Kommunalpolitik Müller präsentiert Forderungskatalog für Österreichs Gemeinden
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Wien (sk) - SPÖ-Bundesgeschäftsführer Günther Kräuter fordert ein Fairnesspaket
zur besseren sozialen Absicherung von Österreichs Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern. "Wir
fordern sozialrechtliche Mindeststandards für Gemeindeverantwortliche. Es geht auch um ein gesellschaftspolitisches
Signal an den Bürgermeisternachwuchs in den Kommunen, der unter dem Druck der leeren Kassen eine ganz besondere
Verantwortung zu übernehmen haben wird", so Kräuter am 13.01. bei einer gemeinsamen Pressekonferenz
mit Bernhard Müller, dem Bürgermeister von Wiener Neustadt, der gleichzeitig Vorsitzender des Kommunalpolitischen
Referats der SPÖ ist. Bernhard Müller präsentierte einen umfangreichen Forderungskatalog, als Konsequenz
aus der prekären finanziellen Situation der österreichischen Kommunen.
Kräuter informierte darüber, dass für Bürgermeister keine Vorsorge für eine mögliche
Arbeitslosigkeit bestünde, ein wirklich nicht länger akzeptabler Umstand. "Die Einbeziehung in das
so genannte Überbrückungshilfegesetz wäre einfach möglich, bei verschwindend geringen Anlassfällen
ein kaum merkbarer finanzieller Aufwand aber ein wichtiges Gebot der Fairness", so Kräuter. Weiters fordert
Kräuter die Gleichberechtigung ASVG-versicherter Bürgermeister mit vorzeitiger Alterspension mit beamteten
Gemeindemandataren. Kräuter: "Derzeit darf ein ASVG-versicherter Bürgermeister nur bis zur Geringfügigkeitsgrenze
dazuverdienen, in Wirklichkeit wird damit der Gleichheitsgrundsatz verletzt." Eine Ausnahme der Bürgermeister
von den Ruhensbestimmungen würde die arbeitsmarktpolitischen Zielsetzungen der einschlägigen Bestimmungen
nicht tangieren.
Müller machte in seinem Statement auf die desaströse finanzielle Situation der österreichischen
Kommunen aufmerksam. "Unter den jetzigen Vorzeichen werden bereits 2013 90 Prozent aller Gemeinden nicht mehr
ausgeglichen budgetieren können", so Müller. Als Gegenmaßnahmen fordert er 1,5 Milliarden
Euro für Österreichs Kommunen, einen aufgabenorientierten Finanzausgleich und eine klare Landeszuständigkeit
für die Bereiche Pflege und Gesundheit. Für den Bereich Kinderbetreuung sollen hingegen die Kommunen
verantwortlich sein.
Auch eine Offensive zur Unterstützung freiwilliger Gemeindezusammenlegungen kann sich Müller vorstellen.
Entsprechende Beispiele gäbe es bereits in der Steiermark und Niederösterreich. Weiters soll ein Transferkonto
sichtbar machen, an welchen Bereichen die Gemeinden finanziell beteiligt sind. |