Das neue Jahr bringt Fortschritte, aber auch Rückschritte   

erstellt am
27. 12. 10

Einkommensgerechtigkeit für Frauen
Linz (ak) - Die Arbeiterkammer Oberösterreich wird sich auch im Jahr 2011 mit aller Kraft für gerechte Fraueneinkommen einsetzen. Positiv bewertet AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer die ersten gesetzlichen Schritte Richtung Einkommenstransparenz, negativ das geplante Einfrieren der Bundesgelder für Kinderbetreuung.

Die Novelle zum Gleichbehandlungsgesetz, die mit Jahresbeginn 2011 in Kraft tritt, bringt Verbesserungen für Frauen auf drei Ebenen:

  • Mehr Einkommenstransparenz durch die verpflichtende Offenlegung von Männer- und Frauengehältern im Betrieb.
  • Bessere Orientierung bei der Berufswahl: In Stellenangeboten muss künftig auf den geltenden Kollektivvertrag und auf eventuell bestehende Überzahlungen hingewiesen werden.
  • Höhere Strafen bei Diskriminierung.

Rund 20 Prozent der Anfragen in der AK-Gleichbehandlungsberatung betreffen Entgeltdiskriminierung. Dieser Prozentsatz sagt aber wenig über die realen Verhältnisse in den Betrieben aus. Denn meist wissen die Frauen gar nicht, dass sie weniger verdienen.

"Die betriebliche Einkommenstransparenz soll sachlich nicht erklärbare Einkommensunterschiede sichtbar machen, ohne jedoch Rückschlüsse auf Einzelpersonen zu ermöglichen. Wir erwarten uns, dass diese Unterschiede dann auch beseitigt werden, ohne dass die Frauen klagen müssen. Das ist ein echter Fortschritt für die betroffenen Arbeitnehmerinnen", sagt Präsident Kalliauer.

Karriere und gutes Einkommen sind aber für viele Frauen nur möglich, wenn flächendeckende und gute Kinderbetreuungsangebote zur Verfügung stehen. "Das geplante Einfrieren der Bundesgelder für Kinderbetreuung wäre daher ein schwerer Rückschritt auf dem Weg zu mehr Einkommensgerechtigkeit. Das ist nicht akzeptabel", warnt Kalliauer.

     
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