EU-Agrarreform: Landwirtschaftsressort zu Aussprache nach Brüssel eingeladen   

erstellt am
03. 01. 11

Bozen (lpa) - Gemeinsam mit seinen Amtskollegen aus den Berggebieten Österreichs, Deutschlands und Italiens hat Landwirtschaftslandesrat Hans Berger EU-Kommissar Dacian Ciolos ein Positionspapier zur Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik vorgelegt. Nun hat das Kabinett des Landwirtschaftskommissars die Vertreter der Bergregionen am 11. Jänner 2011 zu einer Aussprache nach Brüssel eingeladen.

Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der EU soll bis 2013 reformiert werden. Im November hat EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos in Brüssel seinen Reformentwurf vorgestellt. Dieser bildet die Grundlage für die Debatte mit den Interessengruppen. Schon vor der Vorstellung des Ciolos-Papiers hatte sich Landwirtschaftslandesrat Hans Berger mit den politischen Vertretern von acht Bergregionen in Österreich, Deutschland, Slowenien und Italien getroffen, um ein gemeinsames Vorgehen abzustecken. Koordiniert von Berger haben die Vertreter der Agrarministerien und -ressorts aus Bayern, Baden-Württemberg, Vorarlberg, Salzburg, Tirol, dem Trentino, Aosta, Friaul-Julisch Venetien, dem Piemont und der Lombardei ihre Forderungen - von der Beibehaltung der Ausgleichszulage, der stärkeren Berücksichtigung der Umwelt- und Klimaschutz-Leistungen bis hin zu vereinfachten Prozeduren - in ein Positionspapier gegossen.

Die Standpunkte der Vertreter der Bergregionen haben im Kabinett von EU-Kommissar Ciolos eine Diskussion ausgelöst, die bei einem Treffen mit den Vertretern der Bergregionen in Brüssel am 11. Jänner 2011 vertieft werden soll. „Alleine die Tatsache, dass uns das Kabinett von Kommissar Ciolos einlädt, ist als Erfolg zu werten. Schließlich ist es in der Regel so, dass man als Bittsteller nach Brüssel fahren muss. Unsere Vorschläge scheinen eine Debatte im Ressort des EU-Agrarressorts angestoßen zu haben“, zeigt sich Landesrat Berger über den Termin im EU-Landwirtschaftskabinett erfreut.

Bei der Aussprache mit dem Kabinett von Kommissar Ciolos wird es in erster Linie um die Maßnahmenpakete gehen, die für die unterschiedlichen Arten von ländlichen Gebieten und Kategorien von Landwirten geschnürt werden können, um auch in Zukunft Lebensmittelsicherheit, die effiziente Nutzung der natürlichen Ressourcen und ein territoriales Gleichgewicht gewährleisten zu können. Außerdem stehen die Verbesserung der derzeitigen Maßnahmen für die ländliche Entwicklung, die Direktzahlungen sowie die Umsetzung der GAP-Instrumente auf der Tagesordnung.
     
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