Paris (esa) - Rumänien hat am 20.01. das Abkommen über den Beitritt zum ESA-Übereinkommen
unterzeichnet und wird durch diesen nunmehr entscheidenden Schritt in seinen Beziehungen zur Europäischen
Weltraumorganisation 19. Mitgliedstaat der ESA.
Die feierliche Unterzeichnung fand im rumänischen Außenministerium in Bukarest im Beisein von ESA-Generaldirektor
Jean-Jacques Dordain, dem Außenminister Teodor Baconschi, dem Präsidenten und Vorstandsvorsitzenden
der rumänischen Raumfahrtagentur (ROSA), Marius-Ioan Piso, und dem ROSA-Vorstandsmitglied und ehemaligen Kosmonauten
Dumitru Dorin Prunariu statt.
Rumänien blickt in der Luft- und Raumfahrt auf eine lange Tradition zurück und war an mehr als 30 wissenschaftlichen
und technologischen Weltraummissionen beteiligt. In den 70er und 80er Jahren war es aktives Mitglied des sowjetischen
Interkosmos-Programms, in dessen Rahmen die sozialistischen "Bruderstaaten" in die Erforschung des Weltraums
eingebunden wurden.
Rumänien arbeitet bereits seit längerem mit der ESA zusammen. 1992 hat es als eines der ersten osteuropäischen
Länder mit der ESA ein Kooperationsabkommen zur Nutzung des Weltraums für friedliche Zwecke unterzeichnet,
das den Weg für eine Beteiligung Rumäniens an mehreren Forschungsvorhaben mit anderen europäischen
Staaten ebnete. Mit der Unterzeichnung eines fünfjährigen Rahmenabkommens über Zusammenarbeit im
Oktober 1999 sowie des Abkommens für Europäische Kooperierende Staaten im Jahr 2006 wurden die Beziehungen
zwischen der ESA und Rumänien weiter intensiviert.
Darüber hinaus war Rumänien mit Forschern an mehreren ESA-Missionen beteiligt, wie Cluster, Herschel,
Planck, SOHO und Gaia, aber auch an Arbeiten zur Erdbeobachtung (EDUSPACE-Software), Schwerelosigkeitsforschung
und Exploration (SURE) und Technologietätigkeiten (Telemedizinprojekt im Rahmen des IAP, des Programms für
integrierte Anwendungen).
Die rumänische Regierung wird das Ratifikationsverfahren im Laufe des Jahres abschließen. Sobald die
Ratifikationsurkunde bei der französischen Regierung hinterlegt ist, wird Rumänien auch förmlich
19. Mitgliedstaat der ESA sein und seine Pläne zur Investition in die fakultativen Programme der ESA bekannt
geben können. |