LR Prettner: Gemeinsame Obsorge ist kritisch zu sehen - Frauenpolitisches Ziel muss Schaffung
von Arbeitsplätzen in den Regionen sein
Klagenfurt (lpd) - Das Frauenreferat des Landes Kärnten lud am 11.01. zum Kärntner Frauenforum.
Frauenlandesrätin Beate Prettner und Frauenbeauftragte Helga Grafschafter konnten dabei über 50 Frauen
aus unterschiedlichsten Kärntner Organisationen und Vereinen begrüßen. Im Mittelpunkt des Forums
stand u. a. das Thema der gemeinsamen Obsorge.
Prettner steht einer automatischen gemeinsamen Obsorge skeptisch gegenüber. "Das Wichtigste ist das Wohlergehen
des Kindes. Aus der Praxis wissen wir, dass bei der Hälfte aller Scheidungen die Eltern keine Gesprächsbasis
mehr haben und Konflikte und Streit dominieren. Bei weitreichenden Entscheidungen ist eine gute Gesprächsbasis
der Eltern zum Wohle des Kindes jedoch unabdingbar", so die Frauenreferentin, die in dieser Frage breiten
Zuspruch der Forums-Teilnehmerinnen erhielt.
"Wir müssen unsere Ressourcen und die vorhandenen Strukturen sowie die Entscheidungskompetenzen der Frauen
in Kärnten nutzen", betonte Prettner weiters die Wichtigkeit des Kärntner Frauenforums. Einig waren
sich die Diskutantinnen auch über die Tatsache, dass eine der großen Aufgaben der Zukunft in der Schaffung
von Arbeitsplätzen für Frauen und Jugendliche liegen werde. "Hier werden wir Frauen Wirtschaftskompetenz
übernehmen müssen, um Betriebsansiedelungen in den Regionen zu forcieren. Arbeitsplätze in den Regionen
sind eine wesentliche Voraussetzung für alle weiteren frauenpolitischen Maßnahmen", so Prettner.
Nur mit einem entsprechenden Angebot an Arbeitsplätzen sei es möglich, der sich verschlechternden demographischen
Entwicklung entgegenzuwirken.
"Das Ziel des Kärntner Frauenforums ist es, gemeinsam mit Politik und Expertinnen aus den Regionen, Frauenberatungsstellen
oder Fraueninstitutionen an aktuellen Frauenthemen zu arbeiten", erklärte Grafschafter. Das Kärntner
Frauenforum diene vor allem dem Austausch, der Vernetzung und Verbindung. "So wollen wir heuer beispielsweise
anlässlich des 100. Internationalen Frauentags viele Frauen in Kärnten zur Solidarität und gegenseitigen
Unterstützung aufrufen", kündigte die Frauenbeauftragte an. |