"Sternsingen ist eine zutiefst christliche Idee"   

erstellt am
28. 12. 10

Wien (pew) - „Sternsingen ist eine geniale, zutiefst christliche und unglaublich menschliche Idee“, sagte Kardinal Christoph Schönborn am Abend des 27.12. zum Auftakt der diesjährigen Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar. Eine Sternsinger-Gruppe aus Guntramsdorf, begleitet von einer der Bundesvorsitzenden der Katholischen Jungschar, Christina Schneider, sang vor dem Kardinal das traditionelle Sternsinger-Lied „Stern über Bethlehem, zeig uns den Weg“. Kathi, Selina und Fiona aus Guntramsdorf wurden vom Wiener Erzbischof stellvertretend für 85.000 Mädchen und Buben gesegnet, die bis 6. Jänner – und teilweise darüberhinaus - von Haus zu Haus ziehen, um die Botschaft von Weihnachten in Liedern zu verkünden und Geld für die an den Rand gedrängten Menschen im „Süden“ zu sammeln. Mit diesem Geld finanziert die Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar an die 500 Projekte in Afrika, Asien und Lateinamerika. Ein Schwerpunktland ist heuer Guatemala.

Wie die „Weisen aus dem Morgenland“, die dem neugeborenen Jesuskind Gold, Weihrauch und Myrrhe als Geschenke überreichten, brachte auch die Sternsingergruppe aus Guntramsdorf Geschenke aus aller Welt ins Wiener Erzbischöfliche Palais: Eine Krippe mit 30 Zentimeter großen Holzfiguren aus Tanzania, Honig aus Guatemala und das neue Buch des aus Vorarlberg stammenden brasilianischen Bischofs Erwin Kräutler „Rot wie Blut die Blumen“.

Für den traditionellen Türsegen der Sternsinger „20-C+M+B-11“ (er steht für „Christus segne dieses Haus“) bekam die kleine Fiona persönliche Hilfe des Kardinals. „Dass Kinder in einem sehr wohlhabenden Land wie Österreich nicht vergessen, dass es Kindern anderswo nicht so gut geht, das schätze ich an der Dreikönigsaktion besonders“, betonte der Wiener Erzbischof. „Während die Regierung die knappen Mittel für Entwicklungszusammenarbeit noch weiter kürzt, setzen unsere Sternsingergruppen ein Zeichen der Nächstenliebe und tragen den Geist der Versöhnung und der Hilfsbereitschaft in die ganze Welt“, sagte Kardinal Schönborn.

Kardinal Schönborn begrüßte es, dass die Sternsinger auch von Familien muslimischer Immigranten herzlich aufgenommen und mit Spenden für die Dreikönigsaktion bedacht werden: „Es ist berührend zu sehen, dass muslimische Familien oft sehr großzügig spenden“. Man müsse daran denken, dass sich die Heiligen Drei Könige – eigentlich Wissenschaftler aus dem heutigen Irak - aus dem Morgenland aufgemacht hätten, um Jesus zu suchen. Der Gedenktag der Heiligen Drei Könige am 6. Jänner sei ein guter Anlass, Brücken zwischen den Kulturen zu bauen.

Für den Wiener Erzbischof war der Auftakt der aktuellen Sternsingeraktion ein besonderer Tag: Genau vor 40 Jahren – am 27. Dezember 1970 – wurde Christoph Schönborn von Kardinal Franz König in Wien zum Priester geweiht. Vor den Journalisten sagte der Wiener Erzbischof: „Ich gedenke heute in Dankbarkeit der Priesterweihe durch meinen Vorvorgänger. Ich schaue in Dankbarkeit zurück und voller Hoffnung in die Zukunft“.

Die Buben und Mädchen der Katholischen Jungschar ziehen in den nächsten Tagen unter dem neuen Motto „Wir setzen Zeichen“ von Haus zu Haus, um ihre kindliche Stimme gegen das Unrecht der weltweiten Armut zu erheben. Mit dem Geld, das sie sammeln, knüpfen engagierte Menschen in Entwicklungsländern ein Netzwerk der Veränderung.
     
Informationen: http://www.sternsingen.at    
     
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