Bures: Mehr kleine und mittlere Unternehmen für die Forschung gewinnen   

erstellt am
27. 01. 11

Infrastrukturministerin startet neues KMU-Innovationspaket - Blecha: Österreichs Topposition halten
Wien (sk) - Forschung und Entwicklung (F&E) sind für den Wirtschaftsstandort und das Bestehen im internationalen Wettbewerb von zentraler Bedeutung. Das sagte Infrastrukturministerin Doris Bures am Abend des 26.01. in ihrem Vortrag zum Thema "Innovationen als Schlüsselfaktor" im Rahmen des Science Forums bei der Gesellschaft zur Förderung der Forschung (GFF) in der Österreichischen Nationalbank. Eine besondere Rolle komme dabei den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) zu: "Wir haben eine klare Zielsetzung: 400 bis 500 zusätzliche KMU pro Jahr für F&E zu gewinnen."

Die OECD nennt drei entscheidende Faktoren für das Wirtschaftswachstum eines Landes - Infrastrukturinvestitionen, Investitionen in F&E und ins Bildungssystem. Die Ministerin hat für das Jahr 2011 rund 20 Mio. Euro mehr für die angewandte Forschung ausverhandeln können, die Mittel ihres Ressorts für F&E steigen damit um fünf Prozent auf 420 Mio. Euro. Zusätzlich wurde die Forschungsprämie für die Leitindustrie von 8 auf 10 Prozent angehoben. Der Ministerin geht es darum, noch mehr Unternehmen und insbesondere auch KMU für F&E zu gewinnen. 3.500 KMU betreiben bereits Forschung. "Die Wirkung kann sich sehen lassen: Unternehmen, die zehn Prozent ihres Umsatzes in F&E investieren, haben ein zehnmal höheres Beschäftigungswachstum zu verzeichnen", so die Ministerin. Innovation und neue Technologien ermöglichen hochwertige Arbeitsplätze - dieses Bewusstsein müsse geschärft werden.

Die Quickstart-Initiative hätte KMU in der Wirtschaftskrise Rückhalt gegeben. Diese Unternehmen haben befristet rasch und unbürokratisch 40 statt 25 Prozent Forschungsförderung erhalten. "Wir wollen aber auch neue KMU dafür gewinnen, einen Beitrag zur Forschung zu leisten - für dieses neue Programm stehen 2011 5 Mio. Euro zur Verfügung", erklärte die Infrastrukturministerin. Die KMU werden etwa mit umfassender Beratung und einem eigenen Forschungscoach unterstützt, weiters werde die Förderobergrenze für Machbarkeitsstudien auf 30.000 Euro erhöht und der erfolgreiche Forschungsscheck für Neueinsteiger weitergeführt. Der Schwerpunkt bei der angewandten, wirtschaftsnahen Forschung liege darauf, Marktfähigkeit zu erlangen.

Das BMVIT hat vier Forschungsförderungs-Schwerpunkte: Verkehr und Mobilität, Umwelt- und Energie, intelligente Produktion sowie die Informations- und Kommunikationstechnologie. "Die Forschungsausgaben von heute sind die Arbeitsplätze von morgen", so Bures, die sich bei den Unternehmen, die Forschung betreiben, dafür bedankte, dass sie die vorhandenen Mittel effizient und effektiv einsetzen.

Nach den Eröffnungsworten von Peter Zöllner vom Direktorium der Österreichischen Nationalbank sprach der Präsident der Gesellschaft zur Förderung der Forschung, Karl Blecha, der die Veranstaltung auch moderierte. Er betonte, dass "Österreich durch einen beachtlichen Aufholprozess auf Platz 6 der innovativsten Volkswirtschaften in der EU katapultiert wurde. Das ist das Ergebnis einer guten Innovationspolitik." Ziel sei es, die Forschungsquote von derzeit 2,8 Prozent bis zum Jahr 2020 auf 3,76 Prozent anzuheben. "Diese Steigerung wird durch ein effizientes Zusammenspiel von Wissenschaft, Wirtschaft und der öffentlichen Hand ermöglicht", so Blecha. Eine große Rolle spielen auch KMU, da Österreichs Topposition als Forschungsstandort "auf Dauer nicht nur von den zehn größten Industrien getragen werden kann, sondern eine breitere Basis braucht".
     
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