Infrastrukturministerin startet neues KMU-Innovationspaket - Blecha: Österreichs Topposition
halten
Wien (sk) - Forschung und Entwicklung (F&E) sind für den Wirtschaftsstandort und das Bestehen im
internationalen Wettbewerb von zentraler Bedeutung. Das sagte Infrastrukturministerin Doris Bures am Abend des
26.01. in ihrem Vortrag zum Thema "Innovationen als Schlüsselfaktor" im Rahmen des Science Forums
bei der Gesellschaft zur Förderung der Forschung (GFF) in der Österreichischen Nationalbank. Eine besondere
Rolle komme dabei den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) zu: "Wir haben eine klare Zielsetzung: 400 bis
500 zusätzliche KMU pro Jahr für F&E zu gewinnen."
Die OECD nennt drei entscheidende Faktoren für das Wirtschaftswachstum eines Landes - Infrastrukturinvestitionen,
Investitionen in F&E und ins Bildungssystem. Die Ministerin hat für das Jahr 2011 rund 20 Mio. Euro mehr
für die angewandte Forschung ausverhandeln können, die Mittel ihres Ressorts für F&E steigen
damit um fünf Prozent auf 420 Mio. Euro. Zusätzlich wurde die Forschungsprämie für die Leitindustrie
von 8 auf 10 Prozent angehoben. Der Ministerin geht es darum, noch mehr Unternehmen und insbesondere auch KMU für
F&E zu gewinnen. 3.500 KMU betreiben bereits Forschung. "Die Wirkung kann sich sehen lassen: Unternehmen,
die zehn Prozent ihres Umsatzes in F&E investieren, haben ein zehnmal höheres Beschäftigungswachstum
zu verzeichnen", so die Ministerin. Innovation und neue Technologien ermöglichen hochwertige Arbeitsplätze
- dieses Bewusstsein müsse geschärft werden.
Die Quickstart-Initiative hätte KMU in der Wirtschaftskrise Rückhalt gegeben. Diese Unternehmen haben
befristet rasch und unbürokratisch 40 statt 25 Prozent Forschungsförderung erhalten. "Wir wollen
aber auch neue KMU dafür gewinnen, einen Beitrag zur Forschung zu leisten - für dieses neue Programm
stehen 2011 5 Mio. Euro zur Verfügung", erklärte die Infrastrukturministerin. Die KMU werden etwa
mit umfassender Beratung und einem eigenen Forschungscoach unterstützt, weiters werde die Förderobergrenze
für Machbarkeitsstudien auf 30.000 Euro erhöht und der erfolgreiche Forschungsscheck für Neueinsteiger
weitergeführt. Der Schwerpunkt bei der angewandten, wirtschaftsnahen Forschung liege darauf, Marktfähigkeit
zu erlangen.
Das BMVIT hat vier Forschungsförderungs-Schwerpunkte: Verkehr und Mobilität, Umwelt- und Energie, intelligente
Produktion sowie die Informations- und Kommunikationstechnologie. "Die Forschungsausgaben von heute sind die
Arbeitsplätze von morgen", so Bures, die sich bei den Unternehmen, die Forschung betreiben, dafür
bedankte, dass sie die vorhandenen Mittel effizient und effektiv einsetzen.
Nach den Eröffnungsworten von Peter Zöllner vom Direktorium der Österreichischen Nationalbank sprach
der Präsident der Gesellschaft zur Förderung der Forschung, Karl Blecha, der die Veranstaltung auch moderierte.
Er betonte, dass "Österreich durch einen beachtlichen Aufholprozess auf Platz 6 der innovativsten Volkswirtschaften
in der EU katapultiert wurde. Das ist das Ergebnis einer guten Innovationspolitik." Ziel sei es, die Forschungsquote
von derzeit 2,8 Prozent bis zum Jahr 2020 auf 3,76 Prozent anzuheben. "Diese Steigerung wird durch ein effizientes
Zusammenspiel von Wissenschaft, Wirtschaft und der öffentlichen Hand ermöglicht", so Blecha. Eine
große Rolle spielen auch KMU, da Österreichs Topposition als Forschungsstandort "auf Dauer nicht
nur von den zehn größten Industrien getragen werden kann, sondern eine breitere Basis braucht".
|