Sitzung der steirischen Landesregierung am 16. Dezember
Graz (lk) - Die steirische Landesregierung hat am Vormittag des 16.12. die Durchführung einer Verwaltungsreform
und die Einsetzung einer Gemeindereformgruppe beschlossen. Landeshauptmann Franz Voves und Landeshauptmann-Stv.
Hermann Schützenhöfer betonten, diese beiden Vorhaben seien Ausdruck des Reformwillens der Reformpartnerschaft.
Voves: "Wir kündigen die Reformen nicht nur an, sondern setzen sie auch um. Wir brauchen nachhaltige
Maßnahmen, um zukunftsfähige Budgets für die Steiermark zu erreichen." Im gemeinsamen Antrag
zur Durchführung der Verwaltungsreform 2011-2015 heißt es, "die Verwaltung des Landes Steiermark
soll in dieser Legislaturperiode noch effizienter, bürgernäher und kostengünstiger werden."
Um das Reformziel einer nachhaltigen Kosten- und Ausgabensenkung in der steirischen Landesverwaltung zu erreichen,
wird innerhalb der Landesverwaltung die "Steuerungsgruppe Verwaltungsreform" eingerichtet. Dieser Steuerungsgruppe
werden Landesamtsdirektor Helmut Hirt, seine Stellvertreterin Margit Kraker, Personal-Chef Bernhard Langmann, Brigitte
Scherz-Schaar, Büroleiterin von LH Voves, Finanz-Chef Ludwig Sik und Landesbaudirektor Andreas Tropper angehören.
Landespersonalvertretungs-Obmann Günther Lippitsch und Landesrechungshofdirektor Johannes Andrieu sind beratend
tätig bzw. werden im Bedarfsfall beigezogen.
Schützenhöfer unterstrich: "Wir wollen mit dem Blick auf das Ganze das Richtige tun. Ich bin gegen
lineare Kürzungen, vor allem im sensiblen Gemeindebereich. Die Gemeindereformgruppe wird im Einvernehmen mit
den Gemeinden Vorschläge für die Gemeindestrukturreform erarbeiten." Im Regierungssitzungstück,
das einstimmig beschlossen wurde, heißt es: "Um einerseits den Kooperationsprozess im Projekt Regionext
zu vertiefen und zu beschleunigen sowie anderenfalls die Gemeindestruktur den modernen Anforderungen anzupassen,
sollen in dieser Legislaturperiode Kooperationsnotwendigkeiten für den Bereich der Klein- und Großregionen
definiert, Vorschläge für eine Gemeindestrukturreform erarbeitet, ein Positionspapier für die Verhandlungen
der steirischen Gemeinden zum Finanzausgleich ab 2013 erarbeitet und Maßnahmen zur Senkung der Kostenprogression
bei den Sozialausgaben vorgeschlagen werden." Die Steiermark habe im Vergleich zu allen anderen Bundesländern
die kleinste Gemeindestruktur und die letzte große Gemeindereform sei in den Jahren 1967 bis 1969 noch unter
Landeshauptmann Josef Krainer senior durchgeführt worden. Es herrsche also Handlungsbedarf, so Schützenhöfer.
Ständige Mitglieder der Gemeindereformgruppe sollen neben LH Voves und LH-Stv. Schützenhöfer die
Abteilungsleiterin der A16 Doris Kampus, die Leiterin der Gemeinde-Fachabteilung Patricia Theißl, noch zu
nominierende Vertreter von Gemeinde- und Städtebund, die Gemeindeexperten Karin Boandl-Haunold (Büro
Voves) sowie Wolfgang Wlattnig (Büro Schützenhöfer) sein. Darüber hinaus ist geplant, nach
Bedarf weitere Experten hinzu zuziehen.
Landesrat Gerhard Kurzmann betonte, er sehe in der Einsetzung der Gemeindereformgruppe einen Schritt in die richtige
Richtung, da auch er auf freiwillige Zusammenschlüsse von Gemeinden setze. |