Vor einem Jahr hat der Bahnhof Wien Meidling auch Funktionen des ehemaligen Südbahnhofs übernommen.
Die Bilanz hinsichtlich Pünktlichkeit und Kundenakzeptanz ist erfreulich.
Wien (öbb) - Seit Fahrplanwechsel am 13. Dezember 2009 erfüllt der Bahnhof Wien Meidling auch
die Aufgaben des ehemaligen Südbahnhofs (Südbahn). Seither ist Meidling nicht nur für Zigtausend
Pendler aus Niederösterreich und Burgenland neuer Ausgangs- und Endpunkt, sondern auch für Fernverkehrs-Reisende
der Süd- und der Nordbahn. Bewährt hat sich, dass einige Fernverkehrszüge durchgebunden wurden -
so kann man seither etwa auch täglich ab Villach direkt nach Warschau oder Prag und weiter nach Berlin reisen.
"Die Übernahme von Funktionen des Südbahnhofs vor einem Jahr bedeutet für die Zeit bis zur
Teilinbetriebnahme des Hauptbahnhofs mit Fahrplanwechsel 2012 eine große Herausforderung. Wir haben diese
angenommen und können nach nunmehr einem Jahr eine positive Bilanz ziehen: Der Bahnhof Wien Meidling erfüllt
seine neuen Aufgaben ausgezeichnet. Die Praxis hat uns recht gegeben - trotz vieler kritischer Stimmen im Vorfeld,
die das betrieblich und organisatorisch für unmöglich hielten", so Franz Seiser, Vorstand der ÖBB-Holding
AG.
Top-Pünktlichkeit am Bahnhof Meidling
Nach einer kurzen Phase der Eingewöhnung an die Abläufe im neuen Hightech-Standort Matzleinsdorf
konnten sehr rasch hohe Pünktlichkeitswerte erreicht werden. Die Wiener S-Bahn erzielt seither auf der sogenannten
Stammstrecke zwischen Floridsdorf und Meidling im Jahresschnitt (1.1. - 31.11.) eine Pünktlichkeit von durchschnittlich
97,9 Prozent - eine starke Verbesserung gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres mit 91,3 Prozent. Dabei
ist zu berücksichtigen, dass die Stammstrecke mit über 600 Zügen täglich die am stärksten
befahrene Strecke Österreichs ist - mit Intervallen von rund 3,5 Minuten zur Hauptverkehrszeit. Im Fernverkehr
betrug die Pünktlichkeit auf der Südbahn seit Jahresbeginn durchschnittlich über 80 Prozent.
Die Werte der Ausgangspünktlichkeit am Bahnhof Meidling streifen im Nahverkehr mit 97,9 knapp die 98-Prozent-Marke,
die Ankunftspünktlichkeit beträgt 95,4 Prozent; im Fernverkehr betragen die Werte immer noch 95,3 bzw.
82,6 Prozent. Der gemessene Zeitraum reicht vom 13.12.2009 (Fahrplanwechsel) bis jetzt. Damit erzielt der Bahnhof
österreichweit die besten Werte (Schwellenwert: 5 min).
"Dieses Ergebnis ist Resultat unserer Bemühungen um höchste Qualität", so Seiser, "die
Einführung eines präzise getimten Abfahrts-Countdown trägt ganz besonders am Bahnhof Meidling Früchte.
Allein am neuen Standort Matzleinsdorf arbeiten rund tausend Mitarbeiter aus vielen unterschiedlichen Bereichen
gesellschaftsübergreifend beispielsweise an der Einsatzplanung, Zugdisposition und Zugbildung eng zusammen,
um betriebliche Abläufe zu optimieren und eine pünktliche Abfahrt zu erreichen. Aber auch das kurz vor
Fahrplanwechsel in Betrieb gegangene neue Stellwerk Wien Hauptbahnhof erfüllt seine Aufgaben ausgezeichnet
und trägt wesentlich zur hohen Qualität des Betriebes bei."
Schnee im Griff
Auch hinsichtlich Herausforderungen durch Schnee, Wind und Kälte haben sich der Bahnhof und dessen Zubringerstrecken
bisher sehr gut gehalten. Natürlich gab und gibt es einzelne Verspätungen aufgrund etwa eingefrorener
Weichen, aber das "System Bahn" funktioniert trotz aller schwierigen Witterungsbedingungen gut - insbesondere
auch im Vergleich mit der Straße. Das zeigt sich auch an der Ausgangs- und Ankunftspünktlichkeit der
Züge in Meidling.
Dank an die Fahrgäste
Seit Fahrplanwechsel können betriebsbedingt Fernverkehrszüge nicht mehr lange vorab, sondern nur noch
einige Minuten vor der Abfahrt bereitgestellt werden. Schnelles Einsteigen war und ist also gefragt. "Die
Fahrgäste haben sich auf die neue Situation rasch eingestellt und durch rasches Ein- und Aussteigen in der
Station entscheidend mitgeholfen, eine reibungslose und rasche Zugabfertigung zu ermöglichen", bedankt
sich Seiser.
Kundenservice nahezu rund um die Uhr
Die neu errichteten bzw. vom Südbahnhof übersiedelten Kundeninformationseinrichtungen - u.a.
Reisezentrum mit Personenkassen, Infopoint, Club Lounge - werden sehr gut angenommen. Bewährte Kundenservice-Einrichtungen
werden auch dann noch für die Fahrgäste da sein, wenn sich der Hauptbahnhof bereits in Betrieb befindet
und dieser die zusätzlichen Agenden des Bahnhofs Meidling übernimmt. Davon profitieren die Kunden der
ÖBB, denn Meidling wird ja auch danach noch ein bedeutender Fernverkehrsbahnhof sein. Umfassende Information
rund um die Uhr bieten die insgesamt 70 modernen Fahrgastinformationsmonitore - diese Dichte ist einzigartig in
Österreich.
Der Bahnhof Wien Meidling ist durch die Verknüpfung von S-Bahn, Regionalzügen, Fernverkehrszügen,
U-Bahn, Straßenbahn und Bus einer der der größten öffentlichen Verkehrsknotenpunkte Österreichs.
ÖBB-Konzern: Österreichs größter Mobilitätsdienstleister
Als umfassender Mobilitätsdienstleister sorgt der ÖBB-Konzern österreichweit für die umweltfreundliche
Beförderung von Personen und Gütern. Mit rd. 45.000 MitarbeiterInnen und Gesamterträgen von rd.
5,7 Mrd. EUR ist der ÖBB-Konzern ein wirtschaftlicher Impulsgeber des Landes. Im Jahr 2009 wurden von den
ÖBB 453 Mio. Fahrgäste und 120,3 Mio. Tonnen Güter transportiert. Strategische Leitgesellschaft
des Konzerns ist die ÖBB-Holding AG. |