Lkw-Neuzulassungen mit 8,5% wieder deutlich positiv; 4,6% weniger Zweiräder
Wien (statistik austria) - Im Jahr 2010 wurden insgesamt 424.114 Kraftfahrzeuge (Kfz ohne Anhänger)
neu zum Verkehr zugelassen. Nach Berechnungen von Statistik Austria entsprach dies einer Zunahme von 2,2% gegenüber
dem Vorjahr. Die Zahl der Pkw-Neuzulassungen nahm gegenüber 2009 (+8,8%), dem Jahr der Ökoprämie,
um 2,9% auf das Rekordniveau von 328.563 Stück zu. Davon waren 6,2% oder 20.354 Stück tageszugelassen.
Pkws mit geringeren Hubraumgrößen und CO2-Emissionswerten lagen 2010 im Trend. Der wirtschaftliche Aufschwung
war auch am Nutzfahrzeugmarkt zu beobachten; so wurden um 8,5% mehr Lastkraftwagen (Lkw; 31.071 Stück) neu
zugelassen. Mehr Neuzulassungen waren auch bei Motorrädern (+1,1%) und bei Leichtmotorrädern (+1,8%)
festzustellen; für Motorfahrräder – die wichtigste Fahrzeugart unter den Zweirädern – wurde ein
Rückgang von 9,1% gemeldet, der zu einem Minus bei den Zweirädern insgesamt führte (-4,6%).
Neuer Rekordwert bei Pkw-Neuzulassungen
Die Pkw-Neuzulassungen erreichten 2010 den höchsten jemals erhobenen Wert und liegen damit deutlich
über dem bisherigen Rekordwert aus dem Jahr 1992 (320.094). Verglichen mit den Neuzulassungen des Vorjahres
(319.403), welche sich auf Grund der Einführung der Ökoprämie überdurchschnittlich positiv
entwickelten, wurden um 2,9% mehr Pkw neu zugelassen. Die Zahl der dieselbetriebenen Pkw (Anteil: 50,9%) nahm gegenüber
2009 um 13,7% zu; jene der benzinbetriebenen Pkw (inkl. Benzin/Ethanol (E85); Anteil: 48,6%) um 6,5% ab. Auf Grund
der Einführung der Ökoprämie im Jahr 2009 war der Zuwachs bei den benzinbetriebenen Pkws überdurchschnittlich
hoch (+29,8%). Der Anteil von alternativ betriebenen Pkw (Elektro, Erdgas, bivalenter Betrieb und kombinierter
Betrieb (Hybrid)) war mit 0,5% bzw. 1.693 Stück noch vergleichsweise gering; diese verzeichneten dennoch einen
Zuwachs von 6,2%.
Die höchsten Pkw-Neuzulassungen wurden in den Monaten März (+25,7%), Februar (+15,7%), August (+10,1%),
Jänner (+10,0%) und November (+9,4%) festgestellt. Rückgänge waren nur in den Monaten April (-11,6%),
Juli (-11,4%), Juni (-8,7%) und Mai (-2,3%) zu beobachten.
Betrachtet man die Zulassungsentwicklung nach Kilowatt (kW)-Klassen, so standen leistungsstärkere Pkw auch
2010 an der Spitze; dementsprechend betrug der Anteil in der Klasse 68-89 kW 32,6% (+10,0%); in der Klasse über
89 kW 29,0% (+5,0%). Waren im Vorjahr auf Grund der Ökoprämie noch leistungsschwächere Pkw gefragt,
so war 2010 in der Klasse von 56-67 kW ein Rückgang von 1,6% (2009: +12,6%), in jener zwischen 41-55 kW ein
Minus von 4,8% (2009: +23,7%) und in der Klasse 27-40 kW eine Abnahme von 23,7% (2009: +109,8%) zu beobachten.
Nach Hubraumklassen zeigte sich ein Trend zu kleineren Pkw: Fahrzeuge mit mehr als 1.750 ccm Hubraum waren rückläufig
(-9,5%), während Pkw bis 1.750 ccm deutlich häufiger zugelassen wurden (+10,8%). Die Pkw-Neuzulassungen
der anteilsmäßig wichtigsten Hubraumklasse (1.751-2.000 ccm; Anteil: 26,3%) verzeichneten gegenüber
2009 einen Rückgang von 10,5%. Zunahmen wurden hingegen in den Klassen 1.001-1.250 ccm (+6,2%) und 1.501-1.750
ccm (+42,6%) verzeichnet.
Berücksichtigt man die CO2-Emissionen, wird der Trend zu abgasärmeren Pkw augenscheinlich. So nahmen
seit dem Jahr 2000 die CO2-Emissionen neu zugelassener Pkw laufend ab und lagen 2010 bei benzinbetriebenen Pkws
bei 143 g/km, bei Dieselfahrzeugen bei 145 g/km; im Jahr 2000 erreichten diese noch durchschnittlich 176 bzw. 162
g/km. Nach CO2-Klassen waren zwischen 2009 und 2010 Fahrzeuge mit mehr als 140 g/km (Anteil: 45,8%) rückläufig
(-15,3%), während jene bis 140 g/km (Anteil: 54,1%) deutlich häufiger zugelassen wurden (+25,8%).
Unter den TOP 10-Marken stand auch 2010 die Marke VW mit 55.041 Pkw bei den Neuzulassungen weiterhin an der Spitze
(Anteil: 16,8%), gefolgt von Opel mit 26.332 Fahrzeugen (Anteil: 8,0%), Renault (inkl. Dacia; Anteil: 6,6%), Ford
(Anteil: 6,0%), Skoda (Anteil: 5,7%), Audi (Anteil: 5,5%), Fiat (inkl. Abarth; Anteil: 4,9%), Hyundai (Anteil:
4,8%), BMW (inkl. Mini; Anteil: 4,7%) und Peugeot (Anteil: 4,6%). Zunahmen gegenüber 2009 verzeichneten die
Marken Hyundai (+29,6%), Opel (+15,8%), BMW (inkl. Mini; +14,1%), Renault (inkl. Dacia; +8,5%), Skoda (+8,1%) und
VW (+7,3%), während sich Ford (-10,1%), Audi (-1,5%), Fiat (inkl. Abarth; -2,8%) und Peugeot (-2,1%) rückläufig
entwickelten.
Nutzfahrzeugmarkt wieder positiv
Entsprechend der verbesserten Wirtschafts- bzw. Auftragslage konnten die Lkw-Neuzulassungen, nach einem
Einbruch im Jahr 2009 (-23,6%), wiederum zulegen und verzeichneten ein Plus von 8,5%. Lkw bis 3,5t höchstzulässigem
Gesamtgewicht (Kleintransporter) sowie Lkw über 12t höchstzulässigem Gesamtgewicht entwickelten
sich positiv (+9,5% sowie +0,9%). Lkw über 3,5t bis 12t höchstzulässigem Gesamtgewicht und somit
mautpflichtig mussten Verluste von 4,0% hinnehmen. Im Vergleich zum Vorjahr wurden mehr Sattelzugfahrzeuge (+26,0%)
aber auch mehr land- und forstwirtschaftliche Zugmaschinen (+2,3%) zugelassen. Der bislang höchste Wert bei
den Lkw-Neuzulassungen wurde 2008 mit 37.485 Stück erhoben.
Unterschiedliche Entwicklung bei Zweirädern, insgesamt negativ
Im Jahr 2010 entwickelten sich Motor- und Leichtmotorräder positiv (+1,1% bzw. +1,8%); die Anzahl
der Neuzulassungen von Motorfahrrädern (bis 50 ccm) – die weitaus wichtigste Fahrzeugart unter den Zweirädern
(54,5% Anteil) – war gegenüber 2009 rückläufig (-9,1%). Dementsprechend lag der gesamte Zweiradmarkt
mit 47.498 Stück um 4,6% unter dem Vorjahresniveau und deutlich unter dem Rekordwert von 2008 (53.255).
Positive Entwicklung der Pkw-Neuzulassungen durch Tageszulassungen beeinflusst
Von den insgesamt 328.563 Pkw-Neuzulassungen wurden 6,2% (20.354 Pkw) nur für einen Tag zugelassen.
Dies bedeutete gegenüber 2009 einen Zuwachs von 41,0%. Besonders hoch waren die Zunahmen im Jänner (+178,7%),
Mai (+101,4%), Juli (+69,9%) und im April (+69,4%). Die Tageszulassungen trugen zur positiven Entwicklung der gesamten
Pkw-Neuzulassungen (+2,9%) bei, denn ohne diese wären die Pkw-Neuzulassungen im Vergleich zu 2009 nur um 1,1%
gestiegen.
Bei Pkw-Neuzulassungen mit einer Zulassungsdauer von bis zu sieben Tagen war im Jahr 2010 eine Zunahme von 43,3%,
bei jenen bis zu einer Zulassungsdauer von 30 Tagen von 45,2% zu beobachten. Bei Pkw-Neuzulassungen mit einer Anmeldedauer
von bis zu 60 bzw. bis zu 90 Tagen lagen die Zuwächse bei 45,3% bzw. 40,1%.
Kfz-Gebrauchtzulassungen +2,8%, Pkw +3,2%, Lkw +4,5%
Im Jahr 2010 wurden 968.592 gebrauchte Kraftfahrzeuge zum Verkehr zugelassen, um 2,8% mehr als im Jahr
2009. Die Zahl der Gebrauchtzulassungen von Pkw lag mit 798.652 Stück um 3,2% über dem Vorjahreswert.
Bei Pkw mit Benzinantrieb (inkl. Benzin/Ethanol (E85)) sowie bei dieselbetriebenen waren Zunahmen von 4,1% bzw.
2,4% zu beobachten.
Am Nutzfahrzeugmarkt gab es bei Lkw eine Zunahme von 4,5%; Sattelzugfahrzeuge sowie land- und forstwirtschaftliche
Zugmaschinen entwickelten sich jedoch unterschiedlich (-4,9% bzw. +1,8%).
Verglichen mit dem Vorjahr mussten Leichtmotorräder (-0,1%), Motorräder (-0,9%) aber auch Motorfahrräder
(-2,0%) Einbußen hinnehmen. Insgesamt betrug das Minus am gebrauchten Zweiradmarkt 1,2%. |