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"Der Papstbesuch war der Höhepunkt" |
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Abt Henckel-Donnersmarck in NÖN-Interview
über seine Amtszeit, seinen Nachfolger, das Erfolgsprojekt "Chant" und die gute Nachwuchssituation
der Zisterzienser Wiener Neustadt (pew) - Als Höhepunkt seiner Zeit als Abt von Heiligenkreuz hat Gregor Henckel-Donnersmarck in einem Interview mit den „Niederösterreichischen Nachrichten“ (NÖN) den Besuch von Papst Benedikt XVI. im Wiederwaldstift am 9. September 2007 bezeichnet. Abt Henckel-Donnersmarck wörtlich: „Noch nie war ein Papst hier. Es war aber auch inhaltlich ein Höhepunkt. Vor allem seine Predigten sind unbeschreibliche Schätze, aus denen wir noch immer zehren und noch lange zehren werden“. Im Hinblick auf seine Nachfolge sagte der Abt (der zwölf Jahre im Amt war), er bete darum, „dass wir am 10. Februar den bestmöglichen Abt für Heiligenkreuz bekommen, damit dieses Haus in einer guten Zukunft weiterhin für Gott, für die Kirche, für Österreich und die Menschen hier tätig sein kann“. Auf die Frage nach seinem Wunschnachfolger meinte Henckel-Donnersmarck: „Ich habe jemand, der mir vor Augen steht, dem ich im ersten Wahlgang die Stimme geben werde. Wenn ich aber spüre, dass er keine gute Chance hat, würde ich auch meine Stimme einem anderen Kandidaten geben, um das psychologisch positive Element einer schnellen Wahl zu ermöglichen“. Zur Nachwuchssituation betonte der Abt, die Zisterzienser hätten weltweit keinen Rückgang zu beklagen, „weil die Defizite in Europa etwa in Asien und Afrika ausgeglichen werden“. „Untypischerweise“ für Österreich und Europa habe aber auch Heiligenkreuz viele Berufungen. Dafür könne er „kein Rezept“ verraten, meinte Henckel-Donnersmarck im NÖN-Interview: „Ich wüsste nicht, was wir anders tun als andere Klöster. Dass die Gemeinschaft hier bei uns wächst, ist ein Geschenk Gottes. Natürlich fragt man sich trotzdem, was könnte es denn sein. Vielleicht ist es die Liturgie“. Die Zisterzienser von Heiligenkreuz feiern die Liturgie in der Landessprache, einen großen Teil auch auf Latein, „aber natürlich nach der neuen Liturgie“. Heiligenkreuz feiere die Liturgie „mit der Kirche“, aber auch „zurückgebunden an die europäische Tradition der lateinischen Sprache“. Das ermögliche es dann, den Gregorianischen Choral als Gebetsform zu pflegen, als Meditation. Henckel-Donnersmarck: „Ich könnte mir vorstellen, dass das ein Element ist, das uns ein bisschen in eine besondere Position bringt“. Im Hinblick auf das Erfolgsprojekt der CD „Chant“ bekannte der scheidende Abt, dass er zunächst „ein Bremser“ gewesen sei: „Dann bin ich aber auf ein Wort der Predigt des Papstes gestoßen, wo er gesagt hat, immer wenn ihr euch sieben Mal am Tag zum Gebet versammelt, gebt ihr Zeugnis den Menschen, die suchen“. Gerade im Moment der Entscheidung sei ihm dieser Papstsatz in die Hände gekommen und so habe er gesagt, „dann machen wir das einmal, dass wir den Gregorianischen Choral einfach vervielfältigen“. Dass die CD dann mehr als eine Million Mal verkauft wurde, habe die Zisterzienser selbst überrascht. Man komme dadurch in einen gewissen Sog, „der einem nicht so angenehm ist“. Henckel-Donnersmarck: „Ich muss aber dazu sagen, dass das klösterliche Leben bei uns hier von diesem medialen Wirbel ganz verschont geblieben ist“. Vorsichtig äußerte sich der Heiligenkreuzer Abt zu seinen eigenen „Zukunftsplänen“: „Wenn man sich dem 69. Lebensjahr nähert, dann glaube ich, ist es nicht mehr notwendig, große Ziele zu setzen“. Er habe keine „großen Projekte“. Ein Freund aus dem Verlagsbereich habe ihm geraten, Memoiren zu schreiben. Selber sei er eher auf die Idee gekommen, an der Universität Vorlesungen über den Islam zu besuchen. |
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Informationen: Lesen Sie hier einen "Österreich Journal"-Beitrag über das Stift Heiligenkreuz in der Ausgabe 74 | ||
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