Langschlag (nöwpd) - Die winterlichen Fahrbahnverhältnisse auf den Straßen im Grenzgebiet
vom Waldviertel zum Mühlviertel bescheren den Florianijüngern undankbare Aufgaben. Schlecht ausgerüstete
Lkw von Transportunternehmen aus den Staaten des ehemaligen Ostblocks sind mit den Fahrbedingungen oft überfordert
und pilotieren ihre 40-Tonner in den Straßengraben. "Wir kommen, helfen und haben nach der erfolgreichen
Fahrzeugbergung oft mehr Probleme am Hals als davor", teilt der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Langschlag
aus dem Bezirk Zwettl, Herbert Wandl, dem NÖ Wirtschaftspressedienst mit.
Wird der Lkw eines heimischen Transportunternehmers aus einer solch misslichen Lage befreit, bekommt die Freiwillige
Feuerwehr ihren mitunter zeit- und personalintensiven Einsatz binnen kürzester Zeit finanziell abgegolten.
"Die Mitarbeiter ausländischer Frächter sind aus Prinzip unkooperativ und haben nach eigenen Angaben
kein Bargeld mit", erzählt der Feuerwehr-Kommandant aus eigener Erfahrung. Und die ihm auf dem Postweg
übermittelte Rechnung für die Fahrzeugbergung lässt der ausländische Fahrzeughalter in der
Regel unbeantwortet.
"Im vergangenen Jahr wurde ein Lkw bei der Bergung leicht beschädigt", erinnert sich Wandl. Statt
die offene Forderung der Freiwilligen Feuerwehr zu begleichen, erstattete der ausländische Zulassungsbesitzer
Anzeige, um sich schadlos zu halten.
Weshalb auch Lkw, die von den Florianijüngern wieder zurück auf die befestigte Straße gehievt worden
sind, nur Minuten später erneut hilflos im Schnee stecken bleiben, zeigt das Beispiel eines slowakischen Lkw-Fahrers.
"Nach der Bergung haben wir ihm nahe gelegt, er soll doch auf seinem Fahrzeug Schneeketten montieren",
berichtet Herbert Wandl. Ein Paar Schneeketten hätte er sogar dabei gehabt. Allerdings erwies sich die eine
als zu groß und die andere als zu klein. Wandl: "Hier ist jedenfalls die Exekutive gefordert, die während
der Wintermonate ihre Schwerverkehrs-Kontrollen entlang der betroffenen Straßen intensivieren sollte." |