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Österreichischer Presserat |
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Eröffnungsveranstaltung des Österreichischen Presserats Zweifacher Pulitzer-Preisträger sprach über die Zukunft des Journalismus Wien (presserat) - Der Österreichische Presserat lud am 26.01. in die Wiener Börsesäle zu seiner offiziellen Eröffnungsveranstaltung. Eingangs hat Franz C. Bauer, Präsident des Trägervereins des Österreichischen Presserats, die sich wandelnde Rolle der Medien im politischen und gesellschaftlichen Kontext und die Aufgabe der Selbstkontrolle beleuchtet. Irene Neverla, Professorin am Institut für Journalistik der Uni Hamburg, srpach in ihrem Festvortrag über die Rolle des Journalismus als kritische Instanz in der Gesellschaft. Baroness Peta Buscombe, die Vorsitzende der britischen Press Complaints Commission, und Lutz Tillmanns, Geschäftsführer des Deutschen Presserats, haben in ihren Festvorträgen über ihre Erfahrungen mit Selbstkontrolleinrichtungen der Printmedien berichtet und die internationale Zusammenarbeit der europäischen Presseräte erläutert. Der Festvortrag des zweifachen Pulitzer-Preisträgers David Barstow war ein besonderes Highlight der Veranstaltung. David Barstow arbeitet seit zwölf Jahren bei der New York Times. 2004 erhielt er den Pulitzer-Preis zusammen mit einem Kollegen für einen Artikel über Todesfälle und schwere Verletzungen amerikanischer Arbeiter, die auf die Missachtung fundamentaler Sicherheitsbestimmungen durch deren Arbeitgeber zurückzuführen waren. 2009 hat er den Pulitzer-Preis ein weiteres Mal gewonnen, und zwar für einen Artikel über pensionierte US-Generäle, die in den Medien als unabhängige Analysten des Irak-Kriegs auftraten, tatsächlich jedoch die Vorgaben des Pentagons verbreiteten. In Wien hat Barstow über Wikileaks und die Zukunft des investigativen Journalismus referiert. Er hat dabei grundlegende Fragen im Spannungsfeld zwischen Staatsinteressen und Pressefreiheit angesprochen. Der Österreichische Presserat hat sich im März vorigen Jahres konstituiert und ist seit Anfang November operativ tätig - es konnten bereits zwei Fälle abgeschlossen werden. |
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Informationen: http://www.presserat.at | ||
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Medienstaatssekretär Ostermayer zur Wiederaufnahme des Presserates "Bin sehr erfreut über das Zustandekommen dieser wichtigen Selbstregulierungseinrichtung im Pressebereich" Wien (bpd/sts) - Erfreut zeigte sich Medienstaatssekretär Dr. Josef Ostermayer anlässlich der Eröffnungsveranstaltung des Österreichischen Presserates und gratulierte zur Wiederaufnahme "unter neuen Vorzeichen". "Eine Demokratie verlangt Instrumente. In diesem Zusammenhang ist der Presserat für die Selbstkontrolleinrichtung der Printmedien ein wichtiges Organ", so der zuständige Staatssekretär für Medien und unterstrich: "Ich freue mich, dass ich beim Zustandekommen des Österreichischen Presserates etwas beitragen konnte." Wichtig sei es, anzuerkennen, dass das Prinzip der Selbstregulierung auf dem Prinzip der Freiwilligkeit beruhe. Nur so könne sichergestellt werden, dass die redaktionelle Qualitätssicherung sowie die Gewährleistung der Pressefreiheit gewahrt werde. Gerade vor dem Hintergrund der Ereignisse in Ungarn sei Selbstkontrolle von größter Bedeutung, erklärte der Medienstaatssekretär. Bereits im November des Vorjahres wurde - auf Einladung von Staatssekretär Ostermayer und Justizministerin Bandion-Ortner - das Thema Pressefreiheit im Rahmen einer Fachtagung gemeinsam mit Experten diskutiert. "Daran zeigt sich, wie wichtig mir dieses Thema ist", so Ostermayer. Gesetzliche Adaptierungen sollten mit der für 2011 geplanten Novelle des Mediengesetzes folgen. "Wir leben in einem Kommunikationszeitalter, in dem der Umgang mit Informationen und deren Verbreitung von höchster Sensibilität ist und allen eine große Verantwortung abverlangt. Der vom Presserat erstellte Ehrenkodex bildet diese Verantwortung in umfassender Weise ab", so Ostermayer abschließend. |
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Verein der Chefredakteurinnen und Chefredakteure: Erklärung anlässlich der Eröffnungsveranstaltung des Österreichischen Presserates Wien (ots) - Der Verein der Chefredakteurinnen und Chefredakteure begrüßt als Träger und Mitbegründer die Tätigkeit des neuen Österreichischen Presserates, der am 26.01. in Wien seine Eröffnungsveranstaltung abhielt. Der neue Österreichische Presserat hat eine breit angelegte und rechtlich verbindliche Grundlage, eine gesicherte Basisfinanzierung und eine hauptberufliche Geschäftsführung. Mitglieder der unabhängig und weisungsfrei entscheidenden Spruchsenate sowie die vermittelnden Ombudsleute sind bewährte Journalistinnen und Journalisten österreichischer Tages- und Wochenzeitungen. Damit kann rasch, unbürokratisch und für Beschwerdeführer kostenfrei entschieden werden, ob durch eine Veröffentlichung der Ehrenkodex der Österreichischen Presse verletzt wurde. Die österreichische Presse erfüllt so die sich aus der Meinungsfreiheit ergebende Verpflichtung der Selbstkontrolle, für die sich Chefredakteurinnen und Chefredakteure mehrfach ausgesprochen und wiederholt eingesetzt haben. Der Verein der Chefredakteurinnen und Chefredakteure verweist auf die Zusicherung aller Mitbegründer und Träger, die Regeln und die Tätigkeit des neuen österreichischen Presserates nach einem Jahr zu evaluieren und erforderliche Anpassungen vorzunehmen. Ebenfalls verwiesen wird auf die Zusicherung, mit dem neuen Presserat die mit der Börsegesetznovelle 2004 in österreichisches Recht umgesetzten EU-Richtlinien über Insider-Information, Marktmanipulation und Anlegerempfehlungen in der Finanzberichterstattung anzuwenden. Die Chefredakteure erwarten, dass sich alle Printmedien - mitsamt ihren Online-Diensten - zu den Prinzipien des österreichischen Ehrenkodex für die Presse bekennen, an der zeitgemäßen Weiterentwicklung seiner Bestimmungen und Verhaltensregeln aktiv beteiligen, den Presserat unterstützen sowie seine Sprüche akzeptieren und publizieren. Für den Verein dessen Vorsitzender: Claus Reitan, DIE FURCHE Vorstand: Alexandra Föderl-Schmid (Der Standard), Christoph Kotanko (KURIER Digital), Michael Lang (APA), Peter Bochskanl (früher Wiener Zeitung), Kurt Horwitz (VN) Mitglieder Konnie Aistleitner (Salzburger Volkszeitung); Frank Andres (Neue Vorarlberger Zeitung); Helmut Brandstätter (Kurier); Michael Fleischhacker (Die Presse); Reinhold Dottolo (Kleine Zeitung, Kärnten); Reinhard Göweil (Wiener Zeitung); Harald Knabl (Niederösterreichische Nachrichten); Andreas Lampl (Format, Trend); Gerald Mandlbauer (Oberösterreichische Nachrichten ); Ralf Mosser (Kärntner Tageszeitung); Christian Ortner (Vorarlberger Nachrichten); Hubert Patterer (Kleine Zeitung); Alfred Payrleitner (Publizist); Peter Pelinka (News); Manfred Perterer (Salzburger Nachrichten); Christian Rainer (profil); Werner Rohrhofer (Neues Volksblatt); Gerfried Sperl (Der Standard); Armin Thurnher (Falter); Wolfgang Unterhuber (Wirtschaftsblatt); Alois Vahrner (Tiroler Tageszeitung). |
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