Wirtschaft und Arbeit sowie Gesundheitsversorgung im Fokus
Innsbruck (lk) - Die Tiroler Landesregierung stellt im Jahr 2011 die Vollbeschäftigung
sowie die Weiterentwicklung des Gesundheitssystems auf der Prioritätenlisten ganz nach oben. Das ist das Ergebnis
der Regierungsklausur vom 19.01., die in den Räumlichkeiten der Arbeitsmarktförderungsgesellschaft (amg-tirol)
stattgefunden hat.
„Wir haben der Wirtschaftskrise mit großer Kraftanstrengung die Stirn geboten. Unser gemeinsames Ziel aufgrund
der guten Konjunkturlage ist nun die Vollbeschäftigung in Tirol“, legt LH Günther Platter das Hauptaugenmerk
der Regierungsarbeit auf die Themen Wirtschaft und Arbeit. Auch LHStv Hannes Gschwentner verweist darauf, dass
Tirol besser über die Krise gekommen sei als manch andere und sieht gute Vorzeichen für eine positive
Entwicklung,
Drei strategische Ansätze hat die Landesregierung für den Arbeitsmarkt. „Wir werden die Langzeitarbeitslosigkeit
weiter bekämpfen, Jugendliche und ältere Arbeitnehmer besser in den Arbeitsmarkt integrieren und wir
starten eine Facharbeiteroffensive“, fasst Platter die Maßnahmen zusammen. In Tirol sind 2.500 Menschen länger
als ein halbes Jahr ohne Job. „Wir wollen diese noch besser abholen und wieder in den Arbeitsmarkt integrieren.“
Laufbahnberatung in allen Bezirken
Im Jahr 2011 stehen in Summe zwölf Millionen Euro für den Arbeitsmarkt zur Verfügung. Von der Laufbahnberatung
neu, die ab März in allen Tiroler Bezirken angeboten wird, sollen Langzeitarbeitslose ebenso profitieren wie
von der Verlängerung des gemeindenahen Beschäftigungsprojekts. Die Laufbahnberatung ist künftig
bei der amg-tirol angesiedelt, die zum Kompetenzzentrum für die Rückkehr auf den Arbeitsmarkt ausgebaut
wird. Die Facharbeiteroffensive umfasst neben einem Informationsschwerpunkt über den Lehrberuf auch die Weiterqualifikation
von Hilfskräften und Angelernten zu Facharbeitern.
Noch im Frühjahr dieses Jahres soll das überarbeitete Wirtschaftsleitbild Tirol präsentiert werden.
Die Eckpfeiler sind die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit sowie die Förderung von Forschung, Technologie
und Innovation.
Bekenntnis zu Wasserkraft und Skigebieten
Ein klares Bekenntnis gibt die Tiroler Landesregierung zum Ausbau der Wasserkraft ab. Auch die Erweiterung bzw.
Zusammenschlüsse von Skigebieten sind dem Land ein Anliegen. „Da und dort wollen wir sinnvolle Zusammenschlüsse
ermöglichen“, bekräftigt Platter. Dass Tirol im Wettbewerb der Destinationen auch weiterhin einen Vorsprung
haben soll, sieht auf LHStv Gschwentner: „Es wird nicht alles erschlossen werden. Wir brauchen auch unverbrauchte
Landschaft.“ Mit 88 Skigebieten und 2.500 Kilometern Pisten sei Tirol das dichtest erschlossene Land im Alpenraum.
Mit dem Abschluss der Arbeiten für den Kriterienkatalog zur Nutzung der Wasserkraft und der Seilbahngrundsätze
ist noch im ersten Halbjahr zu rechnen. Die Regelwerke sollen Projektwerbern mehr Planungssicherheit geben.
680 Millionen für Krankenhausprogramm
Ein „gewaltiges Programm“ hat das Land im Bereich Gesundheit auf die Beine gestellt. „Wir investieren in
den nächsten zehn Jahren 680 Millionen Euro in die Modernisierung und den Ausbau der Bezirkskrankenhäuser
und des Landeskrankenhauses Innsbruck“, stellt Platter die Gesundheitsoffensive vor. Rund ein Drittel der Investitionssumme
fließt in die Bezirkskrankenhäuser. 50 Millionen Euro jährlich werden in das Landeskrankenhaus
Innsbruck investiert.
„Möglich sind diese Investition auch deshalb, weil das Tiroler Gesundheitssystem auf höchstem Niveau
kosteneffizient arbeitet“, erteilt der Tiroler Landeshauptmann allen Zentralisierungswünschen des Bundes eine
Absage. Die Tiroler Krankenanstalten bieten medizinische Leistungen um die Hälfte günstiger als die Wiener
Krankenhäuser.
Investitionen in Krankenhausstandorte:
- Landeskrankenhaus Innsbruck: 50 Millionen Euro jährlich
- LKH Hall: Behandlungstrakt in Realisierung (25,5 Millionen Euro)
- BKH Schwaz: Neubau Südtrakt geplant
- BKH Kufstein: Ambulanz- und Funktionstrakt in Realisierung (15,5 Millionen Euro), Erweiterung Bettentrakt und
Augenambulanz sowie Umbau Geburtshilfe geplant.
- BKH St. Johann: Erweiterungsbau und Umbauten im Bestand in Realisierung (38 Millionen Euro)
- BKH Lienz: Erweiterung, Ausbau, Umbau und Sanierung geplant
- KH Zams: Erweiterungsbau und Bestandsumbauten in Realisierung (85,5 Millionen Euro)
- BKH Reutte: Ausbau der tagesklinischen Struktur geplant
Gesamtinvestitionsvolumen bis 2020: 680 Millionen Euro
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