Minister der DG Belgiens, Oliver Paasch, trifft LRin Kasslatter Mur und LR Mussner   

erstellt am
13. 01. 11

Bozen (lpa) - Dass Bildung die beste Investition für die Zukunft ist, darüber sind sich der Unterrichtsminister der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, Oliver Paasch, Bildungslandesrätin Sabina Kasslatter Mur und der Landesrat für ladinische Schule, Florian Mussner, einig. In Gesprächen mit ihrem belgischen Amtskollegen ging es um die Rahmenbedingungen für ein zukunftorientiertes Lernen.

Der Minister der DG Belgiens, Oliver Paasch, mit LRin Kasslatter Mur und LR Mussner Der Minister der DG Belgiens, Oliver Paasch, mit LRin Kasslatter Mur und LR Mussner

Die Alphabetisierung, die Förderung fremdsprachlicher Kompetenzen im Unterricht und die Leseförderung, die schulinternen Curricula, die Schulentwicklung, die externe Evaluation sowie neue Finanzierungsmodelle im Bildungswesen – die Themen, über die sich Minister Oliver Paasch mit den in Südtirol für Bildung und Kultur in deutscher und ladinischer Sprache zuständigen Landesregierungsmitgliedern ausgetauscht hat, waren äußerst zahlreich.

Das Gespräch mit Bildungslandesrätin Sabina Kasslatter Mur baute auf die bestehende Zusammenarbeit im Bildungsbereich auf. Seit den 90er Jahren gibt es enge Kontakte zwischen Südtirols Bildungswesen und jenem der Deutschsprachigen Gemeinschaft in Belgien. Eine Reihe von europäischen Comenius-Projekten (z.B. EUFORM und EISWEB) und Comenius-Netzwerken (SYNEVA), die entweder vom Ministerium der DG oder vom Deutschen Pädagogischen Institut koordiniert wurden, zeugen davon. Derzeit wird ein Comenius-Netzwerk vorbereitet, das vom Ministerium der DG koordiniert werden wird und in dem das PI Partner sein wird. Südtirols Bildungslandesrätin sprach mit ihrem Amtskollegen aus Belgien auch über Schulentwicklung und über die Einführung von Bildungsstandards. Besonders thematisiert wurden die Leseförderung und der Sprach-, Zweitsprach- und Fremdspracherwerb. „Wir beneiden die DG um ihre weitreichenden Kompetenzen im Bildungswesen, sie uns hingegen um unsere bessere finanzielle Ausstattung“, so LRin Kasslatter Mur.

„Wir werden unsere Kontakte und die Zusammenarbeit mit der Deutschen Gemeinschaft Belgiens weiterhin pflegen“, erklärten Landesrätin Kasslatter Mur und Landesrat Mussner nach dem Treffen, an denen auch verschiedene Führungskräfte der Landesverwaltung teilnahmen.

Der 1971 in Malmedy geborene Oliver Paasch ist seit Sommer 2009 Minister für Unterricht, Ausbildung und Beschäftigung der Deutschsprachigen Gemeinschaft in Belgien. Die Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens (DG) umfasst neun Gemeinden im Osten der belgischen Region Wallonie mit rund 74.000 deutschsprachigen Einwohnern. Ähnlich wie in Südtirol kann man also von einer deutschsprachigen Minderheit mit weitreichender Autonomie auf einem klar abgegrenzten Territorium sprechen. Andere Minderheitengebiete (z.B. die Deutschen im Süden Dänemarks) haben keine solchen autonomen Befugnisse.
     
zurück