Bauerneinkommen EU-weit um 12,3% gestiegen   

erstellt am
21. 12. 10

In erster Linie wegen höherer Erzeugerpreise
Wien (bmlfuw/aiz) - Das reale landwirtschaftliche Einkommen je Arbeitskraft ist in der EU-27 im Jahr 2010 um 12,3% gestiegen, nachdem es im Jahr 2009 um 10,7% gesunken war. Dies zeigen erste Schätzungen, die heute von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, herausgegeben worden sind. Diese Erhöhung ergibt sich aus einer Zunahme des realen landwirtschaftlichen Einkommens (+9,9%) in Verbindung mit einer Verringerung des landwirtschaftlichen Arbeitseinsatzes (-2,2%). Diese Schätzungen für die EU-27 basieren auf Daten, die von den nationalen Behörden der Mitgliedstaaten bereitgestellt worden sind. Im Februar/März 2011 wird Eurostat einen revidierten zweiten Satz von Schätzungen veröffentlichen.

Die Zunahme des realen landwirtschaftlichen Einkommens in der EU-27 im Jahr 2010 ist hauptsächlich das Ergebnis besserer Erzeugerpreise (+4,3%), während die realen Vorleistungskosten "nur" um 0,8% zugenommen haben. Die Abnahme des realen Wertes der Beihilfen abzüglich Steuern (-1,2%) und die geringe Zunahme der realen Abschreibungen (+0,4%) haben einen vergleichsweise geringfügigen Einfluss.

In 21 Mitgliedstaaten gestiegen, in sechs gesunken
Das reale landwirtschaftliche Einkommen je Arbeitskraft im Jahr 2010 ist Schätzungen zufolge in 21 Mitgliedstaaten gestiegen und in sechs gesunken. Die höchsten Anstiege werden für Dänemark (+54,8%), Estland (+48,8%), Irland (+39,1%), die Niederlande (+32,0), Frankreich (+31,4%), Lettland (+25,5%), Belgien (+24,1%), Bulgarien (+23,0) und Deutschland (+22,8%) erwartet. Die größten Rückgänge werden für Rumänien und das Vereinigte Königreich (je -8,2%), Griechenland (-4,3%) und Italien (-3,3%) angegeben. Österreich liegt mit einem Plus von 12,4% ziemlich genau im EU-Schnitt.

Erzeugerpreise im pflanzlichen und tierischen Bereich gestiegen
Schätzungen zufolge stieg der Wert der landwirtschaftlichen Produktion zu Erzeugerpreisen der EU-27 im Jahr 2010 um 4,3%, hauptsächlich infolge einer Zunahme des Wertes sowohl von pflanzlichen realen Erzeugnissen (+6,3%) als auch von tierischen realen Erzeugnissen (+2,4%).

Bei pflanzlichen Erzeugnissen ist die Zunahme des Wertes fast ausschließlich auf eine Erhöhung der Preise (+8,9%) zurückzuführen, während das Volumen Schätzungen zufolge fällt (-2,4%). Preise steigen für alle Gruppen der pflanzlichen Erzeugnisse, ausgenommen für Olivenöl (-0,4%). Am stärksten klettern die Preise für Ölsaaten (+27,1%), Getreide (+22,5%), Kartoffeln (+13,1%) und frisches Gemüse (+9,0%) in die Höhe. Für die meisten Produkte zeigt sich ein Rückgang im Volumen, insbesondere für Zuckerrüben (-6,8%), Kartoffeln (-6,7%) und Obst (-4,0%). Eine Zunahme des Volumens ist nur bei Olivenöl (+17,0%), Eiweißpflanzen (+27,0%) und Reis (+1,9%) zu beobachten.

Die Zunahme des Wertes der tierischen Produktion im Jahr 2010 ist das Ergebnis einer Erhöhung sowohl der Produktionspreise (+2,0%) und als auch des Volumens (+0,4%). Die Preise steigen für Milch (+9,4%), Schafe und Ziegen (+7,0%) und Rinder (+0,4%), während sie für Schweine (-2,6%) Schätzungen zufolge sinken. Bei der Milchproduktion (+1,4%) steigt das Volumen, bei Schweinen bleibt es fast stabil (+0,1%) und es sinkt leicht bei Rindern (-0,8%).

In der EU-27 nehmen die Vorleistungskosten real um 0,8% zu. Dies ist vor allem auf eine Zunahme der Preise (+1,1%) zurückzuführen, während das Volumen (-0,4%) fiel. Die Erhöhung der Vorleistungskosten wird durch starke Anstiege der Preise von Energie und Schmierstoffen (+6,7%), Futtermitteln (+3,2%) und Instandhaltung von Gebäuden (+3,3%) verursacht. Geringere Vorleistungsvolumen werden für Pflanzenschutzmittel (-5,4%) geschätzt.
Schätzungen zufolge ist das reale landwirtschaftliche Einkommen je Arbeitskraft in der EU-27 zwischen 2005 und 2010 um 10,0% gestiegen, während der landwirtschaftliche Arbeitseinsatz um 12,7% gefallen ist.
     
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