Kamin- und Ofenmaurer als Traditionsträger   

erstellt am
16. 12. 10

Aufnahme in die nationale Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO
Eisenstadt (blms) – Im Noaflhaus, dem geschichtsträchtigen Fasnacht- und Heimatmuseum der Tiroler Marktgemeinde Telfs, wurden vor kurzem die Urkunden an jene 12 Traditionsträger übergeben, die neu in das nationale Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen wurden. Mit dabei auch die burgenländischen Ofen- und Kaminmaurer, die nun ebenfalls zum immateriellen Kulturerbe Österreichs zählen. Die Kuratorin des Museums für Baukultur Neutal, Dr.in Susanna Steiger-Moser, hatte dafür den Antrag zur Aufnahme gestellt. Eine hochrangig besetzte Kommission hat nun beschlossen, dieses Handwerk aufzunehmen.

„Die handwerklichen Fähigkeiten wurden über Jahrzehnte innerhalb der Betriebe, innerhalb der Arbeitsgruppen und innerhalb der Familien weitergegeben. Heute geben vor allem pensionierte Ofen- und Kaminmaurer im 2005 eröffneten Museum für Baukultur in Neutal ihr Wissen an jüngere Generationen weiter. In speziellen Workshops wird vor allem auch Jugendlichen die Handwerkskunst der Ofen- und Kaminmaurer näher gebracht“, erklärte dazu Kulturlandesrat Helmut Bieler.

Im Rahmen der Urkundenverleihung wurde auch die Identität stiftende Funktion des Museums und die Wichtigkeit, sowohl der Weitergabe, als auch die Bewahrung und Aufarbeitung des Wissens um diesen Beruf betont. Sämtliche 12 Neuaufnahmen durften sich bei dieser Veranstaltung präsentieren. Dr.in Susanna Steiger-Moser erklärte den Anwesenden, warum dieser Beruf so wichtig für die burgenländische Geschichte und für die Industriegeschichte Österreichs ist. Ernst Hampl aus Unterfrauenhaid, ehemaliger Ofen- und Kaminmaurer, konnte dabei mit der Schilderung seiner Tätigkeit an einem Kamin in Telfs beeindrucken.

„Als Teilbereich des Maurerberufes ist das Handwerk der Ofen- und Kaminmaurer in ein größeres Konzept handwerklicher Tätigkeiten eingeordnet. Das Handwerk der Ofen- und Kaminmaurer prägte vor allem die burgenländischen Gemeinden Neutal, Ritzing und Sigless. Sowohl die Familien, in denen das Handwerk ausgeübt wurde, als auch die gesamten Dörfer haben eine starke Verbindung zum Beruf der Ofen- und Kaminmaurer“, so die Kuratorin des Museums für Baukultur Neutal, Dr.in Susanna Steiger-Moser, abschließend.
     
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