitterlehner. "Bei der Expo in Shanghai haben wir heuer eine tolle Visitenkarte abgegeben. Entscheidend
ist aber die Nachbearbeitung: Durch den stärkeren Fokus auf Hochtechnologie, Öko-Innovationen und Dienstleistungsangebote
wollen wir unsere Exporte nach China von zwei auf vier Milliarden Euro verdoppeln", so Mitterlehner. Insgesamt
besuchten rund 3,2 Millionen Besucher den Österreich-Pavillon, zudem nützten viele österreichische
Firmen die VIP-Lounge für Präsentationen und Treffen mit Geschäftspartnern. Die 80 Firmenveranstaltungen
wurden von 6.000 Geschäftsleuten besucht.
Das Expo-Motto "Better City - Better Life" gibt für Mitterlehner eine zentrale Richtung vor, in
die sich China künftig entwickeln will. "China braucht vor allem bei Energie- und Umwelttechnik gute
österreichische Partner. Daher wollen wir den Exportanteil der Öko-Innovationen auf zehn Prozent verdoppeln
und jenen der wissensbasierten Dienstleistungen auf 25 Prozent steigern", so Mitterlehner. Die Basis dafür
schafft die Neuausrichtung der Internationalisierungs-Offensive, die im Auftrag des Wirtschaftsministeriums großteils
von der Wirtschaftskammer Österreich abgewickelt wird. In den kommenden zwei Jahren stehen dafür 39 Millionen
Euro zur Verfügung. "Ab 2011 wollen wir wachstumsstarke Exportmärkte außerhalb der EU mit
neuen, innovativen Produkten stärker bearbeiten. Durch eine Diversifizierung wird Österreich krisenfester",
betonte Mitterlehner.
"Österreich hatte immer schon ein gutes Image in China, das aber einseitig auf Kunst und Kultur ausgerichtet
war. Dieses Bild konnten wir auf der Expo dahingehend ergänzen, dass Österreich auch ein Land der Technologie
und des Fortschritts ist", betonte WKÖ-Präsident Christoph Leitl. Der österreichische EXPO-Auftritt
war ein "Aha-Erlebnis für China und diesen Bonus wollen wir jetzt ausnützen", so Leitl. Das
Motto laute jetzt, "from contact to contract", denn China ist der Boom-Markt für die Exportwirtschaft
schlechthin. So hat China heuer erstmals die USA als wichtigsten österreichischen Handelspartner außerhalb
Europas überholt.
Leitl: "Um das von Wirtschaftsminister Mitterlehner gesteckte Ziel einer Verdoppelung der Ausfuhren zu erreichen,
werden wir unsere sieben Stützpunkte der Außenwirtschaft Österreich in China zu Kompetenzzentren
mit speziellen Schwerpunktbereichen ausbauen. Zusätzlich werden wir 2011 jede Woche eine exportrelevante China-Veranstaltung
der AWO den österreichischen Unternehmen anbieten." Die größten Chancen für heimische
Firmen sieht Leitl in China in den Bereichen Energie- und Umwelttechnologie, Infrastruktur und im Gesundheitssektor.
Leitl: "Gerade Energie- und Umwelttechnik ist derzeit in China ein Riesenthema, denn 16 der 20 weltweit am
stärksten verschmutzen Millionenstädte liegen in China, und das Reich der Mitte will nicht von der 'Werkbank
der Welt zur Müllhalde der Welt' werden." China habe das Problem erkannt und werde in diesem Bereich
groß investieren. "Das ist eine Chance für österreichische Unternehmen, die in diesem Sektor
zur Weltspitze zählen", so Leitl abschließend.
Androsch: Expo-Auftritt eröffnet neue Chancen für Österreich
Auch Expo-Regierungskommissär Hannes Androsch betonte den großen Erfolg des österreichischen Auftritts
bei der Weltausstellung in Shanghai: "Wir haben gezeigt, dass wir nicht nur ein Land der Musik und eines der
bedeutendsten Fremdenverkehrsländer der Welt sind, sondern auch ein Hochtechnologieland in Bereichen, die
für China ganz besonders wichtig geworden sind - für Umwelt, Mobilität und Kommunaltechnik",
so Androsch. Der nachhaltige Erfolg des Expo-Auftritts hänge von einer guten Nachbearbeitung ab. "China
bietet enormes Potenzial, das Interesse an einer Zusammenarbeit mit der österreichischen Wirtschaft ist groß",
so Androsch abschließend. |