Inflation klettert im Dezember 2010 auf 2,3%   

erstellt am
14. 01. 11

Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für Dezember 2010 betrug nach Berechnungen von Statistik Austria 2,3% (November 1,9%, Oktober 2,1%) und erreichte damit den höchsten Wert seit November 2008. Der Anstieg wurde überwiegend von einem deutlichen Preisschub bei Mineralölprodukten verursacht (+16% im Jahresabstand; Einfluss auf die Inflationsrate 0,71 Prozentpunkte). Ohne Mineralölprodukte hätte die Dezemberinflation 1,6% betragen.

Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2005 (VPI 2005) für den Monat Dezember 2010 betrug 110,7. Gegenüber dem Vormonat (November 2010) stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,6%.

Teureres Tanken und Wohnen für fast die Hälfte der Inflationsrate verantwortlich
Die Ausgabengruppe "Verkehr" (durchschnittlich +3,8%; Einfluss: +0,56 Prozentpunkte) war Hauptpreistreiber im Jahresabstand. Ausschlaggebend dafür waren die um 15% teureren Treibstoffe. Wartung und Reparaturen von PKW verteuerten sich im Jahresabstand insgesamt um 4%. Die Preise für neue PKW sanken im Durchschnitt um 2%.

Die durchschnittlichen Preisanstiege von 2,6% (Einfluss +0,49 Prozentpunkte) in der Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser und Energie" waren überwiegend auf höhere Preise bei Haushaltsenergie zurückzuführen (insgesamt +4,5%; Heizöl +24%, Strom und Gas jeweils +1%). Die Ausgaben für die Instandhaltung von Wohnungen erhöhten sich insgesamt um 2,6%, Wohnungsmieten verteuerten sich durchschnittlich um 2,4%.

Die Ausgabengruppe "Verschiedene Waren und Dienstleistungen" verzeichnete durchschnittliche Teuerungen von 3,1% (Einfluss: +0,32 Prozentpunkte). Dazu trugen vor allem höhere Preise für Schmuck und Uhren (durchschnittlich +23%) sowie für Versicherungsdienstleistungen (durchschnittlich +2,2%) bei.

In der Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" (durchschnittlich +2,4%; Einfluss: +0,31 Prozentpunkte) erwiesen sich hauptsächlich Gemüse (+7%) und Obst (+9%) als Preistreiber.

Starker Anstieg des durchschnittlichen Preisniveaus gegenüber November 2010: +0,6%
Hauptpreistreiber im Monatsabstand war die Ausgabengruppe "Freizeit und Kultur" (+1,8%; Einfluss: +0,20 Prozentpunkte). Dazu trugen überwiegend Pauschalreisen bei, deren Preise saisonbedingt im Monatsabstand um 7,6% stiegen.

Die durchschnittlichen Preisanstiege von 1,1% (Einfluss +0,17 Prozentpunkte) in der Ausgabengruppe "Verkehr" wurden nahezu ausschließlich durch teurere Treibstoffe (+4% gegenüber November) verursacht.

Die Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe" (durchschnittlich -0,7%; Einfluss: -0,04 Prozentpunkte) erwies sich als stärkster Preisdämpfer im Monatsabstand. Ausschlaggebend dafür waren erste Schlussverkäufe bei Bekleidung (insgesamt -1%).

Harmonisierter Verbraucherpreisindex im Dezember 2010: +2,2%
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2005) lag im Dezember bei 110,93 (November: 110,18 revidiert). Die harmonisierte Inflationsrate wies im Jahresabstand mit 2,2% (November 1,8%, Oktober 2,0%) den höchsten Wert seit November 2008 auf. Sie war überdies etwas niedriger als jene des nationalen VPI. Hauptverantwortlich für diese Differenz waren Ausgaben für eigentümergenutztes Wohnen, die konzeptgemäß im HVPI nicht enthalten sind, sowie Versicherungsleistungen, die im HVPI eine geringere Gewichtung aufweisen und damit den HVPI gegenüber dem VPI dämpften (siehe methodische Informationen). Gegenüber dem Vormonat stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,7%.

Preisindex für Pensionistenhaushalte im Dezember 2010: +2,4%
Die Teuerungsrate des Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH 2005) betrug im Dezember 2010 2,4% (November 2,0%, Oktober 2,3%), der höchste Wert seit November 2008. Der Indexstand lag im Dezember 2010 bei 112,4. Die Differenz zum VPI von 0,1 Prozentpunkten war hauptsächlich auf Preisanstiege bei den Sozialschutz- und Krankenhausdienstleistungen, bei Heizöl sowie bei Nahrungsmitteln zurückzuführen (jeweils höherer Gewichtsanteil im PIPH). Teuerungen bei Treibstoffen und Wohnungsmieten (jeweils geringerer Gewichtsanteil im PIPH) fanden im PIPH hingegen weniger Niederschlag als im VPI.
     
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