Wien (övp-pd) - Die KIAB (Kontrolle illegaler Arbeitnehmerbeschäftigung)
hat im Jahr 2010 eindrucksvoll gezeigt, wie Schwarzarbeit und Sozialmissbrauch wirksam bekämpft werden. Bei
den Kontrollen, die die KIAB von Jänner bis November 2010 durchführte, wurden in jedem vierten Betrieb
illegal beschäftigt Ausländer festgestellt.
Die Strafanträge gegen Betriebe wegen illegaler Ausländerbeschäftigung sind heuer von Jänner
bis November im Vergleich zum Vorjahr um 30% gestiegen. 2010 wurden bisher 7.872 Strafanträge eingebracht,
im Jahr 2009 waren es im Vergleichszeitraum 6.058. 67.060 Arbeitnehmer wurden von Jänner bis November 2010
kontrolliert, 11.281 davon waren illegal beschäftigte ausländische Arbeitnehmer. Insgesamt waren fast
16% aller kontrollierten Arbeitnehmer nicht zur Sozialversicherung angemeldet.
Unsere Schwerpunktkontrollen und Aktionstage - hauptsächlich in den Branchen Bau und Gastronomie - sollen
verhindern, dass einerseits Steuern hinterzogen werden und andererseits durch das Agieren krimineller Organisationen
Arbeitnehmer um ihre Rechte gebracht werden. Die wirksame Betrugsbekämpfung trägt maßgeblich dazu
bei, dass ein fairer Wettbewerb in Österreich möglich ist und die redlichen Wirtschaftstreibenden geschützt
werden.
Beispiele von Kontrollen
Bei einer Baustellenkontrolle wurden 17 illegal Beschäftigte angetroffen. Hier wurde der Auftrag an ein Subunternehmen
vergeben, dass 800.000 Euro Schulden hatte. Neben den Strafanzeigen wegen Verletzung des Ausländerbeschäftigungsgesetzes
und des Allgemeinen Sozialversicherungsgesetzes veranlasste die KIAB eine Forderungspfändung von über
430.000 Euro gegenüber dem Auftraggeber.
Besonders dreist ging eine Müllentsorgungsfirma bei den Aufräumarbeiten nach dem Frequency Festival in
St. Pölten vor. Eine erst drei Tage zuvor gegründete Reinigungsfirma als Subauftragnehmer heuerte auf
der Straße bulgarische und serbische Staatsbürger an und transportierte sie mit einem extra angemieteten
Bus nach St. Pölten. Neben Anzeigen nach der Gewerbeordnung und wegen illegaler Ausländerbeschäftigung
laufen auch Ermittlungen wegen Sozialbetrug. |