Stiftung bringt nächsten Impuls für die Salzburger Pflegeoffensive   

erstellt am
07. 01. 11

Burgstaller: Nächster wichtiger Schritt im Kampf gegen den Pflegemangel
Salzburg (lk) - "Das Land Salzburg hat im Herbst 2010 mit einer Pflegeoffensive begonnen und konkrete Maßnahmen gesetzt. Ich kann heute einen weiteren wichtigen Baustein vorstellen, einen Ausbildungsverbund für Diplomkrankenpflegerinnen und -pfleger, der in den vergangenen Wochen konzipiert wurde. Bereits im März 2011 kann der erste Kurs mit mindestens 20 Personen am Bildungszentrum der SALK beginnen", sagte Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller am 07.01. bei einem Informationsgespräch. Diese Maßnahme soll in einem ersten Schritt den zunehmenden Mangel an diplomierten Pflegekräften, der sowohl von den SALK, der Diakonie als auch der Stadt Salzburg festgestellt wird, vermindern.

Zukunftssichere Jobs für Arbeitslose und Wiedereinsteiger
Der Ausbildungsverbund wurde von Land und Stadt Salzburg, den Salzburger Landeskliniken, der Diakonie und dem Arbeitsmarktservice (AMS) in Form einer Salzburger Implacementstiftung für Aus- und Weiterbildungen konzipiert und folgt der AMS-Bundesrichtlinie für Arbeitsstiftungen. In Ergänzung zu den bereits bestehenden Erstausbildungen sollen über diese Stiftung Menschen, die derzeit arbeitslos sind, und Wiedereinsteigerinnen beziehungsweise Wiedereinsteiger angesprochen werden. "Hier greifen wir auf Erfahrungen verschiedener Wiener Modelle zurück, aber auch auf die Erfolge, welche die Diakonie in Oberösterreich in dieser Zielgruppe erreichen konnte", sagte Arbeitsmarktreferentin Burgstaller. "Der Anreiz liegt unter anderem in der Arbeitsplatzsicherheit. Vor allem der demografische Wandel, aber auch eine Reihe in Salzburg geplante Bauvorhaben im Gesundheitsbereich stellen eine Arbeitsplatzgarantie für die Zukunft dar, die ihresgleichen sucht. Darüber hinaus ist die in diesem Bereich geleistete Arbeit wichtig und unverzichtbar für die Gesellschaft."

Regionale Angebote für die Ausbildung
Salzburg verfügt mit dem Verein Regionale Arbeitsstiftung bereits über ein sehr wirksames und bewährtes Instrument. Im Verein Regionale Arbeitsstiftung Salzburg sind das Land Salzburg und das AMS sowie die Sozialpartner und die Stadt Mitglieder. Der Verein fungiert als strategisches Steuerungsorgan. "Wir müssen auch an den Süden des Landes denken", so Burgstaller, "deshalb lege ich Wert darauf, dass bei diesen Ausbildungen die konkrete Lebenssituation der Menschen miteinbezogen wird. Es muss klar sein, dass eine Wiedereinsteigerin mit Kinderbetreuungspflichten zumindest den praktischen Teil der Ausbildung möglichst wohnortnah absolvieren kann. Auch deshalb stehen in den Krankenhäusern Mittersill und Tamsweg vorerst je fünf Ausbildungsplätze bereit. Zudem streben wir an, einen Kurs vollständig im Süden anzubieten. Wer in einem Krankenhaus oder Seniorenheim die praktische Ausbildung absolviert hat, wächst auch schneller in ein Dienstverhältnis hinein."

Vertiefung bestehender Kooperationen
"Sehr erfreulich ist die Teilnahme des Diakoniewerks an dem Ausbildungsverbund. Das Diakoniewerk ist in Oberösterreich als bewährter Stiftungsträger aktiv. Eine Kooperationsform, wie in der Salzburger Implacementstiftung vorgesehen, ist für die Diakonie zwar Neuland, doch es besteht schon längere Zeit eine gute Zusammenarbeit", sagte Burgstaller. "So gibt es zwischen der Diakonie und der Krankenpflegeschule des Berufsförderungsinstitutes bfi eine langjährige und sehr gute Kooperation, die weitergeführt werden soll."

Arbeitsmarktpolitische Gelder effektiv einsetzen
Das Land wird mit arbeitsmarktpolitischen Geldern die Ausbildungen der Pflegestiftung unterstützen. Die Landeshauptfrau knüpft mit dieser Förderung an die bestehende Implacementstiftung an, über die bereits jetzt jährlich 350 arbeitslose Salzburgerinnen und Salzburger neue berufliche Perspektiven realisieren können. Dafür stellt das Land pro Jahr 763.000 Euro zur Verfügung. Rund 120 Personen absolvieren pro Jahr eine Ausbildung im Gesundheits- und Sozialbereich. 2010 konnte ein verstärkter Zuspruch zur angebotenen Pflegehilfeausbildung festgestellt werden. Für 20 Kursplätze bewarben sich 67 Personen, so viele wie seit Jahren nicht. "Unsere Erfahrungen mit dem Instrument der Implacementstiftung sind ausgezeichnet", versicherte Burgstaller, "das liegt an den handelnden Personen, allen voran der Leiterin Mag. Irene Franz, deren persönlicher Einsatz beispielhaft ist. Die Ergebnisse können sich sehen lassen. Mindestens 80 Prozent aller Stiftungsteilnehmer arbeiten nach Abschluss der Ausbildung in ihren Ausbildungsbetrieben weiter."

"Jetzt wird erstmals mit der neuen Implacementstiftung auch die Ausbildung zur Diplompflege ermöglicht. Der erste Kurs startet schon im März 2011. Sofern die Nachfrage vorhanden ist, soll im laufenden Jahr noch ein weiterer Kurs beginnen. Wichtig ist mir die Nachhaltigkeit, und darin sind sich die Träger der Stiftung einig: Auch in den nächsten Jahren sollen die Kurse abgehalten werden", bekräftigte die Landeshauptfrau. So könnten allein durch diese Ausbildungen pro Jahr mindestens 60 Menschen zusätzlich in diplomierte Pflegeberufe einsteigen. Bis 2015 wären es dann rund 300 Personen.

Salzburg bildet kostengünstig aus
Die Ausbildungen sind von hoher Qualität, jedoch gleichzeitig zweckmäßig und sparsam kalkuliert. Einem finanzierenden Betrieb kommt daher die Ausbildung zur diplomierten Pflegekraft in Salzburg um 330 Euro pro Person günstiger als zum Beispiel in Oberösterreich. Das AMS kommt für die Deckung des Lebensunterhalts oder das Schulungsarbeitslosengeld auf. Die Ausbildungskosten des dreijährigen Kurses sowie das Stipendium von 200 Euro pro Monat trägt der Praktikumsbetrieb. Das Land Salzburg kommt für die Personalauswahl- und -betreuungskosten auf. Die Kosten schlüsseln sich wie folgt auf:

  • 16.668 Euro: Diplomkurs (Träger)
  • 7.200 Euro: Stipendium (Träger)
  • 2.180 Euro: Personalauswahl und -betreuung (Land Salzburg)
  • 19.980 Euro: Lebenshaltungskosten (AMS)
  • 6.364 Euro: Sozialversicherung (AMS)
  • 52.392 Euro: Gesamtsumme pro Teilnehmer für drei Jahre


Die Kursteilnehmer erhalten pro Monat vom AMS die Deckung des Lebensunterhalts oder das Schulungsarbeitslosengeld in der Höhe von mindestens 555 Euro pro Monat, dazu ein Stipendium in der Höhe von 200 Euro. Der absolute Mindestbetrag beläuft sich demnach auf 755 Euro, wobei staatliche Transferleistungen wie Kinderbeihilfe usw. noch dazukommen.

Keine Konkurrenz – Zusammenarbeit ist gefragt
"Dem Mangel an diplomierten Pflegekräften durch eine sinnvolle Zusammenarbeit zu begegnen, das ist der Salzburger Weg", bekräftigte die Landeshauptfrau. Die Verteilung der Ausbildungsplätze in der Stiftung folgt einem festgelegten Schlüssel, der zwischen den Partnern vereinbart wird. Ebenso wird in der theoretischen Ausbildung kooperiert und nicht konkurriert. "Denn letztlich wird entscheidend sein, welches Arbeitsumfeld den Menschen bei den jeweiligen Arbeitgebern angeboten wird, ob die Arbeitszeit passt, ob Teilzeit möglich und planbar ist und ob die Betreuung für eine doch oft sehr anstrengende Tätigkeit ausreichend ist."

Gemeinsam für die Pflegeberufe werben
Das Ziel der Implacement-Initiative für Ausbildungen im Gesundheits- und Sozialwesen ist es, möglichst viele Menschen für eine derartige Ausbildung zu gewinnen und den Pflegekräftemangel zu reduzieren. Die vorgestellte Kooperation soll jedoch auch dazu beitragen, das Thema stärker und offensiver in die Öffentlichkeit zu tragen. Ausgehend von den Landeskliniken gab es bereits mehrere Initiativen, um mehr Menschen für das Berufsfeld zu interessieren. "Es ist unsere Aufgabe, für die Ausbildungen zu werben und deutlich zu machen, wie wichtig dieses Berufsfeld ist und dass es kaum einen Bereich mit einer besseren Arbeitsplatzgarantie gibt", erklärte Landeshauptfrau Burgstaller. "Auch den Medien kommt in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle zu. Ich hoffe sehr auf eine Unterstützung von dieser Seite."

Brenner: Wer schnell und zielgerichtet handelt, hilft doppelt
"Schon heute ist klar, dass wir 2012 rund 100 unbesetzte Stellen haben werden. Für zusätzlichen Bedarf sorgten bereits die neue orthopädische Reha Oberndorf und die Stoffwechsel-Reha in Hallein. Und 2013 stehen die Eröffnung der Onkologischen Reha-Einrichtung in St. Veit im Pongau und des Pflegeheims in der Christian-Doppler-Klinik (CDK) unmittelbar bevor. Dann brauchen wir jede professionelle Kraft“, betonte Finanzreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. David Brenner. "Obwohl die Angebote und Möglichkeiten, einen Pflegeberuf zu erlernen, immer vielfältiger werden, ist es für uns derzeit kaum zu schaffen, die Ausbildungsplätze mit geeigneten Bewerberinnen und Bewerbern zu füllen", sagte Brenner. So waren im Frühjahr 2010 von 60 in der SALK angebotenen Ausbildungsplätzen nur 26 besetzt, im Herbst waren es von 90 nur 66.

Um jedoch eine ausreichende Pflegeversorgung sicherzustellen, hat Finanzreferent Brenner gemeinsam mit dem Geschäftsführer der SALK, Burkhard van der Vorst, bereits im September 2010 ein Sofort-Maßnahmenpaket in die Wege geleitet:

  • Mehr Geld: Bis dahin erhielten Jugendliche, die sich für eine Pflege-Ausbildung entschieden, im Schnitt deutlich weniger Entgelt ("Taschengeld") als in anderen Berufen;
  • SALK-Aktionspaket: von Ausbildungs- und Qualifizierungs-Möglichkeiten bis zu Informations-Offensiven.


"Arbeitsplatz-Zufriedenheit, ein ausreichendes Angebot an Kursplätzen und eine permanente Weiterentwicklung sind wichtig, um den Pflegekräftebedarf in Salzburg abzudecken. Aber auch der finanzielle Aspekt ist von entscheidender Bedeutung. Will man den Pflegeberuf gegenüber Konkurrenzausbildungen attraktiver machen, so gibt es keine Alternative", stellte Mag. Brenner fest: "Dann muss das Land hier nochmals erheblich mehr Geld bereitstellen, um diese Lücke zu verringern. Und genau das machen wir. Konkret sprechen wir im Jahr 2011 von 300.000 Euro und 2012 beziehungsweise 2013 von je 600.000 Euro jährlich, alleine um die Entgelterhöhung bei den Auszubildenden abzudecken. Die Schüler erhalten nun ab Jänner die erste Erhöhung um monatlich 50 Euro, und im kommenden Jahr wird nochmals um 50 Euro erhöht. Ich möchte dieses Geld auch ausdrücklich nicht als ‘Taschengeld‘ verstanden wissen, auch wenn dies im Verwaltungsjargon so heißt. Denn in Wirklichkeit handelt es sich dabei um ein Ausbildungsentgelt, um eine Entlohnung für harte, verantwortungsvolle Arbeit – ab dem ersten Tag der Ausbildung", ist der Landeshauptmann-Stellvertreter überzeugt. "Gemeinsam mit einem Paket anderer Maßnahmen sichern wir so die Pflege im Land Salzburg mittel- und langfristig besser ab."

Van der Vorst: SALK ist Vorreiter bei der Pflegeausbildung
Mit jenen 600.000 Euro, die das Land Salzburg für 2010 bereits zusätzlich für die Pflegeausbildung zur Verfügung gestellt hat, wurden für die Grundausbildung der diplomierten Pflege 30 neue Ausbildungsplätze geschaffen. Bei den Sonderausbildungen für Psychiatrische und Kinder- und Jugendlichenpflege stehen ab sofort je 25 Ausbildungsplätze mehr zur Verfügung. Acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Landeskrankenhaus und der Christian-Doppler-Klinik werden derzeit zu Lehrerinnen und Lehrern in der Gesundheits- und Krankenpflege ausgebildet.

"Die heute vorgestellte Implacement-Pflegeausbildung ist ein zentraler Schritt, um Menschen direkt vom Arbeitsmarkt anzuwerben. Jene, die bereits berufstätig sind, können aufgrund der Vorschriften nicht gefördert werden. Für sie erarbeiten die Landeskliniken derzeit ein Modell für eine vierjährige berufsbegleitende Diplomausbildung", berichtete SALK-Geschäftsführer Burkhard van der Vorst.

Für diejenigen, die sich bereits für einen Pflegeberuf entschieden haben und ihn aktiv ausüben, gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, um die Arbeitsfähigkeit und Zufriedenheit zu erhalten. Über die Fort- und Weiterbildung werden daher Seminare zur Burn-Out-Prophylaxe, Arbeitsbewältigungs-Coachings, Schwerpunktseminare für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 44+ und vieles mehr angeboten. Seminare, die derzeit aufgrund des Personalmangels nicht die erforderliche Mindestteilnehmerzahl erreichen, werden trotzdem durchgeführt.

Panosch: Jetzt gemeinsam Weichenstellungen vornehmen
"Sich gegenseitig die dringend benötigten Arbeitskräfte wegzunehmen, kann in der jetzigen Situation nicht das Ziel sein. Daher ist die nun gemeinsam gestartete Initiative sehr zu begrüßen", so der für die städtischen Seniorenheime ressortzuständige Bürgermeister-Stellvertreter Dr. Martin Panosch. Die fünf Seniorenheime der Stadt Salzburg suchen bereits seit längerer Zeit gut ausgebildetes Pflegepersonal. In diesem Bereich gibt es seit Jahren keinen Aufnahmestopp im Magistrat. Die Lücke beim Pflegepersonal wurde in den vergangenen Monaten durch den Einsatz von Leasingpersonal geschlossen. Panosch: "Es war aber von Anfang klar, dass dies nur eine vorübergehende Lösung sein kann. Wenn wir die für die Bewohner wichtige Kontinuität in Pflege und Betreuung gewährleisten wollen, dann ist die Fixanstellung von gut ausgebildetem Personal unumgänglich. Dementsprechend stand eine Teilnahme an der Implacementstiftung nie in Frage." Die Stadt Salzburg wird einer der Träger der Stiftung sein. Im ersten Ausbildungslehrgang werden zehn Ausbildungsplätze gekauft sowie entsprechend der Möglichkeiten Praktikumsplätze für den Lehrgang zur Verfügung gestellt.

Da es sich bei der Implacementstiftung um eine dreijährige Ausbildung handelt, muss in den fünf städtischen Heimen alles unternommen werden, um die Situation kurzfristig zu entschärfen und zu verbessern. Daher wurde bereits im vergangenen Jahr ein Kurs durchgeführt, der hauswirtschaftliches Personal in 250 Stunden-Kursen zu Heimhelfern ausgebildet hat. 19 Mitarbeiter haben diesen ersten Weiterbildungskurs mit Erfolg abgeschlossen, 2011 wird es einen weiteren Kurs geben. Allerdings liegt nicht alles im alleinigen Möglichkeitsbereich der Stadt Salzburg. "Deshalb ist es enorm wichtig, dass sich nun alle Beteiligten zusammengetan und eine gemeinsame Lösung auf den Weg gebracht haben. Wenn wir für die künftigen Anforderungen gerüstet sein wollen, dann müssen wir jetzt die notwendigen Weichen stellen. Mit der Ausweitung des Stellenplans um 18 neue Pflegekräfte im Budgetbeschluss 2011 haben wir in der Stadt einen wichtigen Schritt dafür getan", so Bürgermeister-Stellvertreter Martin Panosch.

Scharinger: Intelligente Lösung zum Personalaufbau
Das Diakoniewerk begrüßt die Initiative des Landes Salzburg zur Gründung eines Qualifizierungsverbundes zum Personalaufbau im Bundesland Salzburg. Als Diakonie stellen wir in dieser Kooperation unsere bisherigen Erfahrungen aus anderen Bundesländern gerne zur Verfügung, und gleichzeitig partizipieren wir selber als Träger von Sozial- und Gesundheitseinrichtungen im Bundesland Salzburg", erklärte Mag. Josef Scharinger, Vorstand im Diakoniewerk.

"Primär geht es um den bereits akuten Problemdruck, ausreichend qualifiziertes Personal zu gewinnen. Zudem gilt es, kontinuierlichen Personalaufbau für diese Wachstumsbranche zu betreiben, da sonst Versorgungslücken drohen beziehungsweise die Qualität in der Betreuung von kranken, alten und beeinträchtigten Menschen nicht sichergestellt werden kann", so Scharinger weiter. Das Diakoniewerk wird sich vorerst als Auftrags- und Praktikumsgeber für fünf Plätze beteiligen und will sich mittel- und langfristig im Sinn einer nachhaltigen Entwicklung auch als Ausbildungs- und Stiftungsträger im Bundesland Salzburg einbringen. Damit soll neben den diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegeberufen auch die Ausbildung zur Fachsozialbetreuung Altenarbeit angeboten werden. "Die gemeinsame Stiftungsmaßnahme ist eine intelligente Lösung zum Personalaufbau im Gesundheits- und Sozialbereich und ermöglicht engagierten Menschen einen Beruf mit Sinn und Arbeitsplatzsicherheit zu ergreifen", sagte Scharinger.

Steinlechner: Zusammenarbeit als gutes Fundament
Siegfried Steinlechner begrüßte als Landesgeschäftsführer des AMS Salzburg die Implacementstiftung für Pflegeberufe und sieht in ihr "eine neue Qualität der Zusammenarbeit. Über diese Ausbildungsinitiative werden Impulse gesetzt, die über die Gründungsorganisationen hinaus für den gesamten Pflegesektor Nutzen stiftet."

Durch die Kooperation in Form einer Arbeitsstiftung nach dem Arbeitslosenversicherungsgesetz können interessierte Arbeitslose und Wiedereinsteiger in größerem Umfang ausgebildet werden. Die Existenzsicherung während der Ausbildung erfolgt durch das AMS und erfordert je 100 Diplom-Ausbildungen einen Finanzierungsbedarf von etwa 5,4 Millionen Euro. "Die konstruktive Zusammenarbeit zwischen Gebietskörperschaften, Sozialpartnern und AMS in der Arbeitsstiftung Salzburg ist ein gutes Fundament für eine erfolgreiche Umsetzung dieser Ausbildungsinitiative", betonte Steinlechner. Schon bisher wurden in diesem Rahmen mehrere Lehrgänge für Pflegehelferinnen und -helfer erfolgreich organisiert. Die Ausweitung auf Diplompflegeausbildungen entspricht der Nachfrageentwicklung auf dem Arbeitsmarkt. Im Jahr 2010 wurden über das AMS Salzburg 342 Diplompflegerinnen und -pfleger gesucht – um 67 Prozent mehr als 2009. Zu Jahresende sind 95 Stellen noch unbesetzt. Mit dieser längerfristig angelegten Ausbildungsinitiative können unter vorgemerkten Kundinnen und Kunden des AMS kontinuierlich Potenziale für Ausbildung und Arbeit in Pflegeberufen erschlossen werden.

Der konkrete Weg in die Ausbildung
Arbeitslose und/oder Wiedereinsteiger werden in Beratungsgesprächen beim AMS auf die Möglichkeit einer Implacementstiftung hingewiesen. Mit der Arbeitsstiftung ist vereinbart, eher großzügig zuzuweisen, um keine Chance für die Menschen auszulassen. Die Geschäftsführerin der Regionalen Arbeitsstiftung, Irene Franz, führt mit den Interessentinnen und Interessenten ein umfassendes Erstgespräch, das alle wichtigen Aspekte umfasst: finanzielle Aspekte, formale Kriterien, Sprachkenntnisse, familiäres Umfeld etc.

Die wesentlichen Ergebnisse werden an die jeweilige Krankenpflegeschule übermittelt und dort noch einmal geprüft. Bei Vorliegen der positiven Rückmeldung werden die Kandidatinnen und Kandidaten zu einem ausführlichen Testverfahren und einem Gespräch an die Schule eingeladen. Danach absolvieren die Interessenten einige Schnuppertage in Betrieben, in denen später das gesamte Praktikum absolviert wird. Abschließend müssen Schule und Praktikumsbetrieb entscheiden, ob die Bewerber aufgenommen werden.

     
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