Mit Unterstützung internationaler Experten
Innsbruck (lk) - Ob Lothar, Kyrill oder Paula: Immer wieder werden unsere Wälder von Stürmen heimgesucht,
die Millionenschäden durch unterbrochene Straßen und Stromleitungen sowie die Entwertung des Holzes
hinterlassen. Bei einem Workshop in Innsbruck haben sich internationale Experten zur Abstimmung der Alarmpläne
nach einheitlichen Richtlinien getroffen. Um auf derartige Schadensereignisse besser vorbereitet zu sein, erarbeitet
der Tiroler Landesforstdienst einen Katastrophenplan für den Wald.
Dieser Plan soll zum Beispiel vororganisierte Zwischenlager für das vom Sturm geworfene Holz enthalten. Bereits
jetzt werden von den Waldaufsehern Schadensflächen sofort in einem EDV-System eingetragen und landesweit erfasst.
„Tirol hat in den letzten Jahren bei diesen Stürmen viel Glück gehabt. Auf Glück alleine möchten
wir uns aber nicht verlassen. Daher wollen wir uns auch auf derartige Katastrophen entsprechend vorbereiten. Der
Landesforstdienst hat jetzt die Ausarbeitung eines Katastrophenplans für den Wald gestartet und dafür
im Rahmen eines EU-Projekts Unterstützung von internationalen Experten ins Land geholt“, erklärt Katastrophenschutzreferent
LHStv Anton Steixner.
„Als wichtigste Aufgabe gleich zu Beginn unserer Arbeiten möchten wir die Kommunikation zwischen Gefahrenexperten
und Katastrophenschutz verbessern. Dies ist deshalb eine Herausforderung, da völlig unterschiedliche Standards
und Handlungsabläufe im internationalen Vergleich vorherrschen“, betont Dieter Stöhr von der Abteilung
Forstorganisation des Landes Tirol. Einheitliche Standards für die Definition von Gefahrenszenarien sollen
hier jetzt Abhilfe schaffen. Damit wird in Zukunft der Informationsaustausch weit über die klassischen Gefahrenzonenpläne
hinausgehen.
Die mobile Dokumentation einer Risikosituation vor Ort und der einfache Austausch von Informationen zwischen unterschiedlichen
Beteiligten – wie zum Beispiel Verwaltung, Gefahrenexperten oder Katastrophenschutz – sollen in Pilotprojekten
umgesetzt werden. Im österreichischen Pilotgebiet Arlberg, Stanzertal, wird diese Kommunikation für die
Wildbachbegehungen des Landesforstdiensts eingesetzt. Dabei werden die erhobenen Informationen laufend mit den
Gefahrenszenarien der Experten im Lebensministerium abgeglichen und direkt in einen Alarmplan für spezielle
Anforderungen des Risikomanagements der ÖBB für die Arlbergbahnstrecke integriert. |