St. Pölten (nöwpd) - Vor weiteren finanziellen Belastungen, die viele heimische Unternehmen nicht
mehr verkraften können, warnte die Präsidentin der NÖ Wirtschaftskammer Sonja Zwazl beim traditionellen
Neujahrsempfang der Interessenvertretung. "In Österreich macht die Abgabenquote 44 Prozent aus und zählt
damit zu den höchsten in ganz Europa. Wir sind am Limit", stellte Zwazl in ihrer Rede vor hochrangigen
Vertretern aus Politik und Wirtschaft fest.
Wer den Betrieben das Wasser abgrabe, tue das letztlich bei sich selber. Damit spielte die NÖ Wirtschaftskammerpräsidentin
auch auf die Gemeinden an, die wegen knapper kommunaler Kassen mit Begehrlichkeiten, wie Gebrauchs- oder Lustbarkeitsabgaben,
liebäugeln würden. Einige der vom Bund geplanten Maßnahmen zur Budgetkonsolidierung "drohen
ebenfalls zu einer Gefahr für die Wirtschaft zu werden."
Nach dem zwar schwierigen aber letztlich erfolgreichen Jahr 2010 sieht Zwazl Niederösterreichs Wirtschaft
für die Herausforderungen der Zukunft gut gerüstet. "85 Prozent der Betriebe betrachten das Land
als attraktiven Wirtschaftsstandort", zitierte sie aus einer aktuellen Umfrage. Dieser hohe Zufriedenheitsgrad
drücke aus, dass die Arbeitsbedingungen für Unternehmen in Niederösterreich in Ordnung seien.
Die Stärke der NÖ Wirtschaft liege in ihrem guten Mix aus großen innovativen Leitbetrieben, den
vielen KMU und der ständig wachsenden Zahl an "Solisten" - den Ein-Personen-Unternehmen. Dazu käme
die beachtliche Exportquote der Betriebe und schließlich eine politische Führung des Landes, "die
der Wirtschaft hohe Wertschätzung entgegenbringt", unterstrich Zwazl. |