Bozen (lpa) - Die Zusammenarbeit zwischen Land und römischer Regierung, die neuesten Durchführungsbestimmungen
zum Autonomiestatut, die Folgen des Mailänder Abkommens für Südtirol sowie die Frage der Doppelstaatsbürgerschaft
standen am 23.01. im Mittelpunkt einer Aussprache von Landeshauptmann Luis Durnwalder mit dem österreichischen
Außenminister, Michael Spindelegger, in Bozen.
Nach seinem Treffen mit seinen europäischen Amtskollegen am Wochenende in Corvara war Spindelegger vor seinem
Rückflug nach Wien am frühen Abend mit Landeshauptmann Durnwalder zusammengetroffen. Dieser hatte die
Aussprache genutzt, um den für Südtirol zuständigen Minister im österreichischen Kabinett über
die neuesten Entwicklungen zu informieren. "Es ging vor allem um unsere Beziehungen zur römischen Regierung",
so Durnwalder, der bestätigen konnte, dass es in den letzten Wochen ein Tauwetter zwischen Bozen und Rom gegeben
habe, auch wenn sich die Südtiroler Abgeordneten im römischen Parlament nach wie vor als blockfrei betrachteten.
Informiert hat der Landeshauptmann den Außenminister auch über die jüngst verabschiedeten Durchführungsbestimmungen
zum Autonomiestatut sowie über das Mailänder Abkommen und dessen Folgen. Durnwalder legte dabei vor allem
Wert darauf, Spindelegger über die Verhandlungen rund um den Übergang zusätzlicher Kompetenzen von
Rom nach Bozen auf dem Laufenden zu halten.
Zur Sprache gekommen ist auch die Diskussion rund um eine Doppelstaatsbürgerschaft der Südtiroler. "Der
Außenminister hat mich darüber informiert, dass die österreichische Regierung derzeit abklärt,
inwieweit ein solches Vorhaben überhaupt mit der österreichischen Verfassung vereinbar wäre und
welche Tragweite sowie welche konkreten Folgen das Zulassen einer solchen Doppelstaatsbürgerschaft haben würde",
so der Landeshauptmann nach dem Treffen in Bozen. Es gehe dabei nicht zuletzt um das Abklären von Rechten
und Pflichten eventueller neuer Doppelstaatsbürger sowie um die nötige Abänderung von Abkommen auf
europäischer Ebene. Spindelegger habe Durnwalder jedenfalls zugesagt, dass - sei die Studie einmal abgeschlossen
- diese auch dem Land Südtirol vorgestellt werde.
Einhelligkeit habe es darüber hinaus auch zu den jüngsten Vorstößen rund um eine Volksabstimmung
zur Selbstbestimmung gegeben: diese könnte in der vorgelegten Form keine internationale Gültigkeit haben,
so Durnwalder und Spindelegger, die heute auch vereinbar haben, die regelmäßigen Kontakte aufrecht zu
erhalten. "Der Außenminister hat angekündigt, dass er in den nächsten Wochen die Südtiroler
Landesregierung zu einem Treffen in Wien einladen werde", so der Landeshauptmann. |