Straffrei durch die Pubertät
Klagenfurt (lpd) - Unter dem Leitfaden "Wir für Euch" luden Polizei, Landesschulrat
und Sozialreferent Landesrat Christian Ragger am 19.01. an die 1.500 Schülerinnen und Schüler im Alter
von 14 bis 16 Jahren in die Messearena Klagenfurt. Das Motto der Informationsveranstaltung "Straffrei durch
die Pubertät". Infos, Tipps und viele Aspekte rund um die Jugendprävention wurden gegeben.
"Als Sozialreferent des Landes Kärnten setze ich mich für Prävention bei Jugendlichen in Kärnten
ein, um ihnen jegliche Hilfe und Unterstützung zu geben. Dieses Projekt unterstütze ich deshalb gerne,
weil es genau in diesem Bereich ansetzt", betonte Landesrat Christian Ragger. Er informierte die Jugendlichen
über das neue strenge Jugendschutzgesetz in Kärnten, das den Schwerpunkt gemeinnützige Arbeit und
Führerscheinentzug bei Vergehen vorsieht. Für Ragger sind diese Schulinfotage ein großer Erfolg.
Um den Jugendlichen zu zeigen, dass ein Abrutschen in die Straffälligkeit sehr schnell passieren kann, wurde
eigens für diese Veranstaltung ein Impulsfilm mit einem straffällig gewordenen Jugendlichen gedreht.
Dabei erzählt er über die Lehren, die er aus seinen Fehlern gezogen hat und wie er seine Zeit im Gefängnis
erlebt hat. Ebenso berichtete eine nunmehrige Karma-Therapeutin über ihre Straftaten und die daraus resultierenden
schwerwiegenden Folgen, die ihr Leben gravierend verändert haben. Sie sprach über den schwierigen und
langen Weg bis hin zu einem straf- und suchfreien Leben. "Ich versuche Menschen in ähnlichen Situationen
aufgrund meines Erfahrungsschatzes zu helfen. Meine Botschaft ist, Ziele und Perspektiven zu haben", so die
Betroffene.
Im Vordergrund dieser Veranstaltung stehen die altersgerechte Information der Jugendlichen und die Vermittlung
von Lösungskompetenz an die Jugendlichen, damit sie mit ihren Problemen besser zurechtkommen.
Die Veranstaltung war auch Teil der Präventionsoffensive der Exekutive. Eines ihrer Hauptziele ist es, die
Jugendlichen darüber aufzuklären, was erlaubt und was verboten ist und ihr Rechtsbewusstsein zu schärfen.
"Für uns steht im Vorgrund Jugendprojekte umzusetzen. Wir wollen agieren bevor etwas passiert",
sagte der Leiter der Kriminalpolizei Klagenfurt, Wolfgang Pittino. Die Präventionsbeamten aus Klagenfurt Michael
Joham, Claus Kügerl und Anette Sitsch informierten die Jugendlichen über die Gefahren der neuen Medien.
Die Jugendlichen sollten die Situation aus der Sicht des Opfers kennenlernen und Themen wie Zivilcourage, gewaltfreie
Konfliktlösung, den verantwortungsvollen Umgang mit neuen Medien kennenlernen.
Friedrich Hrast, Strafreferent der Bundespolizei Klagenfurt, berichtete über die Strafbarkeit allgemein und
informierte die Jugendlichen wie lange sie abends ausbleiben dürfen. Primarius Wilhelm Kaulfersch, Facharzt
für Kinder und Jugendheilkunde, berichtete über die Gefahren des Alkohols und Rauchen. "An die Jugend
100 Jugendliche mit Alkoholvergiftungen kommen pro Jahr zu uns ins Klinikum Klagenfurt", so Kaulfersch. Jährlich
werden 700 Jugendliche von einem Strafgericht verurteilt, führte Richter Manfred Herrnhofer aus. "Wir
können euch nicht erklären, was richtig und was falsch ist. Da müsst ihr selbst draufkommen",
sagte Herrnhofer. |