An einer grundlegenden Schulreform führt aber kein Weg vorbei
Wien (grüne) - "Endlich ein bildungspolitischer Vorschlag aus der ÖVP, der nicht in Richtung
19.Jahrhundert weist", reagiert Harald Walser, Bildungssprecher der Grünen, erfreut über den Vorstoß
des oberösterreichischen Landeshauptmanns Josef Pühringer, der sich eine Verlängerung der Schulpflicht
bis 18 Jahre vorstellen kann. "Während sich seine ÖVP-Kolleginnen und -Kollegen anscheinend nur
darum Sorgen machen, wie man zehnjährige Kinder aussortieren kann, scheint der Landeshauptmann die Zeichen
der Zeit erkannt zu haben", so der Grüne Bildungssprecher.
Eine Verlängerung der Ausbildungspflicht sei in unserer Wissensgesellschaft richtig. Walser verweist aber
darauf, dass die Probleme in Österreich im bestehenden System liegen: "Um Jugendlichen die Basisfertigkeiten
zu vermitteln, sollte die jetzige neunjährige Schulpflicht ausreichend sein." Dass derzeit ein Drittel
aller 15-Jährigen aber nach neun Jahren Schulpflicht nicht sinnerfassend lesen kann, zeige für Walser
dass es eine grundlegende Reform des derzeitigen Schulsystems brauche. "Ohne eine moderne möglichst ganztägig
geführte Gemeinsame Schule aller 6- bis 14-Jährigen mit der Möglichkeit zur individuellen Förderung
wird das nicht möglich sein", so Walser abschließend. |