Gesundheitsminister Stöger, Ärztekammer-Präsident Dorner, Rektoren der Medizinuniversitäten
und Experten diskutieren über Medizinausbildung in Österreich
Wien (bmwf) - „Mir geht es darum, den Ärzteberuf noch attraktiver zu machen“, so Wissenschafts-
und Forschungsministerin Dr. Beatrix Karl. „Dazu müssen wir an zwei Hebeln ansetzen: zum einen bereits im
Studium, zum andern im Berufsfeld selbst. Es ist also eine Querschnittsmaterie und ich möchte gemeinsam mit
Gesundheitsminister Alois Stöger an der Weiterentwicklung arbeiten“, betont die Ministerin. Daher lädt
sie kommenden Donnerstag und Freitag zu einem „Kongress zur Medizinausbildung“ in die Aula der Wissenschaften in
der Wiener Wollzeile, um mit zahlreichen Expertinnen und Experten über die Medizinausbildung in Österreich
zu diskutieren.
„Ärztinnen und Ärzte sind zentral für die ausgezeichnete Qualität des österreichischen
Gesundheitswesens verantwortlich. Daher liegt es in der Natur der Sache, den Beruf weiterzuentwickeln und noch
attraktiver zu machen. Die Medizin, aber auch die Wünsche der Menschen, haben sich in den vergangenen Jahrzehnten
stark verändert. Um auf die heutigen Bedürfnisse, sowohl was die Behandlungsqualität als auch den
Beruf des Arztes angeht, habe ich die neuen Gruppenpraxen geschaffen. Im Team ist es leichter gute Qualität
zu liefern, aber es ist auch möglich in Karenz zu gehen oder Teilzeit zu arbeiten. Das ist besonders für
junge Ärztinnen und Ärzte sehr wichtig und macht den Beruf attraktiver. Auch die praktische Ausbildung
ist in Gruppenpraxen durch die größere Breite an Fachrichtungen besser“, betont Gesundheitsminister
Alois Stöger.
„Wir müssen die Studierenden an den Medunis bestmöglich ausbilden und auf ihren Berufsweg vorbereiten.
Ein wichtiger Ansatzpunkt ist aus meiner Sicht, dass wir ein einjähriges klinisch praktisches Jahr in das
Medizinstudium aufnehmen“, unterstreicht Karl. Damit werde einerseits die praktische Ausbildung bereits im Studium
in einem mittlerweile internationalen Ausmaß verstärkt, andererseits werden damit für die Absolventinnen
und Absolventen auch gleiche Chance gegenüber den im Ausland ausgebildeten Studierenden geschaffen. Im sich
sicher in naher Zukunft verstärkenden internationalen Wettbewerb um die besten Köpfe müsse es das
Ziel Österreichs sein, eine ausreichende Zahl an Jungärztinnen und Jungärzten für eine Tätigkeit
im Inland zu gewinnen. Es dürfe in Österreich nicht dazu kommen, das es wie im benachbarten Ausland (Deutschland)
zu Problemen kommt, frei werdende Stellen - vor allem in ländlichen Gebieten - durch ambitionierte und motivierte
Jungärztinnen und Jungärzte zu besetzten.
An der Expertenrunde zur Medizinausbildung in Österreich, die von Vera Russwurm moderiert wird, nehmen unter
anderem Gesundheitsminister Alois Stöger, Ärztekammer-Präsident Walter Dorner, die Rektoren der
drei Medizin-Unis (Josef Smolle/Graz, Herbert Lochs/Innsbruck, Wolfgang Schütz/Wien) sowie zahlreiche Experten
aus dem Inland (u.a. Christiane Spiel, Universität Wien) und Ausland (u.a. Margret Wintermantel, Präsidentin
der Hochschulrektorenkonferenz in Deutschland; Hans Hjelmqvist, Mitglied der Schwedischen Ärztekammer; Susanne
Suter, Präsidentin des schweizerischen Wissenschafts- und Technologierates) teil. |