"En Suite"   

erstellt am
31. 01. 11

BAWAG Contemporary die erste institutionelle Einzelausstellung von Luisa Kasalicky
Wien (kunstnet) - Unter dem Titel "En Suite" zeigt die 1974 in Prag geborene Künstlerin von 10. Februar bis 10. April 2011 neue Skulpturen, Installationen und Wandarbeiten, die sie präzise an die architektonischen Gegebenheiten des Kunstraums BAWAG Contemporary anpasst.

Ausgangspunkt von Luisa Kasalicky's Arbeit, in der das Verhältnis zwischen Innen und Außen, privatem und öffentlichem Raum ein Leitmotiv bildet, ist die Malerei, die in den letzten Jahren zunehmend in den Raum hinein ausgedehnt wurde. Kombinierte die Künstlerin anfangs installative Elemente mit direkt auf die Wand gemalten Teilen, setzt sie seit 2006 Materialien aus dem Baumarkt, die sie gezielt nach Farbe, Textur und Stofflichkeit aussucht, für ihre Erweiterung des Bildbegriffs ein.

Die temporären Arbeiten, die die Künstlerin in der Ausstellung "En Suite" präsentiert, nehmen den Kunstraum BAWAG Contemporary vollständig in Besitz und setzen ihm spannungsvoll eine eigenständige künstlerische Ordnung entgegen. Unterschiedliche Fragmente überlappen einander und lassen ein malerisches und skulpturales Gesamtbild entstehen.

Luisa Kasalicky zielt auf ein Konglomerat unterschiedlichster Stile, wie sie auch im Setting ihres Lieblingsfilms "The Fall of the House of Usher" von Jean Epstein und Luis Buñuel gleichberechtigt nebeneinander vorkommen. Dort finden sich Barockelemente neben einer mittelalterlichen Ritterrüstung, einem goldenen Schwanenhals und einem Bodenpentagramm. Diese Anregungen bleiben aber in den fertigen Arbeiten der Künstlerin, in denen die Materialfarben Ziegelrot, Rostschutzgrün, Lederschwarz, Kalkweiß, Kupfer und Messing dominieren, im Hintergrund. Darüber hinaus finden sich Anklänge an den Minimalismus ebenso wie an Schwitters, Tuttle oder Artschwager. Gegensätzliches ist hier mühelos vereint, Hehres trifft auf Banales, Hartes auf Weiches, Gegenständliches auf Abstraktes. Ob Kasalicky „weiche“ industrielle Materialien wie Teppiche, Gummi und Leder oder „harte“ wie Metall, Dachpappe, Fliesen und Parkett verwendet, sie führt in diesen Arbeiten den alten Dialog zwischen der Natur der Abstraktion und der Repräsentation weiter, indem sie die traditionelle Verwendung und Bedeutung der Malerei mit einer Reihe von Materialien und Texturen herausfordert, die alltägliche Erfahrungen evozieren.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
     
Informationen: http://www.bawagcontemporary.at    
     
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