Aktuelle Zahlen vom Arbeitsmarkt  

erstellt am
03. 01. 11

Hundstorfer: 2010 endet mit rückläufiger Arbeitslosigkeit, sinkenden Schulungszahlen und einem Beschäftigungsrekord
Arbeitslosigkeit geht besonders bei Langzeitarbeitslosen und im Poduktionsbereich zurück
Wien (bmask) - "Das Jahr 2010 endet mit einem Beschäftigungsrekord, sinkender Arbeitslosigkeit und sinkenden Schulungszahlen", sagte Sozialminister Rudolf Hundstorfer anlässlich der aktuellen Arbeitsmarktdaten für den Monat Dezember. Mit 302.279 vorgemerkten Arbeitslosen ist die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr um 10.492 (-3,4 Prozent) gesunken. Wie in den vergangenen Monaten geht die Arbeitslosigkeit in acht Bundesländern zurückgeht - besonders stark in Vorarlberg (-18,5 Prozent), in der Steiermark (-10 Prozent). Die Zahl Schulungsteilnehmer (61.348 Personen) ist im Dezember um 7.504 Personen (-10,9 Prozent) gegenüber dem Vorjahr rückläufig. Der Rückgang bei Arbeitslosen und Schulungsteilnehmer zusammengezählt macht daher 17.996 Personen oder -4,7 Prozent aus. Nach dem Beschäftigungsrekord im November hat auch der Dezember einen deutlichen Zuwachs bei den aktiv Beschäftigten gebracht und ist im Vergleich zum Vorjahr um 60.000 Personen gestiegen, sodass im Dezember insgesamt 3.262.000 Menschen aktiv in Beschäftigung standen.

Mit einer Arbeitslosenquote von 4,8 Prozent habe Österreich nach wie vor die zweitniedrigste Quote in ganz Europa, unterstrich Hundstorfer. Bei der Jugendarbeitslosigkeit zeigen die Maßnahmen der Bundesregierung mit der Ausbildungsgarantie und der "Aktion Zukunft Jugend" weiter Wirkung. "Wir haben weiterhin die drittniedrigste Jugendarbeitslosigkeit in Europa. Im Dezember ist die Jugendarbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr um 6,4 Prozent zurückgegangen, die Zahl der Lehrstellensuchenden ist um 3,2 Prozent zurück gegangen und die offenen Lehrstellen haben um 4,7 Prozent zugenommen. Wir werden diesen Weg, dass kein Jugendlicher nach der Pflichtschule ohne Ausbildung bleiben soll, konsequent weiter verfolgen", so Hundstorfer.

Ein weiterer Erfolg der Arbeitsmarktpolitik mit den verstärkten Qualifizierungsangeboten während der Wirtschaftskrise sei der starke Rückgang der Langzeitarbeitslosigkeit. Mit -30,2 Prozent habe es im Dezember in diesem Segment klare Erfolge gegeben, erläuterte Hundstorfer. Gleichzeitig sei die Zahl der älteren Beschäftigten über 50 Jahre um 27.000 (+4,2 Prozent) gestiegen. "Das intensivierte Angebot an Schulungen und Eingliederungsbeihilfen im abgelaufenen Jahren hat sich in diesen schwierigen Segmenten sehr positiv ausgewirkt", so der Minister.

Im Produktionsbereich ist die Arbeitslosigkeit mit -22,4 Prozent wie in den vergangenen Monaten aufgrund der besseren Wirtschaftslage stark rückläufig. Der kalte Winter im Dezember habe hingegen die Arbeitslosigkeit am Bau mit +1 Prozent leicht ansteigen lassen. "Gleichzeitig gibt es ein starkes Plus bei den Einstellzusagen (+13 Prozent oder 10.002 Personen), sodass wir davon ausgehen können, dass es bei milderer Wetterlage in diesem Bereich wieder eine Zunahme an Beschäftigung geben wird", sagte der Minister. Optimistisch stimmt auch die Tatsache, dass die Zahl der offenen Stellen auf 28.890 gestiegen ist, das waren um 5.207 (22 Prozent) mehr als im vergangenen Jahr. Hundstorfer wies abschließend darauf hin, dass die durchschnittliche Verweildauer in der Arbeitslosigkeit mit 81 Tagen um zwei Tage gesunken ist.

 

Mitterlehner: Erfolg im Kampf gegen die Krise
Das Jahr 2011 beginnt gut: Mit Ende Dezember des Vorjahres wurde ein neuer Beschäftigungsrekord aufgestellt.
Wien (bmwfj) - Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner zeigt sich erfreut: Die Maßnahmen im Kampf gegen die Krise zeigen Wirkung. Die Arbeitslosigkeit ist im Dezember erneut gesunken - und zwar um 3,4 Prozent. Gleichzeitig ist die Zahl der Schulungen zurückgegangen. Insgesamt macht der Rückgang von Arbeitslosen und Schulungsteilnehmern 4,7 Prozent aus.

Die "rote Laterne" ging diesmal an das rot-grün regierte Bundesland Wien: Denn nur in Wien ist die Arbeitslosigkeit sogar gestiegen.

"Der Rückgang der Arbeitslosenzahlt zeigt auch, dass die Unternehmen in der Krise richtig gehandelt haben. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit ist ein politisches Zeichen für Aufbruch im neuen Jahr", so Mitterlehner.

 

Kickl: Arbeitsmarkt: Hundstorfer ist Realitätsverweigerer
Öffnung des Arbeitsmarktes wird Verdrängungswettbewerb zu Lasten der Österreicher bringen
Wien (fpd) - "Hundstorfer bleibt Realitätsverweigerer", sagte der freiheitliche Generalsekretär NAbg. Herbert Kickl, denn wie in der Vergangenheit beim Euro, betreibe die Bundesregierung auch beim Arbeitsmarkt unverantwortliche Schönfärberei. Auf "Entwarnungsgutachten" der Erfüllungsgehilfen der Regierung sei nichts zu geben, so Kickl, der hier die gleiche Qualität, wie bei den Jubelmeldungen zum Euro sieht.

"Hundstorfer hat als Gewerkschaftschef noch ganz anders gesprochen und vor Ostöffnung unter schwierigen Bedingungen gewarnt", erinnerte Kickl. Es sei ein Irrglaube, jetzt zu meinen, die Krise sei überstanden und die Wirtschaft zu alter Stärke gekommen. "Hundstorfer setzt mit seinem dogmatischen Festhalten am Termin der Öffnung soziale Sicherheit und österreichische Arbeitsplätze aufs Spiel", kritisierte Kickl. Zudem lasse Hundstorfer jede Maßnahme, den Mangel an Facharbeitern in Österreich nachhaltig zu beheben, vermissen, so Kickl.

Hundstorfers Garantie, dass die Löhne in Österreich, als Schutz vor Verdrängung, nicht unterschritten würden, sei naiv, so Kickl, denn dies sei schwer zu kontrollieren und zudem sei das Lohnniveau in Österreich für viele Arbeitnehmer und Arbeitslose aus den neuen Ländern, die in Pendlerdistanz zum österreichischen Arbeitsmarkt leben würden, ein enormer Anreiz. Verglichen mit Mindestlöhnen in Slowakei, Tschechien, Polen und Ungarn seien die Gehälter in Österreich enorm hoch. Dazu kämen Sozialleistungen bis hin zur Mindestsicherung, von denen die osteuropäischen Arbeitskräfte in ihrer Heimat nur träumen könnten, so Kickl.

"Die Öffnung des Österreichischen Arbeitsmarktes ist so lange zu verschieben, bis sich das Lohn- und Einkommensniveau weitestgehend angeglichen hat", forderte Kickl. Andernfalls werde man sich einmal mehr auf einer schiefen Ebene befinden, auf der Österreich draufzahlt und andere profitieren, warnte Kickl. "Hundstorfer und Co. sollen aus den Fehlern der Euro-Einführung lernen und nicht wieder das Pferd von hinten aufzäumen. Die Vorgangsweise der Regierung ist ein Pokerspiel mit hohem Risiko, das die österreichischen Arbeitnehmer tragen", so Kickl, der Hundstorfer mit dieser Einstellung, in der Tradition jener Gewerkschafter sieht, die die eigene Streikkasse beim "Klassenfeind" verpfändet hätten.

 

Ebner: ÖVP-SPÖ-Belastungspolitik ist Gefahr für den Aufschwung
Im Gegensatz zu den Jahren 2000 bis 2006 sei Deutschland im Wirtschaftswachstum wieder vor Österreich.
Wien (bzö) - "Der Rückgang bei den Arbeitslosenzahlen ist kein Verdienst der Regierung, sondern nur der internationalen Konjunktur - insbesondere der Deutschen - zu verdanken", so BZÖ-Generalsekretär Christian Ebner. Die Verbesserung bei der Arbeitslosenstatistik sei kein Grund zur Freude, denn "dieser Aufschwung ist nicht selbsttragend. Jeden noch so kleinen Rückgang der Arbeitslosenzahlen versucht die Bundesregierung als Erfolg ihrer Krisenpolitik zu verkaufen. Aber nicht die Regierung schafft Arbeitsplätze, sondern die Wirtschaft. Ganz im Gegenteil, die ÖVP-SPÖ-Belastungspolitik mit massiven Steuererhöhungen ist eine echte Gefahr für den zarten Aufschwung". Das BZÖ fordert die Regierung auf, endlich Reformen zu starten, "sonst steht Österreich bei der nächsten Krise mit heruntergelassenen Hosen da!"

"Selbst mit einer gewaltigen Schuldenexplosion haben es die Staaten nicht geschafft, die Wirtschaft auf Stand vor der Krise zu bringen", betont der BZÖ-Generalsekretär.

Im Gegensatz zu den Jahren 2000 bis 2006 sei Deutschland im Wirtschaftswachstum wieder vor Österreich. Für Ebner ist dies "der traurige Verdienst der Reformen verweigernden Bundesregierung. Der dauernde Griff ins Börsel der Menschen und das Drehen an der Steuerschraube ist zudem Gift für eine positive Entwicklung der Wirtschaft", warnte Ebner.

Das Versagen der Regierung werde besonders da deutlich, wo es um echte politische Weichenstellungen gehe. Mit dem BZÖ-Projekt "Energieautarkie" könnten hingegen 200.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Rot und Schwarz würde jedoch weiterhin auf fossile Energien setzen und in ihrer versteinerten Haltung verharren. "Es wäre Aufgabe der Bundesregierung die notwendigen Strukturen für neue Arbeitsplätze zu schaffen. Die österreichische Wirtschaft braucht ein Projekt wie die BZÖ-Energieautarkie als eine solide Grundlage für neue Beschäftigung", so der BZÖ-Generalsekretär an die Adresse der Bundesregierung.

 

 Schatz: Arbeit schützt nicht vor Armut
Hochgejubelte Beschäftigungszahlen verschleiern Probleme
Wien (grüne) - "Auf den ersten Blick erwecken die steigenden Beschäftigungszahlen den Eindruck, der Arbeitsmarkt würde sich konstant erholen. Dabei wird aber völlig außer Acht gelassen, dass eine Vielzahl der neu entstandenen Jobs nur Teilzeitbeschäftigungen in Niedriglohnbranchen sind, von denen man nicht leben kann. Dieses Problem sollte Sozialminister Hundstorfer in Angriff nehmen, statt Monat für Monat über die Realität verschleiernde Statistiken zu jubeln," so Birgit Schatz, ArbeitnehmerInnensprecherin der Grünen zu den Arbeitsmarktdaten.

"Dass es keinerlei Anlass gibt, sich auf Basis solcher Daten zufrieden zurückzulehnen zeigt auch der jüngste Einkommensbericht. Die Einkommen genau jener Menschen, die von eben diesem Teilzeitboom in den Niedriglohnsektoren betroffen sind, gehen in den letzten Jahren konstant zurück! Die Zahl jener Menschen in Österreich, die vom Einkommen ihrer Arbeit nicht mehr leben können steigt von Jahr zu Jahr. Was hilft ein Beschäftigungswachstum, wenn nur macjobs dadurch entstehen? Der Bundesminister sollte endlich in Richtung Mindestlohngesetz und Arbeitszeitverkürzung arbeiten," fordert Schatz abschließend.

 

Finster: Jugendarbeitslosigkeit geht stark zurück
Erfreuliche Entwicklung auch auf dem Lehrstellenmarkt
Wien (ams) - Ende Dezember verzeichnete das Arbeitsmarktservice Wien einen leichten Rückgang der Arbeitslosigkeit: Die Summe der als arbeitslos vorgemerkten und in Schulung befindlichen Personen ist zum Vergleichsmonat des Vorjahres um 0,4 Prozent gesunken. Insgesamt waren am Silvestertag 2010 in Wien 88.278 Menschen arbeitslos gemeldet (+ 4,2 Prozent), weitere 22.073 (-15,5 Prozent) befanden sich in Schulungen.

"Einen auffällig starken Rückgang gibt es in Wien bei der Zahl der jungen und jüngsten Arbeitslosen", freut sich AMS-Wien-Chefin Claudia Finster: Bei den Unter-25-Jährigen ist die Arbeitslosigkeit um 1,6 Prozent gesunken, bei den Unter-20-Jährigen sogar um 7,6 Prozent. "Das zeigt, dass unsere Investitionen in die Aus- und Weiterbildung der Jugendlichen gute Früchte tragen."

Dass dieses Geld gut angelegt ist, lässt sich auch an folgenden Zahlen ermessen: Während die Summe der Arbeitslosen ohne Schulabschluss um 15,5 Prozent und jene der Arbeitslosen mit Pflichtschulabschluss um 3,9 Prozent gestiegen ist, ist die Arbeitslosigkeit bei Personen mit Lehrabschluss um 1,4 Prozent zurückgegangen.

Schwieriger stellt sich die Situation bei den Über-45-Jährigen dar: Bei ihnen ist die Zahl der Arbeitslosen um 6,2 Prozent gestiegen, bei den Erwachsenen zwischen 25 und 44 Jahren um 4,5 Prozent. Auch zeigt sich, dass nach wie vor mehr Frauen auf den Jobmarkt drängen: Bei ihnen ist die Zahl der Arbeitlosen um 7,8 Prozent gestiegen, bei Männern um 2,2 Prozent.

Erfreulich ist, dass die Wiener Betriebe wieder mehr offene Stellen melden: und zwar um 4,5 Prozent. Einen starken Anstieg gibt es im Bereich Handel und Kfz-Reparatur (+62,1 Prozent) und bei Hotellerie und Gastronomie (+ 56,6 Prozent). Bei "sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen" (dazu gehören im Wesentlichen die Arbeitskräfteüberlasser, die einen wesentlichen Trendindikator darstellen) zeigt sich ein Plus von 6,9 Prozent. Ein starkes Minus von 17 Prozent hat vor allem der strenge und plötzliche Wintereinbruch dem Bau beschert.

Gut ist auch die Entwicklung auch im Lehrstellensektor: Die Zahl der sofort verfügbaren Lehrstellen hat sich um 4,5 Prozent erhöht, die der Lehrstellensuchenden um 7,6 Prozent verringert.
 
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