3. Quartal 2010: Deutlicher Rückgang der Arbeitslosigkeit, positive Entwicklung bei offenen Stellen   

erstellt am
16. 12. 10

Wien (statistik austria) - Im dritten Quartal 2010 waren in Österreich 4.147.500 Personen erwerbstätig und 190.900 arbeitslos, wie aus der Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung von Statistik Austria hervorgeht. Erstmals seit dem vierten Quartal 2008 stieg somit die Zahl der nach internationalen Definitionen ermittelten Erwerbstätigen im Jahresabstand wieder merkbar an (+28.100). Nach Beschäftigungsrückgängen vom zweiten bis zum vierten Quartal 2009 (-27.800/-19.100/-8.200) und nahezu unveränderten Erwerbstätigenzahlen im Jahresabstand in den beiden ersten Quartalen 2010 ist damit die Trendwende am Arbeitsmarkt klar erkennbar. Die Zahl der nach internationalen Definitionen ermittelten Arbeitslosen (190.900) und die Arbeitslosenquote (4,4%) befanden sich im dritten Quartal 2010 deutlich unter dem Vorjahresniveau (221.800 bzw. 5,1%). Im dritten Quartal 2010 wurden zudem 76.300 offene Stellen erhoben und damit um 22.100 mehr als im selben Quartal des Vorjahres (54.200).

Der Vorquartalsvergleich brachte einen Anstieg der Zahl der Erwerbstätigen (+66.500, davon Frauen +40.300, Männer +26.200). Die Zahl der Arbeitslosen und auch die Arbeitslosenquote blieben im dritten Quartal 2010 bei Frauen und Männern auf demselben Niveau wie im zweiten Quartal 2010. Die Anzahl der offenen Stellen erhöhte sich kräftig (+13.300).


Leichtes Plus bei Selbständigen und Unselbständigen
Zuwächse konnten im Vergleich zum dritten Quartal 2009 sowohl bei Selbständigen (+13.800) als auch bei Unselbständigen (+14.300) verbucht werden, und zwar bei beiden Geschlechtern. Bei den Unselbständigen konzentrierten sich die Zuwächse bei Frauen auf öffentlich Bedienstete, bei Männern auf Arbeiter. Ein Plus bei den Selbständigen (Frauen und Männern) verzeichneten vor allem jene ohne Arbeitnehmer.

Mehr Teilzeitjobs bei unselbständig beschäftigten Frauen, Verlust von Vollzeitstellen
Während Männer im Vergleich zum dritten Quartal 2009 bei Vollzeit und Teilzeit leicht zulegen konnten (+6.400 unselbständig beschäftigte Männer in Vollzeit und Teilzeit zusammen), wurden bei den Frauen weniger Unselbständige in Vollzeitjobs (-15.700) gezählt als ein Jahr zuvor. Demgegenüber stieg die Anzahl der unselbständig teilzeitbeschäftigten Frauen deutlich (+23.600). Im ersten und zweiten Quartal dieses Jahres hatte noch der Abbau von Vollzeitstellen den Zuwachs an Teilzeitstellen übertroffen.

Auch bei den Erwerbstätigen insgesamt wurde das Minus bei Vollzeitstellen (-8.300) vom Zuwachs an Teilzeitstellen (+36.500) klar übertroffen.

Beschäftigungszuwächse gegenüber dem Vorjahr verzeichnete in erster Linie die Branche "Herstellung von Waren", aber auch das "Grundstücks- und Wohnungswesen" sowie "Kunst, Unterhaltung und Erholung" legten merklich zu. Nennenswerte Rückgänge gab es im "Bau", "Großhandel (ohne Handel mit Kraftfahrzeugen)" und bei "Verkehr und Lagerei".

Arbeitsvolumen der Unselbständigen unter dem Vorjahresquartal
Im Vergleich zum dritten Quartal 2009 ging das geleistete Arbeitsvolumen bei den unselbständig Beschäftigten trotz gestiegener Kopfzahlen zurück und lag um 23,6 Mio. Stunden bzw. 1,7% unter dem Wert des Vorjahres. Ursachen dafür waren u. a. die teilweise Umschichtung von Vollzeit zu Teilzeit (-11.500 Vollzeit-, +25.800 Teilzeitbeschäftigte), ein Rückgang bei Zweittätigkeiten (-11.900 Unselbständige) und Überstunden (-6.200 Überstundenleistende) sowie eine Reduktion der Arbeitszeit bei Beschäftigten mit sehr hohem Stundenausmaß.

Arbeitslosigkeit rückläufig, mehr offene Stellen
Mit 83.600 arbeitslosen Frauen und einer Arbeitslosenquote von 4,2% verminderten sich Zahl und Quote im Vergleich zum Vorjahresquartal deutlich (-18.600 bzw. -0,9 Prozentpunkte). Die Anzahl der arbeitslosen Männer betrug 107.400 und reduzierte sich damit im Jahresabstand ebenfalls (-12.300), die Arbeitslosenquote sank auf 4,6% und lag somit um 0,5 Prozentpunkte unter dem Wert des dritten Quartals 2009. Vom Rückgang der Arbeitslosigkeit profitierten besonders Jugendliche, Personen mit höchstens Pflichtschulabschluss und ausländische Staatsangehörige, obgleich ihre Arbeitslosenquoten (9,6% bzw. 9,4% bzw. 8,1%) noch immer zirka doppelt so hoch sind wie im Durchschnitt (4,4%). Gleichzeitig mit der positiven Entwicklung der Arbeitslosenzahlen stieg auch die Zahl der offenen Stellen im dritten Quartal 2010 um 22.100 an und betrug nunmehr 76.300 (drittes Quartal 2009: 54.200).
     
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