Memorandum unterzeichnet
St. Pölten (nlk) - In Krems wird eine Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften entstehen.
Das gab Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll am 14.01. bekannt. Im Zuge einer Pressekonferenz im Palais Niederösterreich
unterzeichneten die beteiligten Partner ein diesbezügliches Memorandum.
"Die Schwerpunkte der Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften werden die Bereiche Humanmedizin,
Medizintechnik und Gesundheitsökonomie sein", informierte Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll. Sitz
der Privat-Universität werde Krems sein, hier habe man mit der Donau-Universität und der Fachhochschule
eine sehr gute Wissenschaftsinfrastruktur und von hier aus könne man auch die Standorte der Landeskliniken
mit einbinden, so Pröll. Beteiligte Partner seien die Medizinische Universität Wien, die Technische Universität
Wien, die Donau-Universität Krems, die IMC Fachhochschule Krems sowie die NÖ Landesklinikenholding. "In
rund eineinhalb Jahren werden wir den Akkreditierungsantrag für die Privat-Universität einbringen können",
kündigte der Landeshauptmann an.
Für das Bundesland Niederösterreich bedeute die Privat-Universität nicht nur einen "weiteren
qualitativen Sprung in der Gesundheitsversorgung", sondern biete auch die Chance, den steigenden Bedarf an
medizinischen Fachkräften durch eine Ausbildungs- und Wissenschaftseinrichtung im Land entgegen wirken zu
können, so Pröll. Weiters bringe diese Einrichtung einen "zusätzlichen bildungs- und wissenschaftspolitischen
Impuls für Niederösterreich, verwies der Landeshauptmann auf die niederösterreichische Wissenschaftsachse
von Krems über Tulln und Klosterneuburg bis Wiener Neustadt: "In den zurückliegenden Jahren haben
wir rund 300 Millionen Euro investiert und in den nächsten Jahren werden weitere 400 Millionen Euro folgen.
2011 werden wir das Universitäre Forschungszentrum in Tulln eröffnen, die Erweiterung des Campus Krems
in Angriff nehmen, die Elite-Universität in Klosterneuburg weiter ausbauen und den Spatenstich für das
MedAustron-Projekt in Wiener Neustadt vornehmen."
Der Rektor der Medizinischen Universität Wien, Univ.Prof. Dr. Wolfgang Schütz, betonte die Notwendigkeit
einer "Ausbildung für Gesundheitsberufe auf einem hohen Level": "Der gesundheitswissenschaftliche
Bereich ist enorm expandierend, auch im achten oder neunten Lebensjahrzehnt wollen die Menschen gesund leben."
"Die Medizintechnik gewinnt an Bedeutung und entwickelt sich rasant, und sie ist auch zu einem wesentlichen
Bestandteil der Diagnostik und Therapie geworden", sagte der Rektor der Technischen Universität Wien,
Univ.Prof. Dr. Peter Skalicky: "Die TU Wien hat hier eine Menge anzubieten."
Der Rektor der Donau-Universität Krems, Univ.Prof. Dr. Jürgen Willer, hob hervor: "Die Zukunftsfragen
der Medizin haben bei uns an der Donau-Universität immer schon einen zentralen Stellenwert gehabt. Mehr als
die Hälfte unserer Studierenden ist im Bereich Medizin und Gesundheitswissenschaften inskribiert."
Es freue ihn sehr, dass am Campus Krems ein neues Bildungsangebot entstehe, meinte der Geschäftsführer
der IMC Fachhochschule Krems, Dr. Heinz Boyer: "Dies ist auch ein Zeichen für ein gutes Miteinander von
renommierten Universitäten und der Fachhochschule." "Durch die private Universität für
Gesundheitswissenschaften könne man im eigenen Land die Ausbildung im hoch qualifizierten Bereich sicherstellen",
sagte der Geschäftsführer der NÖ Landesklinikenholding, Dr. Robert Griessner.
Er sehe die heutige Unterzeichnung des Memorandums als einen wichtigen Startschuss, sagte Univ.Prof. Dr. Markus
Hengstschläger, Leiter der "Life Science Krems", die sich die Förderung der Grundlagenwissenschaften
zum Ziel gesetzt hat. |