Einkommensgerechtigkeit für Frauen
Linz (ak) - Die Arbeiterkammer Oberösterreich wird sich auch im Jahr 2011 mit aller Kraft für
gerechte Fraueneinkommen einsetzen. Positiv bewertet AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer die ersten gesetzlichen
Schritte Richtung Einkommenstransparenz, negativ das geplante Einfrieren der Bundesgelder für Kinderbetreuung.
Die Novelle zum Gleichbehandlungsgesetz, die mit Jahresbeginn 2011 in Kraft tritt, bringt Verbesserungen für
Frauen auf drei Ebenen:
- Mehr Einkommenstransparenz durch die verpflichtende Offenlegung von Männer- und Frauengehältern im
Betrieb.
- Bessere Orientierung bei der Berufswahl: In Stellenangeboten muss künftig auf den geltenden Kollektivvertrag
und auf eventuell bestehende Überzahlungen hingewiesen werden.
- Höhere Strafen bei Diskriminierung.
Rund 20 Prozent der Anfragen in der AK-Gleichbehandlungsberatung betreffen Entgeltdiskriminierung. Dieser Prozentsatz
sagt aber wenig über die realen Verhältnisse in den Betrieben aus. Denn meist wissen die Frauen gar nicht,
dass sie weniger verdienen.
"Die betriebliche Einkommenstransparenz soll sachlich nicht erklärbare Einkommensunterschiede sichtbar
machen, ohne jedoch Rückschlüsse auf Einzelpersonen zu ermöglichen. Wir erwarten uns, dass diese
Unterschiede dann auch beseitigt werden, ohne dass die Frauen klagen müssen. Das ist ein echter Fortschritt
für die betroffenen Arbeitnehmerinnen", sagt Präsident Kalliauer.
Karriere und gutes Einkommen sind aber für viele Frauen nur möglich, wenn flächendeckende und gute
Kinderbetreuungsangebote zur Verfügung stehen. "Das geplante Einfrieren der Bundesgelder für Kinderbetreuung
wäre daher ein schwerer Rückschritt auf dem Weg zu mehr Einkommensgerechtigkeit. Das ist nicht akzeptabel",
warnt Kalliauer.
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