Christenverfolgung  

erstellt am
11. 01. 11

 Obermayr: Internationales Monitoring gefordert
Staaten, die religiöse Massaker augenzwinkernd tolerieren, müssen Konsequenzen der EU spüren
Wien (fpd) - "Reden allein ist zu wenig. Gerade jene Länder, die Christenverfolgungen augenzwinkernd tolerieren, müssen Konsequenzen spüren!", verlangt FPÖ-Europaabgeordneter Mag. Franz Obermayr, der in diesem Zusammenhang das Europäische Parlament bereits wiederholt aufgefordert hat, tätig zu werden und Maßnahmen zum Schutz der christlichen Minderheiten zu setzen.

"So muss beispielsweise schon bei den Vorbereitungen für das Partnerschafts- und Kooperationsabkommen mit dem Irak auch auf die Situation der Christen eingegangen werden. Gerade, wenn es um wirtschaftliche und finanzielle Interessen geht, kann man im Gegenzug auch Forderungen stellen, wie etwa einen besonderen Schutz für zweitausendjährige christliche Tradition im Irak", fordert Obermayr.

In diesem Zusammenhang setzt sich Obermayr für die Aufnahme sogenannter "Christenschutzklauseln" in internationale EU-Handelsverträge ein und fordert ein weltweites Monitoring-System zur Bekämpfung von Christenverfolgung.

"Leider stößt das Thema Christenverfolgung im EU-Parlament oft auf Gleichgültigkeit - ja sogar auf Belustigung. So machte etwa kürzlich die belgische Sozialistin Veronique de Keyser einen Scherz auf Kosten der Opfer, indem sie fragte, warum die Rechte der Christen gesondert erwähnt werden müssen", kritisiert Obermayr. Es sei bezeichnend, dass gerade die politische Linke, die sich stets gerne das Mäntelchen der political correctness umhänge und von sich behaupte, weltweit für die Rechte der Benachteiligten und Verfolgten eintreten, das Thema Christenverfolgung völlig ausblende.

Hier sei die europäische Politik gefordert, ein verstärktes Problembewusstsein für verfolgte christliche Minderheiten zu schaffen. "Der Vorstoß von Außenminister Spindelegger, wonach die hohe Vertreterin für Außen- und Sicherheitspolitik, Catherine Ashton, künftig bei internationalen Kontakten das Thema Diskriminierung, Verfolgung und Ermordung von Christen offensiv ansprechen solle, geht übrigens viel zu wenig weit! Protestnoten genügen offensichtlich nicht - nun sind Taten gefordert!", so Obermayr abschließend.

 

Pröll: Österreich will EU-Initiative zum Schutz verfolgter Christen
Bewerbung um Sitz im Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen
Wien (bmf) - Vor dem Hintergrund terroristischer Anschläge gegen Christen in Ägypten und dem Irak warnt ÖVP-Bundesparteiobmann Finanzminister Josef Pröll vor "religiösen Säuberungen" im Nahen Osten: "Wir müssen derzeit erschreckende Angriffe auf christliche Gemeinden im Nahen Osten erleben und werden hier nicht tatenlos zuschauen. Wir werden uns dieser dramatischen Entwicklung entschieden entgegenstellen." Österreich fordere von der Hohen Vertreterin der EU für Außenpolitik, Catherine Ashton, eine effektive Strategie Europas. ÖVP-Außenminister Michael Spindelegger werde diese Forderung daher auf die Tagesordnung des kommenden EU-Außenministertreffens setzen lassen. "Gemeinsam mit unseren europäischen Partnern, allen voran Italien, Polen, Deutschland und Frankreich, wollen wir ein entschiedenes Auftreten Europas zum Schutz christlicher Gemeinden im Nahen Osten erreichen", so Pröll weiter.

Nicht nur auf EU-Ebene, auch bei der derzeit laufenden Bewerbung um einen Sitz im UNO-Menschenrechtsrat sind Christenverfolgung und Religionsfreiheit Schwerpunktthemen Österreichs. "Als Land, das auf eine große Tradition und Glaubwürdigkeit im Dialog der Kulturen und Religionen zurückblickt, wollen wir auch auf UN-Ebene eine Stimme für diejenigen sein, die sich für Religionsfreiheit engagieren. Der Schutz dieses elementaren Grundrechtes wird daher für uns oberste Priorität haben, sollten wir in dieses wichtige Gremium gewählt werden", so Finanzminister Pröll.

Rund 70 Prozent der Menschen, die wegen ihrer religiösen Einstellung verfolgt werden, sind Christen. Besonders dramatisch ist die Situation in Nordkorea, wo rund 200.000 Menschen Angst vor politischer Verfolgung oder Lagergefangenschaft haben müssen. Ähnlich dramatisch stellt sich die die Situation in mehrheitlich islamischen Ländern wie Saudi-Arabien, dem Irak oder Nigeria dar, wo christliche Gottesdienste verboten sind und der Besitz von Bibeln unter Strafe steht. Aber auch in unmittelbarer Nähe zu Europa ist Christenunterdrückung ein relevantes Thema. So hat die katholische Kirche in der Türkei bis heute keinen eigenen Rechtsstatus und die Priesterausbildung ist gesetzlich verboten.
     

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