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Mödlhammer: Zusammenlegung von Gemeinden bringt Mehrkosten |
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Gemeindefinanzbericht zeigt: Personal- und Verwaltungskosten sind in kleinen Gemeinden deutlich
niedriger Wien (gemeindebund) - Es ist an der Zeit, auf Basis von validen Zahlen, zu zeigen, dass die immer wieder geforderte Zwangszusammenlegung kleiner Gemeinden weder Einsparungen bei der Verwaltung, noch bei den Personalkosten bringen kann", erklärte Gemeindebund-Präsident Bgm. Helmut Mödlhammer am 04.01. "Großflächige Zusammenlegungen würden nicht nur keine Einsparungen bringen, sie würden die Verwaltungskosten deutlich erhöhen." "Wer glaubt, dass mit der Zusammenlegung von Gemeinden Millionenbeiträge einzusparen sind, der irrt sich gewaltig", weiß Mödlhammer und belegt seine Behauptung mit Zahlen aus dem aktuellen Gemeindefinanzbericht, der lückenlosen Aufschluss über die Finanzen aller Gemeinden gibt. In Gemeinden unter 2.500 Einwohnern werden im Durchschnitt acht Mitarbeiter/innen pro 1.000 Einwohner beschäftigt. In Gemeinden zwischen 5.000 und 10.000 Einwohnern sind es schon 12, am höchsten ist der durchschnittliche Personalstand in Gemeinden zwischen 20.000 und 50.000 Einwohnern, hier werden 18 Mitarbeiter/innen pro 1.000 Einwohner beschäftigt. "Dem entsprechend hoch sind auch die Personalkosten pro Einwohner in den größeren Gemeinden", berichtet Mödlhammer weiter. "In einer kleinen Gemeinde muss jede/r Einwohner/in jährlich 316 Euro für das Personal der Gemeinde bezahlen. Mit zunehmender Größe der Gemeinde, steigt dieser Wert an. In Gemeinden zwischen 20.000 und 50.000 Einwohnern kostet das Gemeindepersonal jeden Bürger schon 776 Euro pro Jahr, also mehr als das Doppelte, als in kleinen Gemeinden." Auch der Verwaltungs- und Betriebsaufwand nimmt mit der Größe einer Gemeinde deutlich zu. In kleinen Gemeinden liegt dieser Aufwand pro Einwohner und Jahr bei durchschnittlich 445 Euro, in größeren Städten bei mehr als 700 Euro. "Ich habe es satt, dass dauernd irgendwer der Illusion nachläuft, dass mit der Zusammenlegung von Gemeinden hunderte Millionen in der Verwaltung einzusparen sind", so Mödlhammer. "Diese Annahme ist blanker Unsinn und durch Zahlen nicht belegbar. Derartige Ansagen werden durch ständige Wiederholungen nicht wahrer. Ich ersuche all jene, die dauernd nach der Zusammenlegung von Gemeinden schreien, höflichst darum, sich zuerst einmal einen fundierten Überblick über die tatsächlichen Zahlen zu verschaffen." Es lasse sich sehr leicht nachlesen, wie sich die Verwaltungs- und Personalkosten in den unterschiedlichen Gemeinde-Größenklassen entwickeln. Die Gründe für die deutlich niedrigeren Verwaltungs- und Personalkosten in kleinen Gemeinden nennt Mödlhammer auch: "Einerseits gibt es ab einer gewissen Mitarbeiterzahl auch eine zweite Managementebene, die es in kleinen Gemeinden nicht gibt. Dort brauchen wir keine Abteilungs- und Bereichsleiter, dort gibt es den Bürgermeister, einen operativen Amtsleiter und die Gemeindearbeiter", so Mödlhammer. Andererseits nehme mit zunehmender Größe einer Gemeinde auch das ehrenamtliche Engagement der Bevölkerung sichtbar ab. "Jene Leistungen, die in kleinen Gemeinden von Freiwilligen erbracht werden, müssen größere Gemeinden teuer zukaufen." Die größte finanzielle Belastung für die Kleingemeinden, so Mödlhammer abschließend, seien jene Kosten, die sie selbst nicht beeinflussen können. "Die Pflege- und Gesundheitskosten führen dazu, dass viele Gemeinden sich finanziell nicht mehr rühren können. Wenn es hier nicht schnell zu einer tragfähigen Lösung für die nächsten Jahre kommt, dann werden noch mehr Gemeinden ihre Budgets nicht mehr ausgleichen können." (Städtebund-Reaktion siehe hier >) |
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