Heuras: NÖ als Bildungsland einen wesentlichen Schritt voraus
St. Pölten (nlk) - Die Evaluierung des vor eineinhalb Jahren gestarteten und mittlerweile an 50 Standorten
laufenden NÖ Schulmodells zeige eine positive Resonanz sowohl auf Seiten der SchülerInnen und LehrerInnen
als auch auf Seiten der Eltern und Gemeindeverantwortlichen, sagte Bildungs-Landesrat Mag. Johann Heuras am 20.01.
in St. Pölten.
"Die pädagogisch wertvollen Effekte dieses zukunftsweisenden Modells wollen wir jetzt flächendeckend
allen in Frage kommenden Schulen anbieten", kündigte Heuras an, alle Hauptschulen in Niederösterreich
einzuladen, sich an diesem Modell zu beteiligen. Weil es dabei nicht um einen bloßen Schildertausch, sondern
um inhaltliche Positionen gehe, hätten die Schulen dafür bestimmte Qualitätskriterien einzuhalten.
Insbesondere nannte der Landesrat dabei stärkeres schülerzentriertes Arbeiten, das Individualität,
Begabungen und Talente in den Mittelpunkt stelle, ein Team-Teaching, mehr projektorientierten und fächerübergreifenden
Unterricht, das Zulassen innovativer pädagogischer Konzepte, Schulkooperationen zur Förderung der einzelnen
Standorte sowie die Unterstützung ganztägiger Schulformen auf freiwilliger Basis.
"Wenn eine Schule diese Kriterien erfüllt, wird die Umsetzung im Lauf des nächsten Schuljahres mittels
eines Gütesiegels zertifiziert. Dann wird der Schule auch ein Projektkonto seitens des Landes in der Größenordnung
von maximal 3.000 Euro zur Verfügung gestellt", so Heuras, der auch betonte, dass das Land die Schulen
auf dem Weg, sich auf bestmögliche Qualität vorzubereiten, begleiten wird. Auch die Einbindung der Eltern
sei vorgesehen.
Alle Schulen, die sich zu diesem - freiwilligen - Schritt entschließen, werden ein halbes Jahr lang intensiv
begleitet, um einen Übertritt per September 2011 zu ermöglichen. Insgesamt gibt es 263 Hauptschulen in
Niederösterreich, Heuras geht davon aus, dass sich von den noch nicht im NÖ Schulmodell geführten
Schulen rund 60 bis 70 Prozent aufs erste zu diesem Schritt entschließen werden.
"Dadurch kommt es zu einer Aufwertung der derzeitigen Hauptschulen zu einer echten Bildungsdrehscheibe der
10- bis 14-Jährigen und gleichzeitig zu einer Entlastung der AHS. Wir erreichen dadurch eine stärkere
individuelle Förderung, mehr Autonomie, Verantwortung und Flexibilität der einzelnen Standorte, eine
Stärkung, Aufwertung und Sicherung der Schulstandorte und nicht zuletzt mehr Motivation bei Kindern, LehrerInnen
und Eltern. Damit wird Niederösterreich als Bildungsland einen wesentlichen Schritt voraus sein", so
Heuras abschließend. |