Politische Bildung, Zentralmatura und Schulreform waren einige der Themen
bei Diskussion zum Schülerparlament
Salzburg (lk) - Politische Bildung, Familienbeihilfe, Zentralmatura, Schulreform – diese Themen standen
im Zentrum der Diskussion im Anschluss an das 1. Schülerparlament des Schuljahres 2010/2011 am 27.01. im
Plenarsaal des Salzburger Landtages. In dieser Diskussion unter der Moderation von Mag. Marietta Oberrauch von
Akzente Salzburg unterstrichen die Landtagsabgeordneten Mag. Anja Hagenauer (SPÖ), Waltraud Ebner (ÖVP)
und Cyriak Schwaighofer (Grüne) die Bedeutung des Schülerparlamentes für die politische Bildung
der Jugend und zum praktischen Üben der Demokratie.
Zahlreiche Schülervertreterinnen und -vertreter nutzten die Möglichkeit, Fragen zu politischen Themen
an die Abgeordneten zu richten. LAbg. Hagenauer befürwortete die Zentralmatura und regte zum Thema Familienbeihilfe
an, mehr von der Subjektförderung zur Objektförderung überzugehen, also in bessere Rahmenbedingungen
und in die Verbesserung der Infrastruktur zu investieren. Die politische Bildung sei bereits Unterrichtsprinzip,
aber noch nicht generell als Unterrichtsfach verankert. Bei einer Schulreform müsse unter anderem der im Vergleich
zu früher höhere Anteil an Schülern mit Migrationshintergrund berücksichtigt werden.
LAbg. Ebner ermutigte die jungen Parlamentarier, den "Mund aufzumachen zu allen Dingen, die junge Leute betreffen",
und lud Schülerinnen und Schüler ein, öfter den Landtag zu besuchen. Politische Bildung als Unterrichtsfach
einzuführen, müsse gut vorbereitet werden. Bei der Zentralmatura gebe es Für und Wider. Man müsse
sich die Ergebnisse von bisherigen Versuchen anschauen. Natürlich sei eine Zentralmatura in Kernbereichen
durchaus sinnvoll. Zum Thema Schulreform berichtete Ebner, dass die Ausgaben im Bildungsbereich in den vergangenen
Jahren um 18 Prozent gestiegen seien, der "Output" aber nicht. Dieses Geld müsse in den Klassenzimmern
ankommen.
LAbg. Schwaighofer informierte zum Thema Familienbeihilfe, dass Familien in Österreich am ehesten armutsgefährdet
seien, die Familienbeihilfe sei in Österreich zu niedrig. Die Zentralmatura sei in Kernbereichen sinnvoll,
weil man vergleichbare Ergebnisse erhalte. Man müsse aber auf Besonderheiten unterschiedlicher Schulen Rücksicht
nehmen. Mehr politische Bildung sei dringend notwendig, auch weil das Wahlalter in Salzburg bei Landtagswahlen
auf 16 Jahre gesenkt wurde. Daher sei politische Bildung als eigenes Unterrichtsfach unbedingt notwendig. Schwaighofer
regte an, eine Reform könnte sein, dass Lehrerinnen und Lehrer nicht als Einzelpersonen, sondern als Team
unterrichten. Im Sprachunterricht müsse möglichst früh und intensiv gefördert werden.
Darüber hinaus gab es angeregte Diskussionen zu den Themen Große oder Kleine Koalition, Klubzwang oder
freies Mandat im Parlament sowie Neue Mittelschule und Mitspracherecht für Schülerinnen und Schülern
im Schulbetrieb. |