Wien (rk) - Die vielen Straßenbahnen und eine U-Bahn, die am Wochenende rund um die Uhr fährt,
der soziale Wiener Wohnbau, das berühmte Wiener Wasser, die unzähligen Kulturangebote - und allgemein:
die hohe Lebensqualität der Stadt. Was viele Wienerinnen und Wiener gar nicht mehr bemerken, weil es ihnen
selbstverständlich ist, findet im Ausland große Anerkennung. Daher kommen auch immer mehr internationale
JournalistInnen nach Wien, um über kommunale Themen zu berichten. 2010 waren KollegInnen aus Deutschland,
Frankreich, Italien und der Türkei in Wien. Auch in China, Japan, in Korea, Russland und in Mexiko interessiert
man sich für die Bundeshauptstadt. Derzeit werden Anfragen eines russischen Radiosenders, eines chinesischen
Fernesehprogramms, der BBC sowie von italienischen und französischen Medien bearbeitet.
Wien punktet international
Inhaltlich ging es dabei um ein breites Themenfeld: Um den Bereich Umweltschutz (hier haben etwa die Wiener Bäder
für ihre vorbildlichen Maßnahmen mehrere internationale Preise bekommen) und auch die Wiener Linien
und Wohnbauträger hatten Gelegenheit, sich international zu präsentieren. Man interessierte sich auch
für Maßnahmen der Wiener Jugend- und Sozialpolitik und für das Thema Migration. Und selbstverständlich
ging es immer wieder um die Wiener Lebensqualität allgemein, d.h. um die Wiener Küche sowie um Freizeitaktivitäten,
größere und kleinere Veranstaltungen der Sport- und Kulturstadt Wien. 2010 auch aktuell: Die Volksbefragung
und die Wiener Gemeinderatswahl.
Die Medien dieser Länder, die über Wien berichten, erreichen via Satellit viele Millionen Menschen. Der
Presse- und Informationsdienst der Stadt Wien hat 2010 mehr als 200 internationale JournalistInnen mit Informationen
versorgt. Die Stadt Wien kooperiert hier mit unterschiedlichen Kultureinrichtungen wie den Wiener Festwochen, dem
Konzerthaus und dem Museumsquartier, aber auch mit dem Wiener Riesenrad und verschiedenen Firmen oder anderen Einrichtungen
wie WienTourismus oder dem Bundespressedienst.
Konkrete Beispiele aus dem vergangenen Jahr
Im Dezember befand sich ein Team von Studio B aus Belgrad in Wien, das für einen mehrteiligen Städtevergleich
Belgrad- Bratislava-Budapest-Wien drehte. Schwerpunkt der Sendungen, die sowohl von der EU als auch von der BBC
kofinanziert wurden, lag auf den Themen Stadtverkehr, Jugend/Ausbildung, Junge Unternehmer/Förderungen, Soziale
Versorgung und Umweltschutz. Der Radiosender "Studio B" entstand im Jahr 1970, gegründet von einer
Gruppe freier Journalisten, er wurde in kurzer Zeit zu einem der Symbole von Belgrad. Der Fernsehsender ist aus
dem Radio entstanden und seit 1990 tätig. 1996 wurde Studio B, das für Belgrad und Umgebung sendet, von
der Stadt Belgrad übernommen.
Ebenfalls im Dezember befand sich ein Team des zu Televisa gehörenden mexikanischen Kanals Galavision in Wien.
Gedreht wurde für das Abendprogramm "TV de Noche", eines der drei meist gesehenen und erfolgreichsten
mexikanischen Fernsehprogramme, das regelmäßig 10 Millionen Menschen in ganz Mexiko und den USA erreicht.
Hier wurde die Wiener Küche, unterschiedliche Wiener Betriebe (Leschanz Schokoladen; Staud's Marmeladen; Kaffeerösterei
Alt Wien; Heuriger Zahel), Weihnachtsmärkte sowie Sehenswürdigkeiten und die Stadt allgemein präsentiert.
Mehrmals waren 2010 wichtige türkische Medien in Wien zu Besuch. So befand sich im Mai eine Gruppe JournalistInnen
aus Izmir in Wien. Die KollegInnen kamen von zwei TV-Sendern und vier Printmedien, u.a. den größten
und wichtigsten Tageszeitungen der Region Izmir mit rund 10 Millionen EinwohnerInnen. Top-Thema in der medialen
Berichterstattung war eine ausführliche Präsentation der Wiener Linien, da derzeit in einigen großen
türkischen Städten, so auch in Izmir, Planungen für den Ausbau von U- und Straßenbahnlinien
vorgenommen werden und das Wiener Modell für die Medienvertreter von großem Interesse war. Anlässlich
des Matches Besiktas-Rapid befanden sich Ende September sechs türkische Sportjournalisten in Wien, die sich
neben der Sportberichterstattung auch kommunalen Themen widmeten. Auf dem Programm standen u.a. Stadtführungen,
der Besuch von Kulturveranstaltungen und einer Ausstellung im Jüdischen Museum der Stadt Wien sowie die Themen
Migration und Tourismusdestination Wien. Im Dezember konnte eine 1,5-stündige Live-Diskussion aus der Hauptbücherei
Wien von mehreren Millionen Menschen verfolgt werden, die der staatliche Türkische Fernsehsender TRT übertragen
hatte. Über kurze Einspielungen, die weihnachtlich beleuchtete Einkaufsstraßen und Weihnachtsmärkte,
den Blick über Wien aus einem Waggon des Riesenrads u.v.m. zeigten, konnten sich mehr als 85 Millionen Türkisch-sprachige
Menschen, die das Programm erreicht, von den schönen Seiten der Stadt überzeugen.
Die Betreuung der internationalen Medien ist für Wien in doppelter Weise förderlich: Einerseits geht
es um Imagebildung im internationalen Bereich (nicht zuletzt auch im Kontext ökonomischer Interessen). Andererseits
hilft der Blick nach außen, Wien auch zukünftig als offene Stadt zu gestalten. |