Land will Gemeinde-Anteile der BEGAS übernehmen
und einen burgenländischen Energieversorger schmieden
Eisenstadt (blms) – Die beiden burgenländischen Energieversorger BEWAG und BEGAS werden fusioniert.
„In Zukunft soll es im Burgenland nur mehr einen Energieversorger geben“, kündigte Landeshauptmann Hans Niessl
am 21.01. bei einer gemeinsamen Presskonferenz mit Landeshauptmannstellvertreter Franz Steindl und Eigentümervertretern
beider Unternehmen in Eisenstadt an. In zwei Jahren soll die Energieversorgung im Burgenland unter dem Dach eines
Unternehmens gebündelt sein. Angst um seinen Arbeitsplatz muss kein Mitarbeiter haben. Niessl: „Betriebsbedingte
Kündigungen wir des keine geben.“
Die Weichen für eine Fusion der burgenländischen Energieversorger BEWAG und BEGAS sind gestellt. „Ab
sofort wir an einer Strategie zur Umsetzung gearbeitet, in 14 Tagen soll diese zu Papier gebracht sein“, kündigt
Landeshauptmann Hans Niessl an. In einem ersten Schritt plant dass das Land den Gemeinden ihre Anteile an der BEGAS
abzukaufen, die Finanzierung soll über die Burgenländische Landesholding abgewickelt werden. Bis Jahresmitte
2011 soll eine Bewertung des Energieversorgers auf dem Tisch liegen. „Es gibt eine gute Gesprächsbasis“, bestätigt
der stv. BEGAS-Aufsichtsratvorsitzende Bgm. Günter Toth. Außerdem würde ein Verkauf der Gemeinde-Anteile
an der BEGAS den Gemeinden zusätzliches Geld für notwendige Infrastrukturprojekte in die Gemeindekasse
spülen. Aktionäre des Versorgungsunternehmens sind die in der BEGAS-Gemeindeanteilsverwaltung AG zusammengeschlossenen
110 erdgasversorgten burgenländischen Gemeinden mit 51 % und die Burgenland Holding AG mit 49 %. Einem Verkauf
muss eine Dreiviertelmehrheit der Aktionäre zustimmen.
Unterstützung für die Fusionspläne signalisiert Landeshauptmannstellvertreter Franz Steindl: „Wir
müssen die Kräfte bündeln um uns auch in Zukunft am Markt zu behaupten. Den Gemeinden werden wir
ein faires Angebot legen.“ Eine Fusion von BEGAS und BEWAG sei im Sinne der Burgenländerinnen und Burgenländer,
betont Niessl ebenso wie Steindl: „Wir wollen den Burgenländerinnen und Burgenländern bei Gas und Strom
den besten Preis bieten.“ Angst um seinen Arbeitsplatz müsse in den beiden Unternehmen niemand haben: „Es
wird keine Entlassungen geben. Natürliche Abgänge werden dort, wo es Sinn macht nicht nachbesetzt“, so
Niessl. Derzeit sind in der BEWAG 1.200 Arbeitnehmer beschäftigt, 240 in der BEGAS.
Effizienter durch Kooperationen
Effizienter gearbeitet soll schon vor einer Fusion werden, nämlich durch eine verstärkte Kooperation
zwischen den beiden burgenländischen Energieversorgern. Niessl. „Dort wo es angebracht und sinnvoll ist, muss
sofort damit begonnen werden. Alle Bereiche müssen nach Synergiemöglichkeiten durchleuchtet werden.“
Beispielsweise gebe es die Möglichkeit, das vor Jahren gegründete gemeinsame Vertriebsunternehmen "Best"
(Burgenland Energie Service Technik) wieder aufleben zu lassen.
BEWAG: Konzentration auf das Kerngeschäft
„Die BEWAG wird sich in Zukunft auf das Kerngeschäft, der Energieproduktion und dem Energieverkauf konzentrieren.
Geschäftsfelder die nicht zu diesen Bereichen gehören und Auslandsbeteiligungen sollen verkauft werden“,
kündigt Niessl an. Angestrebt wird der Ausbau der Ökoenergie. Dass, so Niessl, werde zu einer massiven
Ausweitung der Geschäftstätigkeit führen. |