Kein "Westring Light" - 95 % der Strecke werden wie geplant gebaut – Von der Einigung
bis zur Realisierung - Das Ergebnis und die weiteren Schritte im Detail
Linz (lk) - Der dritte Westring-Gipfel brachte ein gutes Ergebnis für Oberösterreich und
Linz. Der Linzer Westring wird als ASFINAG Autobahnprojekt sukzessive und vorerst bis zur Kudlichstraße realisiert.
Das UVP-Verfahren wird so bald als möglich fortgeführt und die sukzessive Realisierung in das UVP-Verfahren
aufgenommen. Das Bauvorhaben wird unverzüglich nach Vorliegen aller rechtskräftigen Bescheide gestartet.
Der Baubeginn für den Linzer Westring mit vierter Donaubrücke wird nach heutiger Einschätzung und
je nach Dauer des Verfahrens im Zeitraum zwischen 2014 und 2015 sein.
"Von einem Westring light oder einer Sparvariante kann absolut nicht die Rede sein. Der Südteil des Westrings
wird zu 95 % genau so gebaut, wie er geplant wurde", stellt LH-Stv. Hiesl fest. Lediglich die Westbrücke
mit einer Länge von 213 Meter wird vorerst nicht gebaut, aber da die bestehende Westbrücke bereits vierspurig
geführt wird, kommt es zu keiner zusätzlichen Verkehrsbelastung. Über einen späteren Bau der
Westbrücke wird man je nach Notwendigkeit und wirtschaftlicher Situation entscheiden.
Der Nordteil des Linzer Westrings wird nicht realisiert. Über diesen Umstand hält sich die Enttäuschung
bei LH-Stv. Hiesl jedoch in Grenzen: "Der Nordteil hatte für mich nie oberste Priorität. Deshalb
kann ich damit leben, dass er gestrichen wurde." Die Flächen werden jedoch weiterhin bei der Raumplanung
berücksichtigt, falls der Nordteil in Zukunft wieder ein Thema wird.
Mit mehr als 100 % Unterstützung durch Land und Stadt kann BM Bures bei den kommenden Verfahren rechnen. Das
Land Oberösterreich und die Stadt Linz werden in allen betroffenen Verfahrensschritten das Infrastrukturministerium
voll unterstützen um einen raschen Baubeginn des Westrings zu ermöglichen.
Eine Mitfinanzierung in der Höhe von 15 % Prozent (10 % durch das Land Oberösterreich und 5 % durch die
Stadt Linz) berücksichtigt die regionalen Interessen des Linzer Westrings. Die Mitfinanzierung des Landes
Oberösterreich in der Höhe von 10 % der Gesamtbaukosten (rund 55 Millionen Euro) wird jedoch ausschließlich
aus dem Straßenbaubudget von LH-Stv. Hiesl erfolgen. Andere wichtige gesellschaftliche Aufgaben wie Bildung
oder Soziales werden nicht darunter leiden.
Westring bringt weniger Verkehr, bessere Luft, aber keinen Transit
"Der Linzer Westring ist eine Pendler- und keine Transitstrecke und führt den Verkehr weg von den Menschen",
so LH-Stv. Hiesl und Bgm. Dobusch. Laut Umwelt-Landesrat Anschober kommt es bei der Messstation Linz-Römerberg
immer wieder zu Überschreitungen der Maximalwerte an Feinstaubbelastung. Die A 26 Westring wird an der Messstation
Linz-Römerberg eine Verkehrsentlastung von rund 30 % bringen. Das führt somit auch zu weniger Feinstaubbelastung
an dieser Messstation.
Die nächsten Schritte
- Das UVP-Verfahren wird durch das Infrastrukturministerium ehest möglich fortgeführt. Bei Ausschöpfung
aller rechtlichen Möglichkeiten durch die Gegner ist mit einer positiven Erledigung des UVP Verfahrens mit
2013 zu rechnen. Bis zu diesem Zeitpunkt werden auch alle notwendigen Materienverfahren abgeschlossen sein. Nach
der europaweiten Ausschreibung kann mit den Bauarbeiten für die vierte Donaubrücke 2014/2015 begonnen
werden.
- Mit BM Bures wurde vereinbart, dass ein Lenkungssausschuss - mit Vertretern des Infrastrukturministeriums,
der ASFINAG, der Oberösterreichischen Landesregierung und der Stadt Linz - gebildet wird um einen raschen
Baubeginn zu gewährleisten. Durch regelmäßige Treffen auf Beamtenebene können etwaige Probleme
rascher erkannt und gelöst werden.
- Weiters wird eine politische Vereinbarung formuliert und unterzeichnet. In dieser Vereinbarung werden die Ergebnisse
des Westring-Gipfels festgehalten und ein Zeitplan definiert. Dadurch wird das Gipfelergebnis mit erhöhtem
Verbindlichkeitscharakter versehen. Diese Vereinbarung soll zudem in Oberösterreich feierlich unterzeichnet
werden.
Oberösterreich ist ein großer Nutznießer von ASFINAG- Investitionen
Seit 2009 ist mit der S 10 Mühlviertler Schnellstraße von Unterweitersdorf bis Freistadt Nord das größte
ASFINAG Projekt in Bau. Für die Errichtung einer optimalen Anbindung des Mühlviertels an den oberösterreichischen
Zentralraum sind bis 2015 753 Mio. Euro vorgesehen. Die Arbeiten am Bau der zweiten Röhre für den Bosrucktunnel
an der A 9 Pyhrn Autobahn laufen auf Hochtouren. In den Neubau sowie die anschließende Sanierung der bestehenden
Röhre fließen bis 2015 320 Mio. Euro.
Auch in das Projekt "Vollausbau der Tunnelkette Klaus" an der A 9 wird viel Geld investiert. Konkret
geht es um die zweiten Röhren für die Tunnelobjekte Klauser Tunnel, Traunfriedtunnel, Speringtunnel und
Falkensteintunnel und die Adaptierung der bestehenden Röhren. Realisiert wird dieses Bauvorhaben von 2015
bis 2019 um 192 Mio. Euro.
2011 ist Startschuss für die Generalerneuerung der A 1 West Autobahn zwischen Vorchdorf und Steyrermühl
um 41 Mio. Euro. An der A 8 Innkreis Autobahn erfolgt der Sicherheitsausbau im Abschnitt Meggenhofen-Weibern 2012/2013,
2014/2015 folgt der Abschnitt Weibern-Haag und 2016/2017 ist der Abschnitt Haag-Ried an der Reihe. In den vergangenen
zwei Jahren konnten bereits die Abschnitte Regau-Seewalchen an der A 1 bzw. Pichl-Meggenhofen an der A 8 saniert
und verbreitert für den Verkehr freigegeben werden.
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